Lesen in den Realienfächern - ein Projekt an der HS Tux

In den vergangenen drei Wochen (Mai 2010) beschäftigten sich die Schüler/innen der HS Tux in den beiden Fächern Physik bei Frau Wechselberger Monika und Biologie bei Frau Wisiol Claudia im Selbststudium ausführlich mit unseren Sinnesorganen.

Wie ist unser Auge, unser Ohr aufgebaut? Warum brauchen manche Menschen eine Brille? Was sind optische Täuschungen, wie entstehen sie und wie kann man sie erklären? Kannst du Blindenschrift lesen? Was ist eine Lupenbrille und wie funktioniert eine Fingerlupe? Was bewirkt der Lichtschutzfaktor? Wie viel Liter Schweiß scheidet unsere Haut täglich aus? Wie viele Poren hat ein Quadratzentimeter Haut? Wie lang ist das Adernnetz, das unsere Haut durchzieht? Kann eine Schnur zum Schallleiter werden? Hast du schon einmal deine Zunge genau betrachtet? Weißt du, was du wo genau auf der Zunge schmeckst? Warum riecht man durch Schnüffeln wesentlich mehr?...

Das und vieles mehr wissen die Schüler der 4. Klasse der Hauptschule Tux nun ganz genau. Anhand von Modellen erforschten sie den Aufbau von Ohr und Auge, mit Hilfe von Versuchen fanden sie Spannendes heraus und am PC holten sie sich wichtige Informationen. Die Ergebnisse ihrer Arbeiten präsentieren die Schüler in eigenen gebundenen Büchern, die jeder einzelne für sich selbst gestaltet und mit Informationen, Zeichnungen, Rätseln und Versuchsprotokollen ausgestattet hat. Diese Arbeiten werden eine Zeit lang in der Bibliothek der HS Tux ausgestellt sein, außerdem sind sie Grundlage für die Bewertung der Schüler in Physik und Biologie.

Die Schüler waren durchaus begeistert von dieser etwas anderen Art des Lernens. Vor allem, dass sie selbst entscheiden durften, was sie wann erledigten, erzeugte das Gefühl von Selbstständigkeit und Eigenverantwortung. Es ist zwar wesentlich anstrengender, sich die Zeit selbst einteilen zu müssen, alle Informationen eigenständig  finden zu müssen, Versuchsaufbau und die Durchführung der Versuche sich erst erlesen zu müssen, ein eigenes Buch zu gestalten, aber in einem waren sich alle einig: Nach dieser intensiven Beschäftigung mit dem Thema Sinnesorgane bleibt sehr viel von dem Lernstoff in den Köpfen der jungen Menschen erhalten, eben weil sie alles selbst tun mussten.

Auch für uns Lehrer war dieses Projekt eine absolut positive Erfahrung. Es war toll zu sehen, wie selbstständig unsere Schüler arbeiten können, wie sie an sich wachsen ,wenn sie sich selbst organisieren müssen, wie schnell sie lernen, wo sie die richtigen Informationen finden und vor allem wie ruhig und konzentriert sie bei der Arbeit waren. Die Vorbereitungen für so ein Team-Projekt sind zwar äußerst zeitraubend und arbeitsintensiv, aber das Resultat kann sich sehen lassen. Wir haben auf alle Fälle vor, in Zukunft weitere Unterrichtsthemen in Teams auszuarbeiten.

Quelle oder Autor/-in: Claudia Wisiol (RE)

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