Verena Hochleitner, Die drei Räuberinnen

verena hochleitner die drei räuberinnen„Aber natürlich geht es in dieser Geschichte nicht um den Wald. Vielmehr geht es um die seltsamen Gestalten, die der Wald beherbergt. Edith zum Beispiel. Aber zuerst muss ich von der Räuberbande erzählen, die sich in dem Wald in ihrer finsteren Räuberhöhle niedergelassen hat. Niemand weiß, wo sich diese Räuberhöhle befindet, was nicht sehr verwunderlich ist, weil sich ja nicht einmal sagen lässt, wo dieser Wald genau ist. (S. 7)

Maja, Bruno und Kaspar leben gemeinsam in einem Mehrparteienhaus und beschließen eine Räuberbande zu bilden und das Wohnhaus in einen dunklen und gefährlichen Wald zu verzaubern. Dabei treffen sie immer wieder auf unvorsichtige Zeitgenossen, die ausgeraubt werden können.

Gleich zu Beginn des Spiels beschließen Kaspar, Bruno und Maja sich neue, furchteinflößendere Namen zu geben. Bruno gibt sich den gefährlichen Namen Bronski, Maia nennt sich Wanda und Kaspar heißt langem Überlegen Gaspard, den „Räuber mit den sieben Messern“. Neben Klamotten zum Verkleiden und einer Räuberhöhle brauchen die drei:

Beute und einen Ruf, der ihnen vorauseilte und sie überall bekannt machte. (S. 13)

Angefangen hat alles mit dem Wunsch eine gemütliche Räuberhöhle mit einer Matratze einzurichten. In der wollen sie gemeinsam mit einer Katze Playstation spielen und Spiderman-Filme anschauen. Die Verpflegung notwendige wie Chips, Popcorn und Cola beschließen sich die drei Räuberinnen durch einen Raubzug zu besorgen. Sie beschließen Oskar auszurauben, der den ganzen Tag mit Computer-Spielen verbringt, müssen zunächst aber an dessen Vater vorbeikommen.

Oskar will zunächst nicht mit den drei Freunden gemeinsam spielen, zeigt ihnen aber seine kleine Katze, die alle liebevoll streicheln. Oskar verspricht etwas später mitzuspielen und gibt den drei Räuberinnen einen Pizzakarton als Pfand. Währenddessen planen die drei einen Überfall auf die Postbotin Marlene, die ihnen aber kein Geld geben kann und auch den eingeschriebenen Brief muss sie persönlich übergeben. Dafür erhalten die Räuberinnen ihre Werbeprospekte, die sie voll Begeisterung auf jede Fußmatte verteilen.

Anschließend erleben Maja, Bruno und Kaspar noch zahlreiche weitere Abenteuer und Maja bemerkt, dass sich unter den drei Räubern auch eine Räuberin befindet. Nach langer Diskussion beschließen sie sich als „Die drei schrecklichen Räuberinnen“ zu bezeichnen.

Verena Hochleitner erzählt mit viel Einfühlungsvermögen das fantasievolle Spieler dreier Kinder in einem Mehrparteienhaus, das zu einem finsteren Räuberwald und Ort für die spannendsten Abenteuer wird. Sie lassen ihrer Spiellust freien Lauf, stibitzen ab und zu das eine oder andere, geben es aber immer wieder zurück.

Ein überaus empfehlenswertes Kinderbuch, das als ein Lobgesang auf die kindliche Fantasie geschrieben wurde und das Spiel als lebendige Alternative zum einsamen Spiel mit dem Computer oder elektronischen Medien beschreibt und zum Nachahmen einlädt. Die kindergerechte Sprache und Struktur sowie die liebevoll gestalteten Illustrationen laden die jungen Leserinnen und Leser ganz besonders zum Lesen ein.

Verena Hochleitner, Die drei Räuberinnen. Ill. v. Verena Hochleitner, ab 8 Jahren
Innsbruck: Tyrolia Verlag 2019, 136 Seiten, 16,95 €, ISBN 978-3-7022-3802-5

 

Weiterführende Links:
Tyrolia Verlag: Verena Hochleitner, Die drei Räuberinnen
Wikipedia: Verena Hochleitner

 

Andreas Markt-Huter, 03-04-2020

Bibliographie

AutorIn

Verena Hochleitner

Buchtitel

Die drei Räuberinnen

Erscheinungsort

Innsbruck

Erscheinungsjahr

2019

Verlag

Tyrolia Verlag

Illustration

Verena Hochleitner

Seitenzahl

136

Preis in EUR

16,95

ISBN

978-3-7022-3802-5

Altersangabe Verlag

8

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Verena Hochleitner studierte Grafik Design an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Seit 2009 konzentriert sie sich auf das Illustrieren und Schreiben von Büchern, seit jüngerer Zeit auf das Bewegen ihrer Figuren (Stop-Motion-Animationsfilme).