Stefanie Höfler / Philip Waechter, Ameisen in Adas Bauch
„Laila ist Adas beste Freundin. Ada und Laila haben sich auf der Rutsche kennengelernt. Ada stand unten, Laila stand oben. Da waren sie beide drei. Laila wohnte nur vier Häuser weiter und hatte ein Dreirad, das auf dem Gehweg sehr laut ratterte. Laila winkte beim Rattern und Ada guckte ihr zu. Als Ada in den Kindergarten kam, war Laila schon da. Laila hat Ada an der Hand genommen und ihr alles gezeigt.“ (S. 24)
Für die anderen ist Ada eine ängstliche Radfahrerin, die vorsichtig durch die Welt geht und aufmerksam alles beobachtet, Schokoladekuchen liebt ansonsten aber wenig isst. Sie selbst sieht sich manchmal mit dunkelblauen Wolken ausgefüllt, als neugieriges Mädchen, das sich selbst aber lieber versteckt, statt zu fragen. Sie findet ihre Stimme zu leise. Sie freut sich auf die Schule, hat aber gleichzeitig Angst davor. Sie ist ganz normal.
Die jungen Leserinnen begleiten die fröhliche liebenswerte Ada durch den Sommer am Ende ihrer Kindergartenzeit bis zum allerersten Schultag. Dabei lernen sie Ada von allen Seiten kennen, mit ihren zahlreichen Freunden, ihrer Familie mit dem kleinen Max, Mama und Oma. Wir erleben ihre glücklichen und fröhlichen Stunden ebenso wie ihre Ängste und ihren Ärger.
Es sind vor allem die gewöhnlichen Tage und Augenblicke, die durch ihre Fantasie zu etwas ganz besonderem werden, wie z.B. eine große Wasserlacke nach einem Regen, der für Ada und ihren kleinen Bruder Max zu einem großen Meer wird, in dem sich Haie, Fische und Schildkröten tummeln. Max fühlt sich dabei als großer Steuermann, weil er Schiffe ganz besonders gerne mag.
„… denn Max liebt alle Arten von Schiffen, am meisten Raumschiffe.“ (S. 8)
Dann wieder erleben wir Ada, wie sie die gemeinsamen Spiele oder das Witzeerzählen mit Mama und Max wunschlos glücklich und zufrieden machen. Besonders stolz fühlt sich Ada, wenn sie von Mama als „meine Große“ bezeichnet wird und ihr bei allem helfen darf, vom Kartoffel schälen bis zum Brötchen kaufen. Danach liebt sie es aber auch wieder ganz klein zu sein und bei Mama kuscheln zu können.
Wir erleben Adas zahlreiche Freunde wie z.B. Paul, der wunderschön Cello spielen kann und von Laila, ihrer besten Freundin. Die beiden haben sich auf der Rutsche im Spielplatz kennengelernt, als sie drei Jahre alt waren. Nun gehen sie gemeinsam in den Kindergarten und sollen nach dem Sommer in die Schule kommen.
So geht der letzte Sommer vor dem Schulbeginn für Ada mit zahlreichen Abenteuern und Ereignissen wie dem ersten Wackelzahn, schönen Tagen im Schwimmbad, einem Streit mit Mama und vielem mehr zu Ende.
Stefanie Höfler versteht es, mit einer wunderbaren Leichtigkeit der Sprache, den fröhlichen Alltag eines Kindergartenkindes lebendig werden zu lassen. Dabei sind es gerade die gewöhnlichen Dinge des Lebens, wie sie alle Kinder erfahren können, welche die einzelnen Episoden so ganz besonders erscheinen lassen.
Ein überaus lesenswertes und fröhliches Kinderbuch, das durch seine liebenswerten Protagonisten und ihren aus einem kindlichen Blickwinkel verfassten Geschichten die jungen Leserinnen und Leser ganz besonders zu berühren vermag. Ein schönes Lesererlebnis zum alleine lese ebenso wie zum gemeinsamen Lesen mit Jung und Alt.
Stefanie Höfler / Philip Waechter, Ameisen in Adas Bauch. Ein Kinderbuch über leise und laute Gefühle, ill. v. Philip Waechter, ab 6 Jahren
Weinheim: Beltz & Gelberg Verlag, 144 Seiten, 18,95 €, ISBN 978-3-407-75895-8
Weiterführende Links:
Beltz & Gelberg Verlag: Stefanie Höfler / Philip Waechter, Ameisen in Adas Bauch
Wikipedia: Stefanie Höfler
Wikipedia: Philip Waechter
Andreas Markt-Huter, 18-06-2024