dickreiter und götz, karlchen hilft allen, ob sie wollen oder nicht„Jetzt will ich dir von Karlchen erzählen. Karlchen ist nicht etwa ein Junge, wie du vielleicht denkst, Karlchen ist ein Mädchen, und eigentlich heißt sie Karla. Aber allen nennen sie Karlchen. Alle, das sind gar nicht so viele Leute, denn in dem winzigen Tal, in dem Karlchen wohnt, gibt es nur ein paar Höfe. Und auf diesen Höfen wohnen nur alte Leute. Karlchen und ihr kleiner Bruder Johann sind die einzigen Kinder im ganzen Tal.“ (S. 10)

Die sechsjährige Karlchen kommt ganz nach ihrem Opa und liebt es, sich in fremde Angelegenheiten einzumischen und ihnen zu helfen, was nicht immer auf große Gegenliebe stößt. Manchmal übertreibt sie das Ganze auch ein bisschen und zieht die Wut ihrer Mama aus sich.

roald dahl, matilda„Mathildas Bruder Michael war ein völlig durchschnittlicher Junge, aber seine Schwester ließ einem, wie ich schon sagte, die Kinnlade runterfallen. Im Alter von eineinhalb konnte sie perfekt sprechen und kannte bereits so viele Wörter wie die meisten Erwachsenen. Anstatt zu applaudieren, nannten ihre Eltern sie eine lärmende Plappertasche und gaben ihr scharf zu verstehen, dass man kleine Mädchen sehen, aber nicht hören wollte.“ (S. 11)

Während Kinder für gewöhnlich von ihren Eltern mit besonderem Wohlwollen und als die liebsten, klügsten und hübschesten Kinder betrachtet werden, schlagen Matildas Eltern ganz aus der Reihe. Für sie ist ihre Tochter kaum mehr als ein „Krüstchen Wundschorf“ und so kümmert es sie auch überhaupt nicht, dass es sich bei Matilda um ein ganz außergewöhnliches Kind handelt, mit einem außerordentlichen Verstand und einem besonders einfühlsamen Gemüt.

amy timberlake, dachs und stinktier suchen einen schatz„Klopf-klopf. Klopf-klopf-klopf. Das Klopfen kam von der Dachbodentür, der Tür zu Dachs‘ neuem Steinezimmer. Es war Stinktier, sein Mitbewohner. Dachs würde ihn ignorieren. Der geht schon wieder, dachte er. Wichtige Steinforschung – konzentrier dich, konzentrier dich, konzentrier dich.“ (S. 7)

Dachs ist intensiv mit seiner Steinforschung beschäftigt, als sein Mitbewohner und Freund Stinktier unaufhörlich an die Dachbodentür seines neuen Steinezimmers klopft. Zu seinem Überdruss erinnert ihn Stinktier an den Spinnenaugen-Achacht, den ihm sein Vetter Fischmarder gestohlen hat. Aber auch Stinktier hat so seine Probleme mit einem gewissen Mr O.W. Igel.

michael engler, kater murr„Gestatten, mein Name ist Murr. Ich bin ein Kater. Ein Kater, der gerne draußen lebte. Denn im Sommer war es herrlich gewesen, die Tage in Gärten und Parks zu verbringen und nachts Mäuse zu fangen oder Essen zu beschaffen. Doch dann kam der Herbst. Und mit ihm der Regen. Aber Katzen sind nun mal nicht für Regen gemacht, das weiß jedes Kind. Ich musste also unbedingt ein neues Zuhause finden.“ (S. 5)

Während der kleine schlaue Kater mit den außergewöhnlichen Fähigkeiten beim Überlegen ist, wie er durch den regnerischen Herbst kommen könnte, wird er Zeuge eines gemeinen Diebstahls. Ein rothaariger Junge schleicht sich auf einem Fahrradabstellplatz herum, zwickt mit einer Beißzange eine Fahrradkette durch und stiehlt ein Rad.

gegor wolf, etzel zauderkern„Etzel erzählte den drei Männern, was er erlebt hatte. Vom Wald und dem Überfall, von den Räubern, dem Flammenzauber, der Flucht und ihrem knappen Entkommen. Als er geendet hatte, sagte Herzog Helm: »Ruh dich aus. Und bringe Gram die Heilkräuter.« Etzel sah zu den Damen, die wieder stickten. Dann reichte er dem Herzog die Botentasche und verließ den Rittersaal und den Saalbau.“ (S. 16)

Der junge Zauberlehrling Etzel sucht gerade den Wald nach heilenden Kräutern für seinen erkrankten Meister Gram Graufels ab, als er plötzlich einen Überfall wahrnimmt. Zwei bewaffnete Räuber halten einen Reiter fest und fordern von diesem eine Tasche mit dem königlichen Wappen. Mit Hilfe eines kleinen Zaubertricks gelingt es Etzel die Räuber in die Flucht zu schlagen und den schwer verwundeten Boten der Königin auf die Burg zu Herzog Helm zu bringen.

