titelbild wand bilderfibelMit der zunehmenden Konsolidierung des Staates in der Zeit des aufgeklärten Absolutismus trat die schulische Bildung in Lesen, Schreiben und Rechnen immer stärker in den Fokus der politischen Ziele. Neue pädagogische Methoden und Organisationen der Bildung bewirkten eine rasche Alphabetisierung breiter Teile der Bevölkerung.

Neue Lesestoffe und Lernbücher werden verfasst und auch die Lehrerbildung und das Schulwesen werden grundlegende reformiert bzw. neu geschaffen. Lesen und Schreiben wird zu einer allgemein verbreiteten Kulturtechnik, die nicht mehr das alleinige Ziel der Bildung verfolgt, sondern vor allem auch der Unterhaltung dient.

lesenleren mit buchstabenZu Beginn der Neuzeit erfuhr Schreiben und Lesen von verschiedenen Seiten nachhaltige Impulse. Neben dem wachsenden Interesse an antiken Schriften in der Renaissance, der raschen Verbreitung von Schriften durch den Buchdruck, leitete die Reformation einen bis dahin unbekannten Motivationsschub ein, breiten Teilen der Bevölkerung Lesen und Schreiben zu lehren.

Sowohl Humanismus als auch Reformation erfolgreich auf die neuen technischen Möglichkeiten einer raschen und vielfältigen öffentlich wirksamen Verbreitung von Texten, Nachrichten und Meinungen zurückgreifen. Die Reformation hatte aber nun nicht mehr die Gelehrten als Zielpublikum im Auge, sondern richteten sich systematisch an ein Laienpublikum. Neben der Schrift gewann auch das Bild als illustrierende Druckgraphik eine zentrale Bedeutung. (Vgl. Ute Schneider, Frühe Neuzeit, S. 741)

christine de pizan und ihr sohnMit dem Beginn des Mittelalters gingen gesellschaftliche Umbrüche einher, die in vielen Regionen Europas Lesen und Schreiben wieder eine Tätigkeit von Spezialisten werden ließen. Doch im Laufe der Jahrhunderte erleben die Kulturtechniken des Lesens und Schreibens eine Renaissance und zunehmend weitere Verbreitung.

Der verbreiteten Vorstellung, dass das Mittelalter eine Zeit des Analphabetismus gewesen sei, widersprechen die zahlreichen Darstellungen, auf denen Lesen eine wichtige Rolle spielt. Die Abbildung von Büchern und Lesenden finden sich zunächst auf Heiligenbildern, wenden sich im 14. und 15. Jahrhundert aber zunehmend auch dem profanen Bereich zu. Zur Schau gestellt wurden einerseits eine Lesekompetenz und andererseits eine persönliche Praxis der Frömmigkeit. (Vgl. Nathalie-Josephine von Möllendorf, S. 77-80)

lesender mönchMit dem Beginn des Mittelalters gingen gesellschaftliche Umbrüche einher, die in vielen Regionen Europas Lesen und Schreiben wieder eine Tätigkeit von Spezialisten werden ließen. Doch im Laufe der Jahrhunderte erleben die Kulturtechniken des Lesens und Schreibens eine Renaissance und zunehmend weitere Verbreitung.

Lesen und Schreiben im Mittelalter war zunächst auf die einzigen verfügbaren schriftlichen Quellen in lateinischer Sprache beschränkt, die das grenzüberschreitende Medium der mündlichen und schriftlichen Kommunikation der geistigen Elite in Westeuropa bildete. Alle Wissensgebiete der Antike von Philosophie über Theologie, Mathematik, Medizin, Historiographie, Naturwissenschaften und Dichtung lagen auf Latein vor und das Lateinische bildete wiederum die Grundlage für das Lesen und Schreiben in den verschiedenen regionalen Sprachen Europas.

römische schreiberinLesen war im Altertum einer Minderheit vorbehalten. Ohne staatlich organisierten Schul- und Leseunterricht hing die Beherrschung der Lesetechnik davon ab, ob jemand das Lesen aufgrund einer Funktion oder Stellung im Staat, in der Wirtschaft oder Gesellschaft beherrschen sollte und ob sich jemand den Aufwand des Lesenlernens finanziell und zeitlich leisten konnte. Lesen galt somit als Spezialwissen.

