friederike von lehmden, grammatikförderung„Im Folgenden wollen wir ihnen daher didaktische und methodische Möglichkeiten zeigen, wie mit Bilderbüchern das grammatische Wissen von Kindern als Basis für den Schriftspracherwerb gezielt in Bildungseinrichtungen wie Kitas und Grundschulen gefördert werden kann.“ (S. 5)

Der Förderschwerpunkt, der mit speziell ausgearbeiteten Bilderbüchern durchgeführt wird, liegt auf dem Erwerb der Nominalphrase, dem „Genus-Kasus-System“ und der sukzessiven Erweiterung des Nomens sowie der Verbalphrase, der Beugung des Verbs und der richtigen Stellung des Verbs im Satz. Beide sind ein zentraler Bestandteil des Spracherwerbs, der Kindern bis in die Grundschule hinein Probleme bereiten kann.

andreas britz, antisemitismus in der geschichte„In zehn Kapiteln stellt das Heft repräsentative Zeugnisse zur Geschichte und Gegenwart der Judenfeindlichkeit vor. Dabei werden die wichtigsten Spielarten des Antisemitismus berücksichtigt.“ (S. 1)

Der Antisemitismus zieht in der Geschichte Europas eine Jahrtausende alte Spur der Ablehnung, des Hasses und des Leids. Selbst nach den Schrecken des Holocausts lebt der Antisemitismus in vielerlei neuen Spielarten und in den unterschiedlichsten politischen und gesellschaftlichen Lagern fort. Die Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus an Schulen gewinnt vor diesem Hintergrund einen ganz besonderen Stellenwert.

pascal bruckner, ein nahezu perfekter täter„Der Westen erfüllt alle Bedingungen, um als perfekter Täter zu gelten. Jenseits des Atlantiks hat er auf Basis des Genozids an der Urbevölkerung, der Versklavung von Afrikanern und der Segregation von Schwarzen eine neue Nation gegründet. Und auf Europa lasten vier Jahrhunderte Kolonialismus, Imperialismus und Sklaverei – obwohl es auch europäische Nationen waren, die sich als erste für deren Abolition einsetzten. Was die westliche Welt zum perfekten Sündenbock macht, ist vor allem, dass sie ihre Verbrechen nicht leugnet …“ (S. 12)

Pascal Bruckner geht der Frage nach, wie sich das Feindbild des „weißen Mannes“ in der westlichen Welt ausbreiten konnte und setzt sich mit den Folgen für das Zusammenleben der Menschen in Europa aber auch in anderen Teilen der Welt kritisch auseinander.

sheldon wolin, umgekehrter totalitarismus„Aufgrund des hochgradig organisierten Strebens nach technologische Innovation und der dadurch begünstigten Kultur findet der Wandel heute schneller statt, ist umfassender und willkommener als je zuvor – was bedeutet, dass Institutionen, Wertungen und Erwartungen gemeinsam mit der Technologie nurmehr eine begrenzte Haltbarkeit zukommt. Wir erleben den Triumph der reinen Gegenwart und ihres Komplizen: des Vergessens bzw. der kollektiven Amnesie.“ (S. 57)

In seiner Analyse der amerikanischen und westlicher Gesellschaften prägt Wolin den Begriff „umgekehrter Totalitarismus“. Dabei wird diese Form des politischen Systems der zunehmenden Ent-Demokratisierung der Gesellschaft von Machthabern und Bürgern meist unbewusst forciert, ohne sich dabei explizit an ideologischen Konzepten zu orientieren.

helen pluckrose, zynische theorien„Zynische Theorien erklärt, wie die Theorie zur treibenden Kraft im kulturellen Krieg der späten Zehnerjahre unseres Jahrtausends avancierte – und schlägt zugleich eine liberale philosophische Alternative vor, um dieser Denkströmung in Wissenschaft, Aktivismus und Alltag zu begegnen. Das Buch zeichnet nach, wie sich die einzelnen Zweige einer zynischen postmodernen Theorie in den letzten fünfzig Jahren herausbildeten, und zeigt […] den Einfluss der Theorie auf unsere heutige Gesellschaft auf.“ (S. 14)

Seit den 2010-er Jahren ist es der „Woke-Bewegung“ und der „Identitätspolitik“ bemerkbar gelungen, aus der ursprünglich universitären Umgebung in die breite Gesellschaft auszugreifen und sozialpolitischen Einfluss auszuüben.

stefan soder, cafe seligWer rechtzeitig aus dem Studium aussteigt, kann immer noch hochglänzender Barkeeper oder Bundeskanzler werden.

