Mary Stewart, Der verhexte Besen
„Selbst ihr Name war unscheinbar. Mary Smith. Nichts war deprimierender, als unscheinbar zu sein, zehn Jahre alt zu sein, an einem grauen Herbsttag einsam aus dem Fenster eines Schlafzimmers zu schauen und Mary Smith zu heißen.“ (S. 7)
Mary Eltern reißen in den Sommerferien für einen Monat nach Amerika. Während ihre älteren Geschwister ihre Ferien in Yorkshire auf einem Bauernhof verbringen durften, musste Mary sich mit einem Aufenthalt in einem stillen, alten Haus bei ihrer alten und stocktauben Tante Charlotte in Shropshire begnügen. Sie ahnt nicht, dass ihr die aufregendsten Ferien ihres Lebens bevorstehen.
„Jeden Morgen, wenn die Sonne über dem Wald aufgeht, öffnet Doktor Maus das alte Scheunentor und hängt sorgfältig sein Schild auf: »Sprechstunde von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang«.“
„Aber natürlich geht es in dieser Geschichte nicht um den Wald. Vielmehr geht es um die seltsamen Gestalten, die der Wald beherbergt. Edith zum Beispiel. Aber zuerst muss ich von der Räuberbande erzählen, die sich in dem Wald in ihrer finsteren Räuberhöhle niedergelassen hat. Niemand weiß, wo sich diese Räuberhöhle befindet, was nicht sehr verwunderlich ist, weil sich ja nicht einmal sagen lässt, wo dieser Wald genau ist. (S. 7)
„Eine Sirene schrillte, und Alarmlichter blinkten. Diener rannten durch die Gegend und Zofen kreischten. die königlichen Corgis bellten. Polizisten in schwarzer Uniform eilten zum Tatort. Überall Blaulicht … Der Buckingham-Palast war in Aufruhr! Nur Shylo Tawny-Tail, das kleinste Königliche Kaninchen, schlief tief und fest.“ (S. 13)
„Hermeline, die kleine Hexe, rauft sich die Haare. Was ist nur mit ihr los? Seit Tagen trottet sie nun schon griesgrämig durch ihr Häuschen und findet alles fad und flau! Ob das an dem langen Winter liegt?“
„In Drago dämmert der Morgen. Drache Kunibert rollt in seinem Strohlager von einer Seite auf die andere und zurück. Dann fängt er wieder von vorne an. »HIIICKS!«, weht es durch die Höhle. Und: »BÖÖÖRGS!« Ab und zu auch »RÜÜÜLPS!« Kunibert muss aufpassen. Obwohl er nicht will, speit er nämlich Feuer.“ (S. 4)
„»Glaub mir, es gibt keinen Grund, dich auszulachen!«, tröstete Vamp. Gruseli nickte. Dabei wer er gar nicht so sicher, dass der Vampir wirklich recht hatte. Gruselda, Skeletto und die anderen Geisterkinder hatten sich doch über ihn lustig gemacht. Wegen der Höhenangst. Weil er sich im Dunkeln fürchtete und überhaupt, weil Gruseli gar nicht gerne spukte.“ (S. 4f)
„Etwas duftete. Etwas duftete so gut, dass man es im ganzen Haus riechen konnte. Es duftete vom Keller bis zum Dachboden. Es duftete bis ins alte, schimmlige Puppenhaus dort oben. Und in diesem Puppenhaus lag in einem kleinen Bett der Kakerlak Karate.“ (S. 9)
„»Tom!« Keine Antwort. »Tom!!« Wieder keine Antwort. »Wo steckt der Junge denn schon wieder? Tom!!!« Tante Polly schob ihre Brille auf die Nasenspitze und spähte über die Gläser hinweg. Eigentlich trug die alte Dame die Brille nicht, weil sie damit besser sehen konnte, sondern weil sie sie so elegant fand. » Warte nur, wenn ich dich erwische!«, sagte sie laut. Schwer atmend stocherte sie mit einem Besenstil unter dem Bett herum.“ (S. 5)
„Warum heißt der Löwe Löwe? / Weil er durch die Steppe löwt. Und warum heißt das Pferd Pferd. / Weil es lieber pferd.