Natasha Pulley, Der Uhrmacher in der Filigree Street
„Der Rauch von der Explosion folgte ihm die ganze Whitehall Street hinab. Während er so ging, wurde er Teil eines Trupps von Gespenstern. Das Ticken der Uhr spürte er ganz deutlich in der Hand. Er hätte sie Williamson geben sollen, hätte es tun müssen. Nur der Bombenbauer wusste genau, wann eine Bombe explodieren würde. Der Alarm war eingestellt gewesen, um ihn zu warnen.“ (S. 60)
Im November 1883 findet Thaniel Steepleton, ein junger Mitarbeiter im englischen Innenministerium, eines Tages in seiner Londoner Wohnung eine merkwürdige goldene Taschenuhr, deren Deckel sich weder öffnen lässt noch einen Laut von sich. Er hält den Gegenstand für ein Geburtstagsgeschenk seiner Schwester Annabel und ahnt nicht, dass die Uhr ein halbes Jahr später sein Leben retten wird.
„Als Olive in die Küche kam, saß ein Elefant neben ihrem Vater an dem kleinen Holztisch. Beide hatten sie denselben müden Gesichtsausdruck und starrten aus dem Fenster, als wäre es ein Bild, das sie noch nie gesehen hatten. Der Elefant hatte einen kleinen schwarzen Hut auf dem Kopf und sein Schatten machte die ganze Küche dunkel.“ (S. 7)
„Schließlich – Endlich! – Gelang mir vor 12000 Jahren im Nahen Osten ein unerwarteter Durchbruch … In Gestalt einer kleinen Weizenähre führte ich einen armen Sapiens namens Faustus in Versuchung.“ (S. 14)
„»Ist zehn viel?«, fragte der kleine Wolf seinen Papa, als sie gemeinsam im Wald spazieren gingen. »Kommt ganz darauf an«, meinte daraufhin Papawolf. »Worauf denn?«, fragte der Kleine neugierig und spitzte seine Ohren. Papawolf überlegte ein Weilchen.“
„Abenteuer kamen schon immer zu Abenteurern. Und im Nordland kamen sie eben zu Snöfrid. Meistens verlief das so: Irgendwer erschien vor Snöfrids kleinem Heim unter dem großen Stein am Nordhang und klopfte an die Tür. Er klagte sein Leid und überließ Snöfrid den Rest.“ (S. 15)
Die Menschen im Haus hätten schon seit Stunden schlafen sollen, doch an Schlaf war in diesen furchtbaren Nächten nicht zu denken. Josie, die im Wohnzimmer auf dem Sofa saß, holte tief Luft, sprach ein kurzes Gebet und schlich zum Fenster, um einen Blick auf das Auto zu werfen. Schlingerte es wie üblich hin und her, oder hatte er es unter Kontrolle? War er betrunken, wie immer in diesen Nächten, oder hatte er nicht ganz so viel Alkohol intus wie sonst?
Was gibt es schöneres als mit seinem Papa einen abenteuerlichen Tag in den Bergen zu verbringen, die Stadt zu verlassen und die Ruhe der Wälder und Berge zu genießen. Da ist bereits die Vorfreude auf das bevorstehende Abenteuer der halbe Spaß.
„Ich hatte sofort dieses komische Gefühl, das mich immer vor schlechten Nachrichten überkommt, wie damals, als der Doktor meiner Mom das Abhörgerät auf den Rücken gedrückt hatte und mir, noch bevor er es sagte, klar gewesen war, dass sie in Sanatorium müsste. Genauso fühlte ich mich, als der fette Mann hinter meinem Vater in das Juweliergeschäft drängte.“ (S. 8)
„Wo war Papa? Und wo war Tim? Moritz wurde es mulmig. Müsste er jetzt den ganzen Nachmittag hier draußen stehen bleiben? Ganz allein? Plötzlich öffnete sich die Haustür. Heraus trat ein Mann in einem schwarzen Anzug, den Moritz noch nie gesehen hatte.“ (S. 9)
„Zwischen den Büchern roch es nach Opa. Hundehaare rieselten von der Decke. Auf der Kiste klebte ein Brief. »Hallo Sten! Ich weiß, du magst keine Bücher. Hoffentlich hast du meine trotzdem vor dem Ofen gerettet. Für das, was in der Kiste steckt, wirst du sie nämlich brauchen.“