agi ofner, grizzlybär und hasenfuß„Grizzlybären sind wild. Sie kennen keine Angst, sind nie traurig und brüllen ganz furchtbar gerne. Nicht vor Wut oder vor Schmerz oder vor Freude. Nur vor Wildheit. Aber manchmal funktioniert das nicht so gut. Zum Beispiel, wenn man Blumen riecht und eine Biene kommt und direkt in die schwarze Bärennase sticht.“ (S. 5)

Tiergeschichten bieten die Möglichkeit Probleme aus dem Alltag in ein neues Kleid zu hüllen oder Dinge aus einer ungewohnten Perspektive zu betrachten. Wenn dabei auch der Humor nicht zu kurz kommt, steht einem unterhaltsamen Buch für Kinder, das zum Nachdenken anregt, nichts mehr im Wege.

ulf nilsson, kommissar gordon - der allerletzte fall„Kommissarin Buffy hatte einen Freund, der Gordon hieß, eine alte Kröte. Früher war er Polizeichef gewesen, aber jetzt war er in Rente. Gordon wohnte noch immer in der Polizeistation – so konnte er helfen, wenn es nötig war. Aber in letzter Zeit lag er meistens im Bett und las Bücher.“ (S. 12)

Auch wenn sich Kommissarin Buffy jetzt um die Polizeiarbeit kümmert, wohnt Gordon, der ehemalige Polizeichef immer noch in der Polizeistation, um zu helfen, falls Hilfe gebraucht wird. Nachdem es in letzter Zeit ruhig war, kommt es wegen eines nächtlichen Krachs mit einer Mülltonne zu Beschwerden. Kommissarin Buffy beschließt der mysteriösen Sachen auf die Spur zu gehen.

jesse goossens_unser wildes zuhause„Wie schön, dass du vorbeikommst! Heute ist nämlich mein Geburtstag. Ich werde 150 Jahre alt. Dafür habe ich mich gut gehalten, was? Du meinst, ich lache, weil das ein Scherz ist? Nein, kein Scherz. Und ich lache auch nicht, mein Maul ist so geformt. Wir Grönlandwale sind beweglicher, als man denkt. Ich kann komplett aus dem Wasser springen, trotz meiner 80.000 Kilo.“ (S. 13)

Die Tierwelt des hohen Nordens sind meist weniger bekannt als die Tiere Afrikas, verstehen aber nicht weniger zu beeindrucken, wie ihre Artgenossen der afrikanischen Savanne. Dabei finden sich gewaltige und schwergewichtige Riesen wie der Grönlandwal ebenso wie die kleinen und schlanken Hermeline.

stefanie höfler, feuerwanzen lügen nicht„Und wenn ich jetzt anfange, diese Geschichte zu erzählen, muss ich ergänzend erwähnen, dass ich viele Sprüche für diese Geschichte gemeinsam mit Mischa gemacht habe, dass es also eigentlich Nits-Mischa-Sprüche sind. Die Sprüche sind sogar der Grund dafür, dass ich diese irre Geschichte überhaupt aufschreiben darf. Schließlich ist es mehr Mischas Geschichte als meine …“ (S. 7)

Nits, der eigentlich Nityananda heißt, und Mischa sind beste Freunde und kennen sich seit dem Kindergarten. Während der hyperaktive und zappelige Nits immer einen Spruch auf Lager hat und drauflost reimt, ist Mischa ein Musterschüler mit einer außergewöhnlichen Aufmerksamkeit. Trotz ihrer tiefen Freundschaft weiß Nits nicht viel über Mischas Familienleben, bis er ihn bei einer Lüge ertappt.

moni port, dürfen zwerge riesenrad fahren?„Dürfen Zwerge Riesenrad fahren? Darf man im Weinkeller auch mal lachen? Lohnt es sich für Eintagsfliegen, ein Tagebuch anzufangen?“

Mit diesen und ähnlichen ebenso philosophischen wie humorvollen Überlegungen beschäftigt sich das Kinderbuch „Dürfen Zwerge Riesenrad fahren? Große Fragen für kleine Denker“. Dabei regen nicht nur die skurrilen Überlegungen und Sprachspiele, sondern auch die einzelnen Illustrationen zum Meditieren ein.

Im Vordergrund des ebenso schön gestalteten wie unterhaltsamen Kinderbuches steht freilich der Humor und die Lust an der Sprache, in der die verschiedenen Bedeutungen von Wörtern ganz gehörig durcheinandergewirbelt werden.