Rüdiger Bertram, Hilfe, mein Handy ist ein Superschurke!
„»Mit dem Chip wird Mr. Bobs die Kontrolle über die Saugroboter übernehmen. Und mit dieser Armee, die alles aufsaugt, was sich ihr in den Weg stellt, kann mich keiner mehr stoppen. Ich werde die Weltherrschaft erlangen und abwechselnd im Weißen Haus, im Buckingham Palace und im Kreml wohnen.«“ (S. 121)
Franzi ist die einzige in ihrer Klasse, die kein Handy hat, was ihr nicht gerade hilft Freunde zu finden. Vor allem Konstanze kann es nicht lassen, sie als Streberin und Baby zu mobben. Franzis Leben schaut ziemlich grau aus, bis plötzlich ein Handy namens Dan auftaucht.
Franzis Eltern müssen beide viel Arbeiten, um mit dem Geld über die Runden zu kommen. Da bleibt kein Geld für ein Handy, das sich Franzi schon seit zwei Jahren sehnlichst wünscht, um endlich am sozialen Leben ihrer Klasse teilnehmen zu können. Als sie von ihren Eltern ein Plastikspielzeughandy geschenkt bekommt, wird sie von ihren Mitschülerinnen so ausgelacht und verspottet, dass ihrer Eltern sich entschließen, ihr ein gebrauchtes Handy besorgen.
Franzi ist ganz aus dem Häuschen, vor allem als sie erkennen muss, dass das Handy zu ihr spricht und auf den Namen Dan hört. Dan stellt sich als ganz eigenwilliger Charakter heraus, der die Grenzen, was erlaubt ist, gerne ganz gehörig ausweitet. Mit einem kleinen Hack, erhöht er seine Flatrate gleich auf hundert Gigabyte und versucht Franzi zu überreden, für sich den schnellsten Computerchip der Welt aus einer Fabrik am Stadtrand zu stehlen.
Franzi bemerkt recht schnell, dass Dan nur schwer unter Kontrolle zu halten ist. Er liest heimlich die Chatprotokolle von Handys der näheren Umgebung mit und Franzi genießt es, mit Hilfe dieses Wissens es Konstanze einmal so richtig heimzahlen zu können. Als sich die beiden entschließen, den Super-Chip bei der berühmten Superschurkin Lady Ballerina zu stehlen. Dabei geraten die beiden in ein überaus gefährliches Abenteuer.
Nachdem Handys heute bereits wie ein unverzichtbarer Freund zum Alltag der meisten Kinder und Jugendlichen gehören, macht Rüdiger Bertram ein Handy gleich zum Helden einer unterhaltsamen Geschichte. Dabei sorgt der etwas eigenwillige Charakter des Handys, der es mit menschlichen Umgangsformen und was erlaubt und was nicht erlaubt ist nicht so genau nimmt, für viel unterhaltsame Komik.
Das Buch zeichnet sich durch flotten Witz und aus und thematisiert, neben einer spannenden Kriminalgeschichte, auch Themen wie Mobbing oder die Schwierigkeit Freunde zu finden. Ein überaus lesenswertes Kinderbuch, das ein unterhaltsames Lesevergnügen von der ersten bis zur letzten Seite garantiert.
Rüdiger Bertram, Hilfe, mein Handy ist ein Superschurke! Ill. v. Ka Schmitz, ab 8 Jahren
Hamburg: Rowohlt Rotfuchs Verlag 2020, 192 Seiten, 13,40 €, ISBN 978-3-499-00357-8
Weiterführende Links:
Rowohlt Rotfuchs Verlag: Rüdiger Bertram, Hilfe, mein Handy ist ein Superschurke!
Wikipedia: Rüdiger Bertram
Homepage: Ka Schmitz
Andreas Markt-Huter, 13-07-2021