Akram El-Bahay, Alma und die Landkarte der Zeit
„Einen Moment später folgte ein weiterer Tunnel. Dieser schien kaum ein Ende zu nehmen. Alma tastete im Dunkeln nach einem Lichtschalter. In modernen Zügen waren Lampen über den Sitzen angebracht. Tempus aber war wohl für so etwas zu alt. Unvermittelt verließ der Zug den Tunnel. Es wurde wieder hell. Und Alma gegenüber saß eine Frau.“ (S. 16)
Die zwölfjährige Alma soll die ersten zwei Wochen ihrer Sommerferien bei ihrer Oma an der Küste verbringen. Zufälligerweise erhält sie am Tag der Abfahrt die Benachrichtigung über den Gewinn einer Fahrt mit dem historischen Zug Tempus, der zufälligerweise auch an dem Dorf ihrer Großmutter vorbeiführen sollte.
Voller Freude macht sie sich mit ihrer Mutter auf den Weg zum schönen alten Zug, der den Namen Tempus trägt. Alle sind aufgeregt, weil Alma zum ersten Mal alleine eine Reise unternehmen wird. Erst allmählich beginnt sie sich über die großen Zufälle zu wundern, dass sie ausgerechnet am Tag der Abfahrt eine Reise. mit einem historischen Zug gewinnt und dieser auch noch an das gewünschte Ziel fährt.
Bald schon nimmt auch die Zugfahrt selbst eine überraschende Wendung, als ihr wie aus dem Nichts die Besitzerin des Zuges Tempus erscheint, eine alte Frau Namens Olivia Newton, die frühe als Ingenieurin der NASA tätig war. Sie gibt sich Alma als Anführer der Zeitläufer zu erkennen, die die Fähigkeit besitzen durch die Zeit zu reisen. Auch Alma soll diese unbekannte Fähigkeit besitzen, in die Vergangenheit zu reisen und die verschiedensten herausragenden Zeitpunkte in der Geschichte zu besuchen. Um wieder in die eigene Gegenwart zurückzureisen, benötigen die Zeitläufer eine Zeitkarte, auf der sich die verschiedenen Zeitknoten befinden, mit denen sich die richtigen Abzweigungen in der Zeit finden lassen.
Mrs Newton wird von abtrünnigen Zeitläufern verfolgt, die mit allen Mitteln die Zeitkarte in ihre Hände bekommen wollen. Um die Karte in Sicherheit zu bringen, übergibt sie Alma die Zeitkarte und eine kleine goldene Taschenuhr, mit der sie durch die Zeit reisen kann. Mrs Newton weiß, dass sie entführt werden wird und bittet Alma, die Karte zu hüten und sie zu finden. Alma versteckt sich im Abteil und hört eine Männerstimme. Als sie die Tür wieder öffnet, ist Mrs Newton verschwunden.
Alma wandert durch den Zug und trifft auf den gleichaltrigen Eddie, der ebenfalls Mrs Newton begegnet ist. Nachdem der Zug angehalten hat, verlassen sie den Zug und finden sich in Cape Canaveral am Tag des Starts von Apollo 11 wieder, der Rakete die zum Mond fliegen soll. Dort treffen sie auf die noch junge NASA-Ingenieurin Mrs Newton, die heimlich von Zeitreisen geträumt hat. Gemeinsam versuchen sie den abtrünnigen Zeitläufern zu entkommen, die hinter ihnen und der Karte her sind. Eine abenteuerliche Flucht durch die Zeiten beginnt.
Mit viel Fantasie und Freude am Erzählen schickt Akram El-Bahay seine Protagonisten durch verschiedene große Ereignisse der jüngsten Vergangenheit und lässt seine jungen Leserinnen und Leser u.a. am Start der ersten Rakete zum Mond teilhaben oder den ersten Flugversuch der Gebrüder Wright miterleben.
Ein überaus spannendes und abenteuerliches Fantasy-Buch für Kinder, das die Leserinnen und Leser von Beginn an in ihren Bann zu ziehen weiß und markante Ereignisse der Geschichte miterleben lässt.
Akram El-Bahay, Alma und die Landkarte der Zeit. Ill. v. Max Meinzold, ab 10 Jahren
Köln: Baumhaus Verlag 2024, 271 Seiten, 15,95 €, ISBN 978-3-8339-0854-5
Weiterführende Links:
Baumhaus Verlag: Akram El-Bahay, Alma und die Landkarte der Zeit
Wikipedia: Akram El-Bahay
Homepage: Max Meinzold
Andreas Markt-Huter, 14-03-2024