Buch-CoverIn Shakespeares Sommernachtstraum geht es letztlich darum, die eben gesehene Darbietung für das eigene Leben zu inventarisieren: Bei Gefallen klatschen, bei Missfallen soll man es als Traum abtun.

Walter Steinlechner ist in Wien hoher Kriminalbeamter, der in der internationalen Kriminal-Liga spielt. Er kann sich seine Fälle nicht aussuchen und oft erscheinen ihm die dargebotenen Ereignisse wie ein Albtraum.

Buch-CoverWenn in Tirol wieder einmal ein Krawall-Jahr bevorsteht, wie die Hofer-Gedenkjahre bei manchen Gruppierungen süffisant genannt werden, gibt es jede Menge geistige Auseinandersetzung mit Tirol und seiner so genannten Landeseinheit.

Hans Karl Peterlini benützt für seinen patriotischen Rundgang durch das Dauerthema Landeseinheit das Alphabet, von A wie Autobahn bis Z wie Zams werden historische Entwicklungen, Alltagsgeschichten und nützliche Überlegungen vom Zusammenbleiben und Auseinandergehen angeführt. Zu Beginn jeden Kapitels gibt es ein Kurzinterview mit jenen, deren Stammbaum sich quer über Nord- und Südtirol legt.

Buch-CoverManchmal läuft das Leben ohne Insasse im Körper ab, die Hülle füllt eine sichtbare Rolle aus, aber statt eines Bewusstseins bläst Alltagswind durch das Gewebe des Daseins.

Ruth ist eine unauffällige Figur, zu der man auch als Leser kaum einen Zugang findet. In zwei mal zwanzig Kapiteln spult sie ihr Leben ab, das alle Zutaten zu einer Dutzenderscheinung ideal versprudelt hat.

Buch-CoverStädte tragen oft nicht nur den Panzer historischer Stadtmauern, die mehr oder weniger sichtbar und touristisch verwertbar um alte Gebäude herum verlaufen, unsichtbar und dramatisch verlaufen auch Gräben und Mauern der Erinnerung um solche Städte.

Christoph W. Bauer beschreibt einen solchen Erinnerungsgraben, er nennt ihn hoffnungsvoll Boulevard, damit man vielleicht eingedenk der Familie Graubart, die in Innsbruck vernichtet und vertrieben worden ist, etwas eingebremst durch die Erfolgsgeschichte der Stadt wandelt.

Buch-CoverManchmal, wenn es politisch keine Einigung zu geben scheint, wird der Ruf nach einem Expertenkabinett laut. Was aber herauskommt, wenn man Fachtrottel-Experten ans Ruder lässt, zeigt die Rechtschreibreform. Hier haben ausgewiesene Fachleute vor allem eines zustande gebracht: Chaos, Unzuverlässigkeit und pure Willkür.

Ludwig Laher kommentiert in seinem Essay dieses neue Regelwerk mit detaillierten Fallbeispielen kühl, aber insgeheim fassungslos.

Buch-CoverErinnerung gleicht manchmal jenem Vorgang, den wir "in die Speichen greifen" nennen, das Rad der Zeit dreht sich unbarmherzig, wer unvorsichtig hineingreift holt sich oft blutige Finger.

In Heinz D. Heisls Roman Abriss geht es um Verletzungen, Abrechnungen, Wunden aus der Kindheit.

Buch-CoverDie Kunst liefert oft Sachen, bei denen man ursprünglich gar nicht gedacht hat, dass sie als Kunst brauchbar sind.

So ist etwa die Idiomatik einerseits jene Teilwissenschaft der Sprache, die sich mit Idiomen (festen Wortverbindungen) beschäftigt, andererseits ist Idiomatik der Gesamtbestand der Idiome einer Sprache. Turi Werkner geht nun her und liefert seinen persönlichen Beitrag der Idiomatik ab.

Buch-CoverEin Leben, das voller Selbstverständlichkeit abläuft, kann durchaus dick daherkommen. Güni Noggler erzählt auf beinahe siebenhundert Seiten in großen Schleifen von einem Dutzendleben, wie es im zwanzigsten Jahrhundert wohl mannigfach vorgekommen ist.

Leopold Kramer ist ein lebensintelligenter Mensch, der stets den Anforderungen der jeweiligen Gesellschaft gewachsen ist. Doch jetzt, am Ende seiner Durchschnittskarriere, löst sich sein Leben nicht nur biologisch auf, auch was ihn ideell zusammengehalten hat, geht restlos in die Binsen.

Buch-CoverManchmal genügt eine Wortinsel, um einen ganzen Lebenslauf zu dokumentieren. Windeln im Wind ist so eine lyrische Fügung, die sofort heftige Bilder evoziert.

Veränderung steht vor der Tür, das Wetter schlägt vielleicht um, Wind kommt auf und peitscht die Windeln auf, die geometrisch abgeklärt im Freien hängen.

Buch-CoverHerzensverdruss löst eine recht melancholische Stimmung aus und ist ein Mittelding zwischen Weltverdruss und Herzinfarkt.

Dr. Steger biegt als Ich-Erzähler seine Tage herunter mit dem Gefühl der Selbstverachtung, als Leser begleiten wir ihn sechs Tage lang, und jeder Tag liegt schwer auf dem Gemüt des Helden. Als Rechtsanwalt streunt Dr. Steger durch seine Fälle und stolpert zwischendurch über sich selbst.