Jutta Richter, Frau Wolle und das Geheimnis der chinesischen Papierschirmchen

jutta richter, das geheimnis der papierschirmchen„Wenn Moritz und ich in diesem heißen Sommer in der großen Pause über den Schulhof gingen, dann tat sich jedes Mal vor uns eine Gasse auf, denn niemand wollte uns berühren. So viel hatte Zoe Sodenkamp mit ihrem Geschwätz schon erreicht.“ (S. 8)

Die beiden Geschwister Merle und Moritz leiden unter dem ständigen Mobbing von Merles Mitschülerin Zoe Sodenkamp, der es gelingt, böse Gerüchte über ihre Kinderfrau Gesine Wolkenstein in der Schule zu verbreiten.

Zoe Sodenkamp behauptet immer noch, dass Gesine Wolkenstein mit den bösen Mächten im Bunde steht und unschuldige Kinder verschwinden lässt. Seit Merles und Moritz Vater sich auf eine Weltreise gemacht hat, kümmert sich Frau Wolkenstein darum, dass die beiden rechtzeitig schlafen gehen, weil ihre Mutter Nachtschicht im Krankenhaus arbeiten muss. Während Moritz von der eigenwilligen Kinderfrau begeistert ist, traut ihr Merle nicht wirklich über den Weg.

Zoes ständige Anschuldigungen verletzen Merle. Aber als plötzlich Merles Sitznachbar Sebastian Schneemilch spurlos verschwindet, gerät Merle und vor allem ihre Kinderfrau Wolkenstein durch Zoes Gerede in Verdacht. Merle weiß aber, dass Sebastian die Fleischhauerei seines Vaters nicht übernehmen will, weil er die Arbeit mit Blut und Fleisch nicht ausstehen kann.

Moritz und Merle beschließen während der Schulzeit Frau Wolkenstein in ihrem Spielzeugladen aufzusuchen, weil sie ihre Hilfe bei der Suche nach Sebastian erhoffen. Während die alte Kinderfrau versichert, nichts mit dem Verschwinden des Jungen zu tun zu haben, entdeckt Merle ein altes Buch mit dem Titel „Frau Wolles Welttheater“. Merle erinnert sich, dass Frau Wolle die Königin der Murkelei ist, eine geheimnisvolle Welt, von der ihnen ihr Vater in seinen zahllosen Geschichten viel erzählt hat.

Von Frau Wolkenstein erhalten die Kinder Glückssteine und chinesische Papierschirmchen mit magischen Eigenschaften. Merle und Moritz wachen in der Nacht gleichzeitig auf, als die Tür zur Mürkelei vor ihnen erscheint. Als sie die Tür öffnen und Mürkelei betreten, beginnt für sie ein Abenteuer voller Spannungen und Gefahren.

Auch in der zweiten Geschichte von Merle und Moritz, die ohne Vater auskommen müssen, verbindet Jutta Richter geschickt Sorgen des Schulalltags, wie Mobbing, mit wunderbaren Fantasie- und Traumsequenzen, die einen Hauch von Magie verbreiten.

Die geheimnisvoll in Licht und Schatten gesetzten Illustrationen unterstreichen die mysteriösen Ereignisse der Handlung und schaffen eine wunderbare magische Welt. Ein überaus empfehlenswerter und unterhaltsam und spannend zu lesender zweiter Teil einer Trilogie, der neugierig auf das große Finale macht und alle jungen Leserinnen und Leser gefallen wird.

Jutta Richter, Frau Wolle und das Geheimnis der chinesischen Papierschirmchen. Ill. v. Günter Mattei, , ab 9 Jahren
München: Carl Hanser Verlag 2019, 144 Seiten, 13,40 €, ISBN 978-3-446-26439-7

 

Weiterführende Links:
Carl Hanser Verlag: Jutta Richter, Frau Wolle und das Geheimnis der chinesischen Papierschirmchen
Wikipedia: Jutta Richter
Homepage: Günter Mattei

 

Andreas Markt-Huter, 23-01-2020

Bibliographie

AutorIn

Jutta Richter

Buchtitel

Frau Wolle und das Geheimnis der chinesischen Papierschirmchen

Erscheinungsort

München

Erscheinungsjahr

2019

Verlag

Carl Hanser Verlag

Reihe

Frau Wolle

Illustration

Günter Mattei

Seitenzahl

144

Preis in EUR

13,40

ISBN

978-3-446-26439-7

Lesealter

Altersangabe Verlag

9

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Jutta Richter veröffentlichte noch als Schülerin ihr erstes Buch. Anschließend studierte sie Theologie, Germanistik und Publizistik in Münster. Seit 1978 lebt sie als freiberufliche Autorin auf Schloss Westerwinkel im Münsterland.

Günter Mattei wurde in Bregenz geboren und studierte Grafik-Design. Er lebt als freier Grafiker, Buchgestalter und Illustrator in München, wo er jahrelang die Plakate des Münchner Tierparks Hellabrunn und der Schauburg in München entworfen hat. Berühmt sind auch die von ihm gestalteten Lexika von Charles Schumann.