Timo Parvela, Ella und das Abenteuer im Wald
„Ich heiße Ella, und ich bin schon wieder in der zweiten Klasse. Das heißt, eigentlich fangen gerade die Sommerferien an. Aber im Herbst muss unsere ganze Klasse noch mal in die Zweite, weil wir vor den Ferien eine Stunde zu früh aus der Schule abgehauen sind.“ (5)
Aber zuerst heißt es, die Ferien sinnvoll zu verbringen, weshalb die Eltern aus Ellas Klasse ihre Kinder zu den verschiedensten Feriencamps anmelden. Auch Ellas Lehrer versucht sich ein Taschengeld dazu zu verdienen und bietet ein Feriencamp an, wobei er gezielt darauf schaut, dass sich für sein Angebot keines seiner Schüler melden wird.
Wie es der Teufel so will, werden alle Feriencamps der Kinder aus den verschiedensten Gründen abgesagt, so dass sich Ella und ihre sechs Freunde geschlossen zum Naturcamp ihres Lehrers anmelden können. Ella ist begeistert, weil der Lehrer vor Freude darüber seine Schüler auch in den Ferien zu sehen richtig sprachlos ist.
Der erste Tag beginnt gleich mit einem schönen Gewitter, sodass sich alle im Zelt vor dem strömenden Regen in Sicherheit bringen und am Abend beim qualmenden Lagerfeuer ein Würstchen grillen.
Die Würstchen verkohlten, die Mücken starteten einen Großangriff nach dem anderen, und beim Waschen im See schnatterten wir um die Wette – alles war haargenau, wie der Lehrer versprochen hatte. (25)
Das Naturcamp entwickelt sich recht bald aber zu einem kniffligen Fall, als die Kinder und der Lehrer bei ihrer Waldwanderung zunächst auf eine Biberfamilie und anschließend auf Herrn Ykis treffen, der ein Stück Wald gekauft hat und darin Ferienwohnungen errichten möchte. Ellas Lehrer wird ganz aufgeregt und wütend, weil der Wald gerodet und Häuser errichtet werden sollen, was die Biberfamilie vertreiben würde.
Ellas Lehrer hat eine Idee, von der die Kinder ganz begeistert sind. Mit Hilfe von Mikas Batman-Maske und seinem umgedrehten Mantel verkleidet er sich als Fischotter, um die Otterfamilie in einen anderen, ruhigen Teil des Waldes zu locken. Als ihn Herr Ykis und seine Mitarbeiter entdecken werfen sie ihn mit großem Schwung in den Fluss.
Als die Holzarbeiter mit dem Fällen der Bäume beginnen wollen, klammern sich die Kinder an den markierten Bäumen fest, bis die Waldarbeiter genervt ihre Arbeit einstellen. Doch so leicht gibt Herr Ykis nicht auf. Etwas später erscheint er mit Schuldirektor Schornstein und der Mikas Mutter, der Leiterin des Oberschulamtes, die das Naturcamp für unrechtmäßig erklärt, weil keine amtliche Genehmigung für einen Aufenthalt, Unterricht und die Übernachtung im Wald beantragt worden sei. Der Widerstand gegen das Feriencamp scheint gelaufen Aber auch Ella und ihre Freunde geben sich so schnell nicht geschlagen.
Wieder schickt Timo Parvella seine kleinen liebenswerten Helden rund um Ella auf ein spannendes und überaus witziges Abenteuer. Mit viel Charme und fröhlicher Naivität bringen die kleinen Rabauken die jungen Leserinnen und Leser zum Lachen, vor allem auch weil die Erwachsenen dem konsequenten Denken und Handeln der Kinder wenig entgegenzusetzen haben.
Ein freches Abenteuer in dem Timo Parvella sein feines Gespür für lustige und kindergerechte Wortwitze und Handlungskomik voll ausspielt. Ein überaus empfehlenswerter Lesespaß für alle Kinder, der für beste Unterhaltung garantiert.
Timo Parvela, Ella und das Abenteuer im Wald. Aus d. Reihe: Ella, Bd. 14, ill. v. Sabine Wilharm, übers. v. Anu Stohner / Nina Stohner [Orig. Titel: Ella ja kaverit menevät metsään], ab 8 Jahren
Müchen: Hanser Verlag 2017, 160 Seiten, 10,30 €, ISBN 978-3-446-25695-8
Weiterführende Links:
Hanser Verlag: Timo Parvela, Ella und das Abenteuer im Wald
Wikipedia: Timo Parvela
Wikipedia: Sabine Wilharm
Andreas Markt-Huter, 12-10-2018