Geschichte | Politik

Heiner Flassbeck, Preise, Zins und Wechselkurse

andreas.markt-huter - 22.04.2020

Preise, Zins und Wechselkurse„Die Geschichte der Beziehung von Nationalstaaten zu ihren Handelspartnern ist geprägt von dem Versuch, zwar größtmöglichen Nutzen aus dem Güter- und Kapitalaustausch zu ziehen, die mit der Tatsache der Wirtschaftsbeziehungen notwendigerweise verbundenen Einschränkungen der eigenen Handlungsfreiheit jedoch weitgehend auszuschalten. (S. 17)

Vor zwanzig Jahren hat sich der Wirtschaftswissenschaftler Heiner Flassbeck mit der Beziehung offener Volkswirtschaften und dem damit verbundenen Verhältnis zwischen Wechselkursen, Preisen und Zinsen auseinandergesetzt. In einer Neuauflage des Buches kommentiert er die einzelnen Kapitel mit dem resümierenden Blick der Gegenwart.

Catherine Nixey, Heiliger Zorn in

andreas.markt-huter - 17.04.2020

heiliger zorn„Die Klöster haben umfangreiches klassisches Wissen bewahrt. Aber das ist längst nicht die ganze Wahrheit. Im Grunde lenkt sie sogar von dem ab, was vorher geschehen war und was die Kirche in ein weit weniger glorreiches Licht rückt – schließlich war es die Kirche gewesen, die die antike Kultur vernichtet hatte, bevor sie Anstalten machte, sie zu bewahren. (S. 19)

Das ursprünglich als Reisebericht durch die antike Welt des Philosophen Damaskios konzipierte Buch konnte durch die Ereignisse in Syrien, wo das islamische Kalifat das Land kontrollierte und antike Kulturdenkmäler zerstörte, nicht umgesetzt werden. Stattdessen wurde das Buch zu einem historischen Reisebericht, in eine Zeit, in der bereits einmal antike Kultur durch religiöse Fanatiker zerstört worden war.

Helga Embacher / Manfred Oberlechner u.a., Eine Spurensuche

andreas.markt-huter - 13.04.2020

eine spurensuche„Ziel der vorliegenden Publikation ist es, die vernachlässigte »Lokalgeschichte« des Nationalsozialismus und Holocaust in den Blickwinkel historischer und soziologischer, vor allem aber auch bildungswissenschaftlicher und (fach-)didaktischer Forschung zu nehmen.“ (S. 8)

In neun Beiträgen werden sowohl verschiedene Aspekte des Nationalsozialismus und seiner verbrecherischen Konzentrationslager in Österreich beleuchtet, als auch verschieden kleine Nebenlager vorgestellt.

Marcus B. Klöckner, Sabotierte Wirklichkeit

andreas.markt-huter - 10.04.2020

Sabotierte Wirklichkeit.„Warum reagieren gerade leitende Akteure aus dem journalistischen Feld so emotional auf die Kritik an ihrer Arbeit? Warum gelingt es den kritisierten Medien nicht, die Kritik an ihrer Arbeit anzunehmen und sie konstruktiv in ihrem, aber auch im Sinne der Mediennutzer und vor allem: der Demokratie, zu verarbeiten? Mit diesen und anderen Fragen ist der Rahmen für dieses Buch gesetzt.“ (S. 12)

Die Medien gelten gemeinhin als vierte Gewalt im Staat, die durch ihre Berichterstattung das politische Leben und die öffentliche Diskussion zu beeinflussen vermögen. „Sabotierte Wirklichkeit“ zeigt auf, warum immer mehr Bürger daran zweifeln, dass Medien ihrer wichtigen Aufgabe nachkommen, politische und gesellschaftliche Zustände und Prozesse kritisch zu beleuchten und objektiv darzustellen.

Bernd Schuchter, Herr Maschine

h.schoenauer - 06.04.2020

herr maschineEine tolle Idee wie die Aufklärung wird am Ende ein paar wenigen Genie-Geistern zugeschrieben, in Wirklichkeit arbeiten daran Tausende von wilden Denkern, die ihr Leben in den Dienst der Zentralfrage stellen: Was soll der ganze Lebensscheiß eigentlich?

