Petra Ganglbauer, Manchmal rufe ich dorthin
Unter dem Firnis der Schönheit sind die Dinge oft anders und manche Sachverhalte sind ausgesprochen schrecklich und grauenerregend. Die Aufgabe der Literatur muss es sein, diesem Schrecken auf den Grund zu gehen.
Petra Ganglbauer hängt das lyrische Ich in eine aufregende Welt voller Verstrickungen und Verknüpfungen. Wie in einem imaginären Schöpfungsbericht liegt das Ich noch im Dunkeln. "Im Dunkel. Und dann frage ich dorthin." (7) Dieser fragende Zustand zieht sich als Rettungstau durch den Text, letztlich werden Rufe daraus, wie es im Titel des Buches heißt.
Ein Kalauer ist immer auch ein Beweis von Kühnheit, bei einem guten Kalauer staunt das Publikum eher über den Anwender, als über dessen Sager. Man erwartet sich einen bestimmten Satz, weil er quasi auf der Zunge liegt, und ist dennoch erstaunt, wenn er wirklich in der erwarteten Form kommt.
Am besten hört man Augenlieder, indem man die Augen schließt: Lyrik, Lieder, Wolken, Töne sind auf Anhieb da. Das angenehme Hörgefühl besteht zuerst einmal aus sich selbst und aus dem Hörer, der dieses Gefühl in sich aufdreht. 




