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Den besten Stoff geben allemal die Bücher her, ein Buch über Bücher ist also automatisch voll beladen mit Stoff, Gedanken und Abenteuern.

Das höchste Abenteuer freilich ist der Tod. Dieser ist im gewissen Sinn ein Büchersammler, weil er die Menschen der Reihe nach aus dem Regal des Lebens holt und auf seine Art fertig liest und quasi fertig macht. Jeder Mensch geht nämlich als Buch durch die Welt und ist dadurch einmalig und einzigartig wie ein Buch.

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Ein Rotkäppchen der Gegenwart verläuft sich naturgemäß nicht mehr mit der Zipfelmütze am Kopf im finstern Wald sondern muss mit dem Fahrrad an einer roten Ampel anhalten. Freilich, der Korb mit den Fress-Sachen ist der gleiche geblieben, eine Flasche Wein ist obligatorisch für den bösen Wolf.

In Beate Hanikas Roman bremst sich tatsächlich Malvina auf dem Weg zum Großvater an einer roten Ampel ein, sie schließt beim Radfahren am liebsten die Augen und lässt sich so an den Rand des Lebens treiben. Das hat sie auch nötig, denn Großvater ist hinter ihr her. Immer wieder schickt er alle fort um allein mit seiner geliebten Enkelin sein zu können, dabei sabbert er ständig von Liebe, streichelt wie wild an allen unmöglichen Körpergegenden herum und hat nichts anderes im Sinn als mit der Enkelin zu baden.

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Das Ungeheuerliche lässt sich in der Literatur noch am ehesten mit Listen darstellen. Dort nämlich, wo die gewöhnliche Sprache versagt, helfen Listen weiter. So sind die Gedächtnislisten an die Nazi-Opfer in ihrem Mahnmal-Charakter durch keine vollständigen Sätze zu ergänzen. Aber auch in der Verwaltung und Visualisierung von Katastrophen sind Listen das einzige Mittel, das Unsagbare in einer hilflosen Form zu dokumentieren.

Sally Nicholls beschreibt in ihrem Roman Wie man unsterblich wird die Aussichtslosigkeit eines Elfjährigen, mit seinem Tod zu Recht zu kommen. Sam hat Leukämie und schreibt ein Buch über seine Krankheit, so lange er noch bei Kräften ist.

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Adrian, ein Waisenkind, ist ein Computer-Freak. Er besucht eine technische Schule mit angeschlossenem Internat und trickst seinen EDV-Lehrer aus. Er hackt im System und beschafft seinen Mitschülern Testunterlagen.

Seine große Leidenschaft ist die virtuelle Welt von "Allgames", einer Adventure-Hall in seiner Schulstadt. Nur dort in den bekommt er den Kick, den ihm das wirkliche Leben nicht bieten kann. Am liebsten würde er mit seinem Pocket-Bike abhauen, dann wäre er die Schule und seine hohen Spielschulden bei seinen Mitschülern los.

asher_m%C3%A4dchen.jpgFür manche Helden scheint der Sinn des Lebens darin zu bestehen, einen spektakulären Abgang hinzulegen. Immerhin entsteht bei den Hinterbliebenen ein paar Augenblicke lang das Gefühl der Betroffenheit und der Frage nach dem Warum, ehe der Lauf der Zeit wieder alles zuschüttet.

Jay Asher nimmt die Methode des akustischen Museums-Führers als Vorlage für seine "Abgangsgeschichte". Das Mädchen Hannah hat sich umgebracht und wichtige Erlebnisse mit altertümlicher Technik auf Kassetten gesprochen. Dreizehn Personen kriegen jetzt Kassetten und eine Liste mit den beteiligten Personen. Im Sinne einer Stadtrallye geht es an die markantesten Punkte des kurzen Lebens von Hannah.

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Dieser wirklich herausragende Roman erzählt die Geschichte von Menschen, die zu der Zeit lebten, als Hitler an Macht gewann, als das Gute und Schöne zunehmend mit dem Deutschen gleichgesetzt wurde und die NS-Ideologie auf fruchtbaren Boden fiel.

Sommer 1936 - die Geschichte führt uns in ein Waisenhaus und lässt uns teilhaben an den Gedanken und Wünschen von den Mädchen, die dort leben. Man lernt die gestrenge Leiterin fürchten und eine liberal eingestellte Erzieherin lieben, die von den Mädchen sehr geschätzt wird. Zu den Idolen der Mädchen zählt Dr. Albert Schweitzer, von dem Reni, die Hauptfigur, immer wieder Fantasiegeschichten zur Schlafenszeit erzählt. Reni weiß nichts über ihre Eltern, erträumt sie jedoch an der Seite des für sie gottgleichen Dr. Schweitzer, der in Afrika den "Negern" hilft. Ihre Geschichten erzählt sie so blumig und realitätsnah, dass es den Mädchen oft schwer fällt, Phantasie und Wirklichkeit zu unterscheiden.

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"Ich werde oft gefragt, wie ich mit meiner Vergangenheit einig werde. Man wird nicht einig damit. Sie hat mich zu dem gemacht, was ich bin, was immer das sein mag."

Das Tagebuch der Anne Frank zählt wohl allgemein zu den berühmtesten persönlichen Zeugnissen für die Schreckenszeit des Nationalsozialismus. Im gleichen Atemzug zu nennen sind auch Janina Davids Kindheitserinnerungen Ein Stück Himmel - Ein Stück Erde - Ein Stück Fremde, in denen die in Polen geborene, jüdische Autorin ihr Leben zwischen dem Sommer 1939 bis zum Herbst 1948 wiedergibt.

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Die keltische Sagenwelt spricht aus einer fernen Vergangenheit zu uns, aus einer Zeit in der Feen und Zauberer noch eine Welt besuchten, die uns manchmal merkwürdig vertraut erscheint.

Im deutschen Sprachraum sind vor allem die Sagen rund um den Zauberer Merlin und den berühmten König Artus bekannt, was vor allem an den zahlreichen Romanen und Verfilmungen rund um die beiden großen Sagengestalten der keltischen Mythologie liegt.

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Selten haben die Erlebnisse eines Helden so viele Menschen interessiert, wie die Abenteuer des Odysseus, die in unzähligen Übersetzungen und Nacherzählungen in Kinder- und Jugendbücher zu finden sind.

Hertha Kratzer verändert die ursprüngliche Dramaturgie der Odyssee und bettet Die Irrfahrten des Odysseus in den großen Mythenkreis rund um den Trojanischen Krieg ein. Der erste Teil des Buches "Ein verhängnisvolles Urteil" erzählt von den Ursachen des Krieges, vom Urteil des Paris und dem Raub der Helena, der schließlich zum Kriegszug der Griechen gegen Troja führt.

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Wie würde unser Leben ohne die zivilisatorischen und technischen Errungenschaften wie Strom, Telefon, Fernsehen, Auto oder die Lebensmittel aus dem Supermarkt aussehen.

Die amerikanische Schriftstellerin Susan Beth Pfeffer hat in ihrem Die Welt wie wir sie kannten das Horrorszenario einer aus den Fugen geratenen Welt auf eine derart konsequente Art und Weise durchgespielt, dass der Leser immer wieder versucht ist aus dem Fenster zu blicken und sich zu vergewissern, dass die Welt wie wir sie kennen noch existiert.