Bernd Schuchter, Fachmann für entlegene Biographien und grenzwertige Gedankengänge, hat für die Aufarbeitung dieser Lebensfrage ein neues Genre entwickelt, die Ideologie-Biographie. Dabei wird das Leben von oft schon vergessenen Einzelgängern in den Strudel des zeitgenössischen Diskurses geworfen, und die extravaganten Gedankengänge werden von den Messern der Tagesdiskussion abgestochen.

Dieter Berg, Oliver Cromwell

andreas.markt-huter - 03.04.2020

Oliver Cromwell„Oliver Cromwell gehört zweifellos zu den umstrittensten Persönlichkeiten der englischen Geschichte, wobei bis zum heutigen Tage fanatische Gegner des Protektors ebenso entschlossenen Verehrern des Generals gegenüberstehen.“ (S. 7)

Dieter Berg verarbeitet in seiner Cromwell-Biographie die aktuelle Forschungslage über das Leben und die Politik des Lord Protektors, wobei es ihm nicht darum geht, eine „ausschließlich chronologisch strukturierte Lebensbeschreibung“ (S. 11) zu verfassen, sondern die politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Entwicklungen in England und Europa mit einzubeziehen und damit eine biographische und systematische Dimension zu verbinden.

Albrecht Müller, Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst

andreas.markt-huter - 27.03.2020

Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst„Es gibt eine politische Dimension der Gedankenfreiheit beziehungsweise –unfreiheit: Wenn sich eine große Mehrheit keine eigenen Gedanken mehr macht, dann ist die öffentliche Meinung steuerbar und mit ihr sind auch die davon abgeleiteten politischen Entscheidungen steuerbar.“ (S. 7)

Albrecht Müller geht der gezielten Manipulation von Meinungen in der öffentlichen Diskussion und zeigt die Tricks der Meinungsbeeinflussung und der Meinungsmache auf, aber auch wie die Botschaft „Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst.“ dabei hilft, sich eine eigene kritische Meinung zu bilden.

Erich Ledersberger, Als mein Ich verschwand

h.schoenauer - 23.03.2020

erich ledersberger, als mein ich verschwandEines der größten Rätsel ist für einen normalen Menschen das eigene Ich. Kaum jemand kann über die Strecke seines Lebens wirklich sagen, wer er wirklich ist.

Erich Ledersberger setzt seine Helden immer dem Schneidbrenner der Persönlichkeits-Konturen aus. Nicht die Helden selbst bestimmen die Umrisse ihrer Person, meist sind es nahe Verwandte, erinnernde Nachfahren oder angekratzte Partner, die nicht nur Vorteilhaftes aus der Vorlage herausschneiden.

Björn Onken, Griechische Mythologie und Religion

andreas.markt-huter - 18.03.2020

Griechische Mythologie und Religion„Die griechische Religion zeigt dabei, dass ganz andere Zugänge möglich sind, als sie die monotheistischen Religionen praktizieren … Unter anderem rückt so wieder mehr ins Bewusstsein, dass universalistischer Anspruch und Missionsgedanke keineswegs notwendige Wesenszüge von Religionen sind.“ (S. 1)

Die Religion spielte bei den antiken Griechen eine in vieler Hinsicht andere Rolle als in Europa im Mittelalter und in der Neuzeit. Während das Christentum sich auf die Bibel als heiliges Buch berufen hat, wurde die griechische Geschichten über die Götter von Dichtern wie Homer und Hesiod erzählt, wobei die Grenze zwischen Religion und Mythos fließend war.

Ingeborg Maus, Justiz als gesellschaftliches Über-Ich

andreas.markt-huter - 09.03.2020

Justiz als gesellschaftliches Über-Ich„In der Dominanz einer Justiz, die ein moralisch angereichertes »höheres« Recht gegenüber den lediglich mit »einfachem Recht« befaßten [sic!] übrigen Staatsgewalten – und der Gesellschaft – geltend macht, ist die Regression zu vordemokratischen gesellschaftlichen Integrationsmustern offenkundig.“ (S. 21)

Ingeborg Maus‘ kritische Auseinandersetzung mit der Rolle der Bundesverfassungsgerichte und der Rechtsprechung im Allgemeinen als Teil der demokratischen Verfassung, als deren zentraler Teil die Gewaltenteilung verstanden wird, stellt das oft wenig beachtete Spannungsverhältnis zwischen Demokratie und Justiz in das Zentrum ihrer Untersuchungen.