Venimus, vidimus, invenimus

Wir kamen, sahen und entdeckten. Wir, die 2B des BRG Telfs, hatten im Juni die Gelegenheit Carnuntum zu entdecken. Warum? Begonnen hat es mit einem Roman, den unsere Deutschlehrerin, Frau Prof. Waldhart, mit uns las: Mord in Carnuntum.

Da uns dieses Buch sehr gefiel, beschlossen wir, an einem Wettbewerb teilzunehmen, zu dem der österreichische Buchklub der Jugend einlud. Als Preis winkte ein Tag in Carnuntum.

Die Aufgabe

Im Wettbewerb ging es darum, eine Zeitung zu gestalten, die mit dem Inhalt des Romans zu tun hatte. Die Hauptpersonen waren Ballomar, ein Markomannenjunge, und Julia, die Tochter eines angesehenen Römers in Carnuntum. Die beiden Kinder verhinderten einen blutigen Mordanschlag auf Marc Aurel, den Kaiser, der von Carnuntum aus eine Reise nach Vindobona antrat.

Wir glühten vor Eifer, genau wie unsere Finger, nachdem wir eine Weile in die Tastatur geklopft hatten und Artikel schrieben, wie sie in einer aktuellen Zeitungsausgabe in Carnuntum im Jahr 169 n. Chr. erscheinen hätten können. Das war natürlich eine Herausforderung, denn wir durften keine Fotos verwenden, um das copyright nicht zu verletzen. Deswegen haben wir auch die Bilder zu den Artikeln gezeichnet.

Gewonnen

Wir waren mit dem Ergebnis zufrieden, dachten aber schon gar nicht mehr daran, als uns unsere Lehrerin mit einem Kuchen und Getränken überraschte und uns mitteilte, dass wir eine Fahrt nach Carnuntum gewonnen hatten. Mit dem Klassenvorstand,  Herrn Prof. Cervenka, schmiedeten wir Pläne, wie wir diesen Tag verbringen wollten. Dem Sprichwort folgend When in Rome, do like the Romans wollten wir auch in Zelten übernachten.

Auf nach Carnuntum!

Bepackt mit Isomatten, Schlafsäcken und dem Nötigsten standen wir am 20. Juni voller Vorfreude beim Busterminal und konnten es gar nicht erwarten, die oberen Plätze im Doppeldecker zu besetzen. Wir hatten deswegen so einen großen Bus, weil auf dem Weg noch zwei weitere Siegerklassen zustiegen: eine Klasse der HS Zirl und eine der NMS Schwaz. Nach der 8-stündigen Busfahrt kamen wir endlich in Carnuntum an.

Zuerst brachte der Bus die beiden anderen Klassen in ihre Unterkunft und parkte dann vor dem Zeltlager neben dem Amphitheater, das wir sofort erkundeten. Zuerst trauten wir uns fast nicht auf die Überreste zu steigen, aber bald wurden wir übermütig und spielten Verstecken in der ungewöhnlichen Umgebung.

Unser erster Programmpunkt war das archäologische Museum Carnuntinum, für das wir uns nicht wirklich begeistern konnten. Nach dem gemeinsamen Abendessen freuten wir uns auf den Abend im Zeltlager. Während die beiden anderen Klassen in Begleitung ihrer Lehrer zurückspazierten (8 km!), zogen wir es vor, mit dem Bus zurückzufahren.

Eine tierisch gemütliche Nacht 

Herrn Prof. Cervenka gelang es ein Lagerfeuer zu entfachen, um das wir uns setzten und reihum eine Gruselgeschichte in Fortsetzungen erzählten. Auch nach dem Ins-Zelt-Gehen wurde noch lange geflüstert - unsere Besucher: Insekten, Weberknechte, Ohrenkriecher und sogar Nacktschnecken sorgten für Gesprächstoff bis nach Mitternacht. Dennoch waren wir am nächsten Morgen schon um 6 Uhr wach.

In der Zivilstadt 

Gegen halb acht marschierten wir zur Frühstückspension, wo die anderen Klassen schon beim Frühstück saßen. Anschließend fuhren wir zum Freilichtmuseum in Petronell und machten einen kleinen Abstecher zum Wahrzeichen, dem Heidentor.

Auf dem Gelände war eine Rätselrallye für uns vorbereitet. Wir mussten in zwei Stunden möglichst viel Information beschaffen und Fragen beantworten. Außerdem übten wir unsere Geschicklichkeit beim Anziehen einer Toga und beim damals beliebten Wurfspiel Orca. Nach der Auswertung der Fragebögen und der Preisverleihung waren wir zum Essen im Forum Culinarium eingeladen, wo wir unser Menü selbst zusammenstellen durften.

Nach dem Mittagessen war es leider schon wieder Zeit, die lange Heimreise anzutreten. Erst um halb zehn waren wir wieder in Telfs - müde, aber gut gelaunt und wir hatten viel zu erzählen. Es war ein schönes Erlebnis und wir freuen uns schon auf den nächsten Wettbewerb.



Quelle oder Autor/-in: Linda Pöll, Jana Kranebitter, Bernd Kramer (Reinhold Embacher)

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