Stefan Soder siedelt seinen Roman „Café Selig“ um ein studentisches Quartett an, das betroffen feststellt, dass man den Sinn des Lebens nicht inskribieren kann. Die Location Bar erweist sich als gesellschaftliches Labor, worin geforscht, getestet, resigniert und resümiert wird. In Soders früheren Romanen haben Club (2015), Simonhof (2017) oder Tour (2019) als Orte der Auseinandersetzung fungiert.

joseph ledoux, bewusstsein - die ersten vier milliarden jahre„Bewusstsein - Die ersten vier Milliarden Jahre handelt von der Evolution des Verhaltens. Dabei geht es nicht nur um das Verhalten des Menschen oder anderer Säugetiere, nicht einmal nur um das von Tieren. Es geht darum, dass Verhalten schon anfing, sobald die allerersten Organismen entstanden waren.“ (S. 11)

Wie konnte sich im Zuge der Evolution der ersten vier Milliarden Jahre komplexes Leben entwickeln, das am Ende zum Bewusstsein menschlicher Spezies geführt hat. Das Sachbuch „Bewusstsein“ entführt seine Leserinnen und Leser auf eine Reise von den Anfängen des Lebens bis zum komplexen Gehirn von Säugetieren und Menschen.

klaus-peter hufer, zivilcourage„Dieses Buch handelt von Zivilcourage. Bevor es konkret wird, ist das inhaltliche und begriffliche Feld zu definieren. Klarheit muss hergestellt werden über die Bedeutung von Zivilcourage, dem Thema dieses Buches, und des Begriffs Widerstand, der eng damit zusammenhängt, jedoch nicht unbedingt das Gleiche meint.“ (S. 7f)

Was macht Zivilcourage aus? Was sind ihre Merkmale und Kennzeichen? Was verhindert sie und was begründet und verstärkt Zivilcourage? Klaus-Peter Hufer geht systematisch der Frage nach Zivilcourage nach und zeigt an zahlreichen Beispielen und Vorbildern, was das Wesen der Zivilcourage ausmacht und wie sie sich erlernen lässt.

klaus rohrmoser, flüsternVon einer Erzählung erwartet man sich eine doppelte Berührung. Einmal soll der Stoff eine unerwartete Nuance liefern wie eine Novelle, und zum anderen soll die Erzählung ein Stück Inszenierung sein. Eine Erzählung wäre damit eine verbalisierte Aufführung für einen einzigen Leser, der eingeladen ist, mit dem Text in der Hand den Abend zu bestreiten.

Klaus Rohrmoser greift auf seine universelle Theatererfahrung zurück, wenn er von der denkbar schärfsten Kante zwischen Leben und Tod erzählt. Die beiden Erzähl-Pole sind Täter und Opfer, Mann und Frau, Jüdin und NS-Scherge.

kathlee stock, material girls„In diesem Buch geht es um Geschlecht und diese mysteriöse Sache, die als Gender bekannt ist. Es handelt davon, wie im ersten Viertel des 21. Jahrhunderts – recht überraschend – eine philosophische Theorie über etwas namens gender identity, »Geschlechtsidentität«, das öffentliche Bewusstsein ergriff, die britischen und internationalen Institutionen erheblich beeinflusste sowie Proteste und sogar Gewalt hervorrief.“ (S. 7)

Kathleen Stock, die als Professorin an der englischen Universität Sussex unterrichtet hat und selbst Opfer transaktivistischer Anfeindungen geworden ist, analysiert die unterschiedlichen Theorien, in denen das Geschlecht eines Menschen als eine Frage der Geschlechtsidentität verstanden wird. Dabei geht sie systematisch der Geschichte und Widersprüche dieser Theorien nach und zeigt die negativen Auswirkungen vor allem für Frauen auf.