Wenn es stimmt, dass wir durch Lesen unser Denken schulen und unsere Sprachfähigkeit weiter bilden, kann es nicht gleichgültig sein, was wir lesen. Zeitungen z.B. haben die Aufgabe die Menschen von dem zu unterrichten, was in der Welt vorfällt. Wie aber in Zeitungen bisweilen geschrieben wird, lässt selbst Leserinnen und Leser die sich bemühen, den Sinn eines Satzes zu verstehen, an ihrer eigenen Muttersprache zweifeln.

Mitte 2004 übersiedelte die Öffentliche Bibliothek Thaur von ihren Räumlichkeiten im Alten Gericht in die neuen Räume im Gemeindeamt. Ulrike Lechner berichtet im 2. Teil des Interviews von der Übersiedlung der Bücherei und von den Veränderungen im Büchereiwesen in den letzten Jahrzehnten.

Wer in Thaur auf das Gemeindeamt geht, kommt seit ein paar Monaten an einem schön gestalteten Schaufenster vorbei, in dem Bücher um die Aufmerksamkeit der Betrachter buhlen. Im Jänner waren es Sachbücher, mit denen gezielt das Interesse der männlichen Leser auf einen Besuch der neu errichteten Öffentlichen Bibliothek geweckt werden sollte.

Am Samstag den 29.1.2005 lud die neue Bücherei in Kirchdorf zu einem Sektempfang und einer Besichtigung der neuen Räumlichkeiten im Dorfsaal ein.

Im abschließenden 3. Teil des Interviews mit Kathrin Mader wird das Öffentliche Bibliothekswesen im allgemeinen thematisiert. Die Leiterin der Stadtbücherei Innsbruck äußert sich zur Entwicklung der Büchereien in Österreich, über den Stellenwert und die Strukturen des Öffentlichen Bibliothekswesens in Tirol aber auch über die Rolle der Frau in diesem Bereich.

Im zweiten Teil des Interviews spricht Kathrin Mader, die Leiterin der Stadtbücherei Innsbruck, darüber, wie sich die Besucherinnen und Besucher der Bücherei zusammen setzen und welche Möglichkeiten und Angebote die Stadtbücher zu bieten hat. Ebenso hebt sie die Bedeutung von Veranstaltungen für eine Bücherei hervor und kündigt einen Veranstaltungs- und Bücherei-Schwerpunkt 2005 für den Kinder- und Jugendbereich an.

„In Österreich gelten seit Jahren offiziell 300.000 Menschen als funktionale AnalphabetInnen, ExpertInnen gehen jedoch von einer rund doppelt so hohen Zahl aus.“ Diese Meldung der Österreichische UNESCO-Kommission, die im September 2005 anlässlich des Welttages der Alphabetisierung veröffentlicht wurde, erregte für kurze Zeit die Gemüter der heimischen Innenpolitik.

Wer in Innsbruck einen der zahlreichen Innenhöfe betritt, findet sich urplötzlich in einer anderen Welt wieder, an der die Geschäftigkeit der Außenwelt mit all ihrer Hektik und ihrem Straßenlärm abzuprallen scheint. Eine solche Insel der Ruhe scheint wie geschaffen für eine Bibliothek.

Die Beratungsstelle für Lesepädagogik in Tirol Lies weiter wurde von LR Sebastian Mitterer Anfang 2004 ins Leben gerufen, um bei Schülerinnen und Schülern die Freude am Lesen zu wecken und ihre Lesekompetenzen spielerisch zu fördern.

Die Zeiten, als man sich in langen Herbst- und Winternächten am warmen Ofen gegenseitig Sagen und Märchen erzählte, sind schon lange vorbei. Aber gerade Tirol war besonders reich an unheimlichen und fantastischen Geschichten.  Und viele davon wären bereits in Vergessenheit geraten, wenn nicht fleißige Sammlerinnen und Sammler alter Geschichten diese niedergeschrieben hätten.

Mehr als 16.000 Sagen und Märchen aus älterer und neuerer Zeit wurden bisher im Internet unter Sagen.at veröffentlicht und allgemein zugänglich gemacht. Neben Sagen und Märchen aus aller Welt liegt der Schwerpunkt aber auf Erzählungen aus Österreich und hier wiederum kommen die meisten Sagen aus Tirol.