Wolfgang Kuhn, Mit Jeans in die Steinzeit
„»Wenn aber gleich eine ganze Menge von Feuersteingeräten nebeneinander entdeckt werden, dann muss da irgendwo in der Nähe doch noch eine unbekannte eiszeitliche Wohnstätte oder sogar eine Höhle sein, die den Eiszeitmenschen als Unterschlupf und zum Bemalen ihrer Felswände gedient haben könnte und deren Eingang seit vielen Jahrtausenden verschüttet ist. Stell dir nur einmal vor, wenn wir die entdecken!«“ (S. 19)
Die dreizehnjährige Isabella darf ihre Sommerferien bei ihren Verwandten in Südfrankreich verbringen und freut sich schon, nach drei Jahren ihre gleichaltrige Cousine Suzanne und ihren gleichaltrigen Cousin Regis und ihren fünfzehnjährigen Cousin Philippe wieder zu treffen.
Schon bei ihrer Anreise im Zug erfährt Isabella von einem freundlichen älteren Herrn, dass die Gegend berühmt für ihre eiszeitlichen Höhlen und Funde ist. Als vor ca. zwölftausend Jahren die Eiszeit zu Ende gegangen sei, war die Landschaft in dieser Region nur mit Flechten und Mosen bedeckt, auf denen vereinzelt Zwergbirken zu finden waren. Isabella ist begeistert und freut sich schon auf das Treffen mit ihrer Cousine, die ihr zum Verwechseln ähnlich schaut, nur ihre Haare trägt Isabella etwas länger.
Suzanne erzählt ihre von interessanten Funden eiszeitlicher Werkzeuge und Waffen und lädt sie ein, sich mit Regis, Phillipe und ihrem Hund Jaquin auf die Suche nach einer verborgenen Höhle zu machen, die sie in der Nähe der Fundstelle vermutet. Im Dorf überraschen Isabelle und Suzanne zunächst den Apotheker durch ihre Ähnlichkeit und selbst Suzannes Eltern zeigen sich erst darüber.
Bald schon machen sich die Freunde auf den Weg, um nach neuen Fundstücken und einer noch unentdeckten Höhle zu suchen, deren Eingang sie schon bald entdecken und im Laufe der nächsten Tage genauer zu untersuchen beginnen. Dabei finden sie Opferstätten und Höhlenmalereien aus der Eiszeit, sowie versteinerte Fußabdrücke und einen unterirdischen See. Als sich die Höhle in drei Zugänge gabelt, beschließt die Gruppe, die Gänge getrennt zu erforschen und sich dann wieder in der Haupthöhle zu treffen. Isabella, die sich mit dem Hund Jaquin allein auf den Weg macht, trifft auf einen Totenschädel, läuft erschrocken davon und verläuft sich dabei in der Höhle. Entsetzt müssen Suzanne, Regis und Phillipe erkennen, dass Isabella nirgendwo zu finden ist.
Das Jugendbuch „Mit Jeans in die Steinzeit“ verbindet geschickt eine Abenteuergeschichte mit Sachwissen rund um das Thema Steinzeit und die bekannten steinzeitlichen Höhlenmalereien in Südfrankreich. Dabei erfahren die Leserinnen und Leser viel über Religion, Geschichte, Kunst und den Lebensraum der Tiere und Menschen in der Steinzeit.
Ein überaus spannend erzählter Abenteuerroman mit sympathischen Protagonisten, in dem auf faszinierende Weise Leben und Kunst der Steinzeitmenschen nähergebracht werden. Das Jugendbuch eignet sich durch das zusätzlich zum gratis Download angebotene, ansprechende Unterrichtsmaterial mit Fragestellungen, Informationen, didaktischen Hinweisen für Lehrer und einem Schülerteil auch ganz ausgezeichnet als Klassenlektüre im Unterricht.
Wolfgang Kuhn, Mit Jeans in die Steinzeit. Ein Ferienabenteuer in Südfrankreich, ill. v. Michael Olschowy, ab 12 Jahren
München: dtv 2020, 240 Seiten, 9,20 €, ISBN 978-3-423-70144-0
Weiterführende Links:
dtv: Wolfgang Kuhn, Mit Jeans in die Steinzeit
Wikipedia: Wolfgang Kuhn
Unterrichtsmaterial: Ein Unterrichtsmodell für die Klassen 5 und 6. Wolfgang Kuhn, Mit Jeans in die Steinzeit, 37 Seiten
Andreas Markt-Huter, 30-06-2022