Joachim Friedrich, Galaktika
„»Die Galaktika ist einer der größten und modernsten Raumkreuzer der IU. Und sie ist sehr neu«, durch brach Paloma die Stille. »Etwas ganz Neues«, fügte sie dann noch hinzu und sah mich mit einem Blick an, den ich nicht deuten konnte.“ (S. 36)
Der elfjährige Tom wurde als Baby von seiner Mutter in einem Krankenhaus abgegeben und lebt nun in einem Heim für Waisenkinder. Lange Zeit war er der Meinung, dass seine Eltern ihn verlassen haben, weil er an beiden Füßen nur vier Zehen hat. Tom fühlt sich wohl im Waisenhaus, einmal, weil er Heimleiter Ecke nett findet, vor allem aber weil er im Mischlingshund „Salami“ einen neuen Freund gefunden hat.
Tom trifft Salami regelmäßig am Waldrand, wo er ihn mit Salami füttert, als ihm eines Tages eine ältere Frau mit lockigen, schneeweißen Haaren auffällt, die ihn beobachtet. Als Salami der Frau hinterherläuft, wird er von einem Auto angefahren und schwer verletzt. Die Frau verspricht dem Hund zu helfen und nimmt ihn mit.
Am nächsten Tag erscheint die Frau im Waisenheim und gibt sich dem Heimleiter als Toms Großmutter Paloma zu erkennen. Sie möchte den Jungen mit nach Hause nehmen und wenn es ihm gefallen sollte, könne er bei ihr leben. Tom willigt ein, weil er sich Sorgen um seinen Hund Salami macht. Er ahnt nicht, dass es sich bei seiner Großmutter, die übrigens auch vier Zehen hat, um eine Außerirdische vom Planeten Windik handelt. Mit einem Shuttle fliegen die beiden zum Raumschiff Galaktika, das hinter dem Mars auf die beiden wartet.
Auf dem riesigen Raumschiff gibt es zu Toms Überraschung nur vier Besatzungsmitglieder. Neben seiner Großmutter Paloma Birnumdomfilfi, kümmert sich der Maschinist Jack, der eigentlich Krgniyxilmognyximpdrom heißt, um die Technik, die kleine Noki ist ein etwas schusseliger Android, ein natürlicher Organismus mit künstlicher Intelligenz, die mit Gefühlen ausgestattet worden ist, die sie noch nicht wirklich beherrscht und nicht zuletzt dem Navigator Cham, vom Planeten Choas, der jede beliebige Gestalt annehmen kann, am liebsten aber als Kaktus herumsteht.
Ganz unerwartet für Tom bricht auf dem Raumschiff plötzlich das Chaos aus. Noki stellt ohne Vorwarnung ihre Funktionen ein, während das Raumschiff in eine gefährliche Seitenlänge kommt und Paloma mit dem Kopf aufschlägt und ohnmächtig wird. Das Raumschiff gerät außer Kontrolle und rast auf die Oberfläche des Mars zu. Mit Hilfe der Steuereinheit des Galaktika muss Tom versuchen, einen Absturz auf dem roten Planeten zu verhindern. Dabei entdeckt er, dass er ungeahnte Fähigkeiten besitzt, die er brauchen wird, um seine von den Schleichern entführte Mutter zu retten.
Das überaus spannend erzählte Weltraumabenteuer „Galaktika. Auf nicht ALL-täglicher Mission“ führt die jungen Leserinnen und Leser in ferner Galaxien, in denen ein junger Held seine Familie und sich selbst entdecken muss, bevor es ihm gelingt, eine große Bedrohung abzuwenden und seine Mutter zu retten.
Das Kinderbuch überzeugt durch ansprechende Illustrationen, fantasievolle, fremde Welten und ebenso liebenswerte Protagonisten, die den jungen Leserinnen und Leser rasch ans Herz wachsen werden. Ein überaus empfehlenswertes Kinderabenteuer, das spannende Lesestunden garantiert.
Joachim Friedrich, Galaktika. Auf nicht ALL-täglicher Mission, ill. v. Pascal Nöldner, ab 8 Jahren
Stuttgart: Planet! Verlag 2019, 176 Seiten, 10,30 €, ISBN 978-3-522-50602-1
Weiterführende Links:
Planet! Verlag: Joachim Friedrich, Galaktika
Wikipedia: Joachim Friedrich
Homepage: Pascal Nöldner
Andreas Markt-Huter, 25-06-2019