Geschichte - Politik

Ausstellung: Musen an die Front

andreas.markt-huter - 08.06.2005

Mit den Grausamkeiten und Gräueln des Krieges verroht der Mensch in seinem  Denken und Urteilen, was sich in der Sprache niederschlägt. Markige Kriegssprüche wie Serbien muss sterbien!, Jeder Schuss ein Russ! oder Jeder Franzos ein Stoß! sind nur die geläufigsten Beispiele dafür, wie sich die Gewalt des Krieges in der Sprache wieder findet. Die Ausstellung des Adalbert-Stifter-Vereins "Musen an die Front" zeigt im speziellen den bewussten oder unbewussten Anteil der Literatur und Kunst am 1. Weltkrieg. Zu sehen ist die Ausstellung bis 30. Juni 2005, von Montag bis Freitag jeweils von 8-18 Uhr, im 1. Stock der Theologischen Fakultät, Karl-Rahner-Platz 1, Innsbruck.

Bereits der griechische Historiker Thukydides weist in seiner Schilderung des Peloponnesischen Krieges darauf hin, wie sehr sich der Krieg auf das Denken und Urteil der Menschen auswirkt: Denn im Frieden und Wohlstand ist die Denkart der Menschen und der ganzen Völker besser, weil keine aufgezwungenen Notwendigkeiten sie bedrängen; aber der Krieg, der das leichte Leben des Alltags aufhebt, ist ein gewalttätiger Lehrer und stimmt die Leidenschaften der Menge nach dem Augenblick.?

Der andere Tsunami oder die Verlogenheit der westlichen Welt

andreas.markt-huter - 05.02.2005

Wir wollen das Jahr der politischen Bildung und die wichtige Rolle die dem Lesen bei der Entwicklung eines demokratischen Bewusstseins zu kommt ernst nehmen. Dabei soll unter politischer Bildung mehr verstanden werden als nur das Fakten-Wissen, wie die politischen Strukturen unserer Gesellschaft aufgebaut sind. In diesem Jahr wird "Lesen in Tirol" verstärkt auf nationale und internationale Artikel und Schriften zu politischen Themen aufmerksam machen, die in der Tagesberichterstattung wenig Beachtung finden.

Es ist mittlerweile mehr als ein Monat vergangen, seit die Flutwelle ihre verheerende Zerstörung in den Regionen des Indischen Ozeans hinterlassen hat. Das Interesse der Medien war ungeheuer groß und wurde mit immer neuen Perspektiven auf die Katastrophe erstaunlich lange aufrecht erhalten. Mittlerweile ist der Alltag wieder eingekehrt und die Informationen sprudeln nur mehr gelegentlich als Berichte über allfällige überlebende Heimkehrer durch die Medien. Rückblickend war die Spendenbereitschaft der Bevölkerung in ganz Europa ebenso beeindruckend, wie die Finanzhilfen der europäischen Regierungen beschämend.