In Griechenland und Rom erlebte die Kunst des Lesens und Schreibens einen bis dahin nicht gekannten Höhepunkt, sowohl was die Breite des thematischen Spektrums, von philosophischen Texten bis hin zu trivialen Graffitis, als auch den Umfang der verfassten Inhalte betrifft. Nicht weniger bemerkenswert war der beachtliche Anteil an Menschen, die in der klassischen Antike schreiben und vor allem lesen erlernten.

totenbuch des schreibers nebqedMit der Erfindung durch Schriftzeichen sprachliche Informationen und Inhalte festzuhalten, und der damit verbundenen Fähigkeit, diese auch wieder entschlüsseln, also lesen zu können, erlebte die Menschheit einen kulturellen Entwicklungsschub bis dahin unbekannten Ausmaßes. Wer schreiben und lesen konnte, nahm einen elitären und wichtigen Stellenwert innerhalb der antiken Gesellschaften ein.

Erfunden wurden die Schrift in den Hochkulturen Mesopotamiens und Ägyptens, um die Verwaltung einer immer komplexer werdenden sesshaften Gesellschaft bewältigen zu können. Dabei zeigte sich recht bald, dass sich die Schrift neben Verwaltungsaufzeichnungen auch für das Festhalten unterschiedlichster Textformen eignete.

lesestoffwechsel21 Tyrolia-Buchhandlungen bieten erstmals in Österreich Rückkaufprogramm für gebrauchte Bücher. Als erste österreichische Buchhändler starten ab sofort die 21 Filialen der Tyrolia an allen Standorten in Tirol, Vorarlberg, Salzburg und Wien eine professionelle Initiative zum Rückkauf und zur Wiederverwertung gebrauchter Literatur.

Als Vergütung erhalten Kundinnen und Kunden beim „Lesestoffwechsel“ für ihre abgegebenen Bücher eine Gutschrift für den nächsten Einkauf in einer der Filialen oder im hauseigenen Onlineshop. Der alte Lesestoff wird in Kooperation mit Zeercle, einem internationalen Partner für den Gebrauchtbuchhandel, einer Zweitverwertung zugeführt oder gespendet.

innsbruck liest 2024In diesem Jahr findet das traditionelle Literaturprojekt der Stadt Innsbruck „Innsbruck liest“ zum 20. Mal statt. Ab 30. April wird das diesjährige „Innsbruck-liest-Buch“ „22 Bahnen“, der deutschen Autorin Caroline Wahl an verschiedenen Plätzen in Innsbruck als Gratis-Buch aufliegen.

Ziel des Literaturprojekts „Innsbruck liest“, das seit 2004 alljährlich durchgeführt wird, ist es, Literatur ins Gespräch zu bringen und Menschen aus unterschiedlichen Bildungsschichten und Altersstufen zum Lesen zu bringen. Dazu werden wieder 10.000 „Innsbruck-liest-Bücher – finanziert durch Sponsoren – an die Innsbruckerinnen und Innsbrucker verschenkt.

feuerwerk aus einem buchWieder hat sich ein aufregendes Jahr seinem Ende zugeneigt. In einen kurzen Rückblick wollen wir einige auf „Lesens in Tirol“ veröffentlichte Berichte und Themen aus dem weiten Spektrum des Lesens und Lesenlernens Revue passieren lassen.

Zur Sprachen gekommen sind unter anderem die gesellschaftliche Diskussion um das Thema Gendern, die Leseförderung an Schulen, das Lesen von Literatur im schulischen Unterricht, das Lesen in digitalen Medien oder das 75-jährige Jubiläum des Buchklubs Österreich und vieles mehr. Wir wünschen viel Spaß bei der Nachlese auf das Jahr 2023!

frohe weihnachtenWeihnachten weckt in vielen von uns besonders intensive Gefühle. Während für die einen das Fest der Liebe und der Geborgenheit, die Geburt Christi und das religiöse Brauchtum im Mittelpunkt stehen, bedeutet Weihnachten für andere wiederum eine Zeit des Konsums, des Einkaufsstresses, der gespielten Harmonie und der Angst vor Einsamkeit.

Darauf, was es mit dem Weihnachtsfest auf sich hat, seine historische Entwicklung, sein Brauchtum, seine literarische Rezeption aber auch auf Geschichten, Spiele, Bastelidee und Backvorschläge, soll die folgende Auswahl an Internetseiten rund um das Thema „Weihnachten“ Interessantes und Wissenswertes bieten.