Lesen in Tirol: Jahresrückblick 2016

Mit raschen Schritten geht auch ein turbulentes Jahr 2016 zu Ende. Zeit kurz inne zu halten und einen kleinen Rückblick auf einige interessante Berichte über Ereignisse und Themen aus der Welt des Lesens in Tirol zu machen.

Wir wünschen viel Spaß bei der kleinen Nachlese auf das Jahr 2016!

Am 10. November stand ganz Tirol beim „1. Tiroler Vorlesetag“ im Zeichen des Vorlesens. Als gemeinsame Aktion des Landes Tirol, des Tiroler Buchhandels und der Tiroler Medien fanden vom Vormittag bis in die Abendstunden hinein in allen Tiroler Bezirken in Kindergärten, Schulen, Öffentlichen Büchereien und Seniorenheimen Lesungen statt. Vorleserinnen und Vorleser waren zahlreiche bekannte Tiroler Persönlichkeiten aus der Politik, der Literatur und dem Medienbereich, denen es ein Anliegen war, den erzählten Geschichten und dem Buch - auch in Zeiten von SMS, Facebook und Twitter - die ihnen gebührende Aufmerksamkeit zu schenken.

Wie jedes Jahr zu Schulbeginn präsentierte die Tiroler Tiroler Kulturservicestelle unter dem Motto „movere – delectare – docere“ – „bewegen – erfreuen – belehren“ ihr neues Veranstaltungsjahr für das Schuljahr 2016/17. Im Bericht zum vergangenen Schuljahr zeigten sich alle Beteiligten als überaus zufrieden mit der großen Anzahl an durchgeführten Veranstaltungen.

Im Beitrag „Leichte Sprache – Eine erweiterte Tür in die Welt der Informationen, Teil 1“ wird auf die Schwierigkeiten zahlreicher Menschen beim Lesen aufmerksam gemacht. Mit Hilfe von „Leichter Sprache“ werden Texte heute so gestaltet, dass sie auch von Menschen mit geringen Lesekompetenzen verstanden werden können.

2016 wurde die „NMS Umhausen für PHILIPP-Lese-Award des Buchklubs nominiert“. Sie schaffte es mit dem Leseprojekt „news4school - Wie man mit einer Onlinezeitung eine ganze Schule freiwillig zum Lesen bringt“ unter die letzten Drei in der Kategorie Sekundarstufe I und II.

Im Literaturprojekt der Tiroler Landeshauptstadt „Innsbruck liest 2016“ das traditionell im Lesemonat April stattfindet wurde in diesem Jahr die slowakischen Autorin Didi Drobna mit ihrem Roman „Zwischen Schaumstoff“ zum „Innsbruck-liest-Buch“ ausgewählt und an verschiedenen Orten in Innsbruck verteilt.

Im Beitrag „Literatur – Lesestoff für Leseanfänger“ wird aufgezeigt, wie die großen Kinderbuchverlage in den letzten Jahren die Erstleser, Leseanfänger und schwachen Leser als Zielgruppe für sich entdeckt und speziell für diese Bücher konzipiert und veröffentlicht haben.

Angelehnt an das Konzept von „Innsbruck liest“ wurde vom Kulturamt der Stadt Innsbruck die Idee einer Jugendbuchaktion geboren. 2016 fand die Premiere von „Innsbruck liest #YOUTH" statt, für welche der Roman „Tomaten mögen keinen Regen“ der jungen österreichischen Autorin Sarah Michaela Orlovský ausgewählt worden war. Das Buch in 36 Innsbrucker Schulen an insgesamt 8.000 Schülerinnen und Schüler der 7. bis 10. Schulstufe verteilt.

Seit dem 1. Jänner 2016 sind die Urheberrechte zu Hitlers Buch „Mein Kampf“ verfallen. Die am 8. Jänner 2016 erschiene kommentierte Ausgabe von „Mein Kampf“ erregte schon im Vorfeld große Aufmerksamkeit. Im Beitrag „Geschichte aus Zeitungen - 1925: Stephan Großmanns Rezension zu "Mein Kampf" wird aufgezeigt, wie schon im Jahr 1925 der österreichische Journalist Stephan Großmann in seiner Rezension des Buches mit Scharfsicht und Klarheit Hitlers schreckliches Machwerk durchschaut hat.

Der österreichische Buchklub und die Tiroler Landesregierung fördern die Freude junger Menschen, indem sie 2016 ein Abonnement des neuen Buchklub-Magazins  gratis zur Verfügung gestellt haben.

Der Beitrag „Vorwissenschaftliche Arbeit – AHS“ bietet Informationen zur Vorwissenschaftlichen Arbeit von der Themenfindung bis hin zur abschließenden Diskussion, die helfen sollen, den richtigen Einstieg und die nötigen Unterlagen für die schriftliche Abschlussarbeiten rasch zu finden.

In diesem Jahr sind zwei neue Zeitschrift für die Volksschulen erschienen: „PLOP – das neue Magazin des Buchklubs für die 1. Klasse“ und „FLIZZ - das neue Magazin des Buchklubs für die 2. Klasse“. Beide ergänzen nun die Zeitschrift „YEP - das Magazin des Buchklubs für die 3./4. Klasse“.

Bildungslandesrätin Beate Palfrader zeichnete 17 Tiroler Volksschulen mit dem „Gütesiegel Lesen“ aus. Darüberhinaus erhielten die Schulen insgesamt finanzielle Mittel für den Ankauf neuer Bücher, Zeitschriften, Möbel und neuer Medien.

Der Beitrag „Eine königliche Schulbibliothek für die Praxisvolksschule Innsbruck der PHT“ berichtet darüber, wie die Schulbibliothekarin Martina Schwerma, Lehrerin an der Praxisvolksschule der Pädagogischen Hochschule in Tirol, in Eigeninitiative mit viel Engagement und Kreativität in den letzten beiden Jahren eine wahrhaft königliche Schulbibliothek aufgebaut hat.

Um allen Kindern aber auch Menschen, die selbst nicht mehr lesen können, das wertvolle Erlebnis des Vorlesens zu eröffnen, wurde das Amt der Lese-PatInnen entwickelt, die in öffentlichen Einrichtungen anderen Menschen vorlesen und gemeinsam lesen. Die Aktion „Ganz Ohr – Ausbildungsprojekt für Vorlese-PatInnen“ bildet Frauen und Männer, die Lust und Freude haben anderen vorzulesen, zu Lese-PatInnen aus.

Der Beitrag „NutzerInnen und Bestand verdoppelt - „Onleihe“ will Jugend für sich gewinnen“ macht auf das erfolgreiche Projekt „E-Book Tirol“ des Landes und der Universitäts- und Landesbibliothek aufmerksam, das nach einem Jahr die Anzahl der teilnehmenden Bibliotheken mehr als verdoppeln konnte.

 

 

Lesen in Tirol wünscht Ihnen
im Namen aller
Redakteurinnen und Redakteure
ein frohes Neujahr!

 

 

 

Titelbild: Education Group, Neujahr - tibs-bilderdatenbank
Bild: Nadine Rinner, Lesezwerg - tibs-bilderdatenbank
Bild: Education Group, Feuerwerk - tibs-bilderdatenbank

 

Andreas Markt-Huter, 27-12-2016

 

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