„Meistens schaffe ich zwischen der Schule und zu Hause dreizehn Seiten. Manchmal ist Geneviève mit im Bus und ich höre sie hinten mit den Jungs über mich lästern. Dann blättere ich um, ohne wirklich zu lesen, weil mir das Herz in den Ohren trommelt.“ (16)

Hélène besucht die fünfte Schulklasse und wird von ihren Mitschülern gemobbt. An keinem Platz in der Schule fühlt sie sich mehr sicher und wohl, überall fürchtet sie sich vor dem gemeinen Getratschte der anderen und ihren Sprüchen an den Wänden. Ihren einzigen Trost findet Hélène in Charlotte Brontës Roman „Jane Eyre“.

„Am nächsten Tag wusste die ganze Schule, dass sich jemand Gefährlicher auf den Klos herumtrieb. Jemand Großer in schwarzen Schuhe, möglicherweise mit einem Messer bewaffnet und vermutlich ziemlich blutrünstig.“ (16)

In der Neun-Uhr-Pause geht Wanda aufs Klo und sieht zu ihrem Erstaunen auf dem Mädchenklo ein paar großer, schwarzer Schuhe, schwarze Socken und eine schwarze Hose. Erschrocken erzählt sie es ihrer Klassenfreundin Federica, die gleich darauf ebenfalls erstaunt über die großen schwarzen Schuhe zurückkommt. Als die anderen Mädchen in der folgenden Pause ebenfalls auf Klo gehen, sind die schwarzen Schuhe zwar weg, dafür befindet sich nun ein unauffälliger roter Fleck auf dem Boden.

„In den Träumen von Wendy, Michael und John kam oft eine Insel vor, mit Indianerzelten und einer Lagune voller rosa Flamingos. Und ein Name tauchte immer wieder auf: Peter, Peter Pan …“

Wendy und ihre beiden Brüder John und Michael gehören zu einer gutbürgerlichen Familie, die in einem schicken Londoner Viertel lebt. Ihre zurückhaltende Mutter bringt sie jeden Abend zu Bett. Gutenachtkuss gibt es aber keinen. Wendys Vater ist ein korrekter Beamter, der alles berechnet, selbst die Kosten für seine Kinder. In der Nacht aber träumt Wendy von fernen Inseln, Abenteuern und einem Jungen namens Peter Pan.

„Er hatte sich wohl verhört. Aber was war denn das? Hinter einem der Schaumberge tauchte ein Schiff auf, mit pechschwarzen Holzplanken, pechschwarzen Segeln und sogar pechschwarzen Tauen.“ (8)

Peter sitzt in seiner Badewanne und fürchtet sich bereits ein wenig vor dem ungeliebten Haare waschen, als plötzlich mitten in der Badewanne ein Piratenschiff auftaucht, das gerade einem Kanonenangriff der königlichen Flotte entkommen hat können. Kapitän Krausbart erklärt Peter, dass sie verfolgt worden sind, weil sich die Tochter des Gouverneurs bei ihnen an Bord befindet. Diese will nämlich den Steuermann des Piratenschiffs und nicht einen reichen Kaufmann heiraten und hat deshalb Zuflucht bei den Piraten gesucht.

„Deshalb sind Kinderdinge oft etwas sehr Ähnliches wie Erwachsenendinge. Nur eben meist spontaner, lustiger und ehrlicher. Kinder wissen nämlich meistens, dass sie vieles nicht wissen.“ (14)

Auf seinen Spaziergängen durch die Berliner Zoos, Museen, Sehenswürdigkeiten und Stadtteile diskutiert der Autor Richard David Precht mit seinem Sohn Oskar grundlegende Fragen der Philosophie wie z.B. „Warum gibt es alles und nicht nichts?“, „Warum gibt es mich?“ oder „Wer ist Ich?“ Jede Station dient als Ausgang für neue Fragen, Überlegungen und Antworten.

„Wartet mal!“ Tutu hält Wache. „Irgendetwas stimmt hier nicht!“ „Was denn?“, fragt Pinsel. Aber da merkt er es auch. Der Boden zittert. Und aus der Ferne hören sie ein dumpfes Grollen. „ALARM!“, brüllt Tutu. (12f)

Tafiti, das kleine Erdmännchen und sein Freund Pinsel, das Pinselohrschwein, sind gerade dabei einen riesigen Kürbis für Tafitis Großmutter in die Küche zu bringen, damit sie ihren beliebten Kürbiskuchen backen kann, als die Erde zu beben beginnt. Eine Elefantenherde ist mitten durch die Erdmännchensiedlung getrampelt und hat den ganzen Gemüsegarten leergefressen und verwüstet.

„Man könnte glatt von einer Aufregung in die nächste krachen: Der Zirkus Karl kommt in die Stadt! Es versteht sich von selbst, dass die Kirchenglocken läuten.“ (1)

Der Zirkus kommt mitten im Winter in das eigenartige Städtchen Schrummschrumm. Alle Bewohner sind völlig aus dem Häuschen und freuen sich auf den allertollsten Zirkus, der sich vorstellen lässt. Bis sie erfahren, dass der Zirkus am Dienstag in die Stadt kommt, doch jeden Dienstag kommt die Heimsuchung in die Stadt und verwandelt sie den ganzen Tag in einfarbiges orange.

„So viele Lieder habe ich nun schon über ihn gesungen, über meinen König Richard Löwenherz. Doch nun will ich von ihm erzählen, seine Geschichte, die über lange Jahre und viele Meilen hinweg auch meine Geschichte ist.“ (8)

Blondel de Nesle, der höfische Spielmann des englischen Königs Richard Löwenherz, erzählt die Geschichte seines Herrn, von ihrem ersten Zusammentreffen im Palast von Richards Mutter Eleonore von Aquitanien in Poitiers im Jahr 1172 n.Chr. bis zu Richards Tod im Jahr 1199. Dazwischen liegt ein abenteuerliches Leben voll von Kämpfen, Intrigen und Kriegen.

„Wenn der Zwutschg mit den Beinen wackelt, schlürft und schmatzt der Moospolster, auf dem er sitzt. Dicke Tropfen fallen von Farnwedel und Blättern, zerplatzen auf den Steinen.“ (7)

Eines Tages erblickt der Zwutschg einen wunderschönen Regenbogen, dessen bunte Farben ihn bis in sein Innerstes hinein berühren. Als die weißen und grauen Wolken auftauchen und der Regenbogen verschwindet, fühlt sich der Zwutschg plötzlich traurig und allen. Er will den Regenbogen haben.

„David Livingston soll im Auftrag der Königlichen Geografischen Gesellschaft in London […] ein Jahrtausende altes Rätsel der Menschheit lösen: herausfinden, wo die Quellen des Nils sind! Gelingt ihm das, dann zählt er zu den größten Entdeckern aller Zeiten.“ (8)

Afrika galt bis vor 150 Jahren als unbekanntes Land, als terra incognita. Erst im 19. Jahrhundert machten sich europäische Forscher daran das geheimnisvolle Afrika zu erkunden. David Livingstone ist der berühmteste dieser Entdecker, der Zentralafrika sowohl von West nach Ost durchquert hat, als auch die Quellen des Nils gesucht hat und dabei von der Bildfläche verschwunden ist.