Märchen | Mythen |Sagen

Danielle L. Jensen, A Fate Inked in Blood

Andreas Markt-Huter - 07.10.2025

Danielle L. Jensen, A Fate Inked in Blood„Meine Mutter brachte mir viele Fertigkeiten bei, damit ich meinem Ehemann eine gute Frau sein würde. Wie man kocht und sauber macht. Wie man webt und näht. Wo man jagt und sammelt. Dabei hätte sie mir besser zeigen sollen, wie man sich beherrscht, um besagtem Ehemann kein Messer in den Bauch zu rammen, wenn er sich als begriffsstutziger Trunkenbold mit böser Zunge entpuppt ... Denn an diesem Tag wurde mein Temperament einer harten Prüfung unterzogen.“ (S. 7)

Freya ist unglücklich mit dem angesehenen aber gefürchteten Fischhändler Vragi verheiratet, den ein Tropfen Blut des Gottes Njord Magie über die Geschöpfe des Meeres verleiht. Vragi quält und demütig seine Frau, bis diese eines Tages beim Einsammeln von Fischen einen attraktiven Krieger kennenlernt, der sich Bjorn, der Sohn des Skalden Snorri entpuppt. Doch Freya trägt ein Geheimnis in sich, das sie, einer Prophezeiung nach, untrennbar mit dem Schicksal Snorris und Bjorns verbinden soll.

Louie Stowell, Loki - Warum man als schlechter Gott immer an allem schuld ist (oder auch nicht)

Andreas Markt-Huter - 30.09.2025

Louie Stowell, Loki - Warum man als schlechter Gott immer an allem schuld ist (oder auch nicht)„Seid gegrüßt, ihr Sterblichen. Mein Name ist Loki, und ich bin ein Gott. Also … in gewisser Weise. Es ist kompliziert. Momentan lebe ich in Midgard (euch auch bekannt als Erde), und zwar in Gestalt eines mickrigen sterblichen Jungen namens Liam. Ich verfüge noch immer über die Kräfte eines mächtigen Gottes, aber es ist mir verboten, sie öffentlich einzusetzen. Außerdem muss ich in die Schule gehen. Niemals hat jemand so sehr gelitten wie ich.“ (S. 9)

Der nordische Riese Loki wird aufgrund seiner geschmacklosen Scherze vom Göttervater Odin zur Strafe von Asgard, dem Götterhimmel, auf die Erde, nach Midgard verbannt. Dort muss er in Gestalt eines Kindes namens Liam beweisen, dass er sich tugendhaft zu verhalten weiß. Zur Kontrolle wird ihm der Gott Thor beiseitegestellt. Außerdem muss er ein Tagebuch führen, in das sämtliche Taten eines Tages eingetragen werden und das, je nach Verhalten, Punkte vergeben aber auch wieder abziehen, vor allem aber nicht betrogen werden kann.

Chelsea Abdullah, Der Sternenstaubdieb

Andreas Markt-Huter - 20.09.2025

Chelsea Abdullah, Der Sternenstaubdieb„An einem unbekannten Ort vor nicht allzu langer Zeit gehörte unsere Welt den Dschinn, jenen verdammten Kreaturen, die unsere Wüste wie Geister durchstreifen. Im Gegensatz zu uns Menschen, die aus Erde geformt wurden, schufen die Götter die Dschinn aus einer uralten Flamme, sodass sie Hunderte Jahre lebten und magische Kräfte besaßen. Deswegen können einige Dschinn ihre Gestalt verwandeln und andere Feuer spucken oder im Handumdrehen bis ans andere Ende der Welt reisen.“ (S. 9)

Nachdem sich die sieben Dschinn-Könige aus Unzufriedenheit über ihre eingeschränkte Magie aus Wut das Land verheert hatten, wurden sie von den Göttern bestraft. Ihre Magie wurde so stark, dass sie Löcher in den Sand brannte, in denen die Städte der Dschinn versanken. Nach der Ermordung seiner Frau ließ Sultan Malik gnadenlos Jagd auf die Dschinn machen, deren Blut die Wüste zum Leben erwecken konnte.

Katherine Rundell, Impossible Creatures – Das Geheimnis der unglaublichen Wesen

Andreas Markt-Huter - 16.09.2025

Katherine Rundell, Impossible Creatures – Das Geheimnis der unglaublichen Wesen„Der Tag war herrlich, bis ihn jemand fressen wollte. Es war ein schwarzes, hundeähnliches Biest, ähnelte aber keinem ihm bekannten Hund. Seine Zähne waren so lang wie sein Arm, mit den Klauen hätte es eine Eiche zerfetzen können. Es spricht also sehr für Christopher Forrester, dass er durch Tempo, List und Mut dem Schicksal entging, verschlungen zu werden. (S. 21)

Christopher Forrester und Mal Arvorian, die aus gänzlich unterschiedlichen Welten stammen, ahnen nicht, dass sie gemeinsam das Schicksal der Welt in ihren Händen tragen werden. Während Christopher im Stadtleben London zu Hause ist, lebt Mal im Archipel, einer geheimnisvollen verborgenen Region und dem letzten magischen Ort auf Erden, wo auf vierunddreißig Inseln abertausende magische Geschöpfe leben.

Bettina Kleinszig, Fluch der Feen

Andreas Markt-Huter - 02.08.2025

Bettina Kleinszig, Fluch der Feen„Basti blickte über die steilen, dicht bewaldeten Hänge auf das nächtliche Hallstatt hinunter. Unheimlich friedlich schmiegte sich der kleine Ort ein gutes Stück unter ihnen zwischen den Abhang und den See. Der markante Kirchturm ragte ihnen entgegen, und überall funkelten Lichter aus Fenstern heraus, während sich ringsherum die Dunkelheit erstreckte wie schwarzer Samt unter einer goldschimmernden Brosche. Am gegenüberliegenden Seeufer, knapp über einem Gipfel, stand der Vollmond am Himmel. Gespenstisch warf er einen Streifen silbrigen Lichts über die leicht gekräuselte Wasseroberfläche.“ (S. 10)

Ein Fluch liegt über der malerischen Stadt Hallstatt, wo im Jahr 1721 ein Müller drei engelhafte Frauen heimlich beim Tanz unter dem Vollmond beobachtet hat. Die unheimlichen Gestalten in ihren weißen Kleidern verfolgen den Jüngling, verfluchen ihn und stoßen ihn in die Fluten des Sees. Als Bastians Freund Johann seine vergessene Kappe im Stollen des Hallstätter Salzbergwerks holen will, trifft er auf drei in weiße Kleider gehüllte Frauen.

Alexandria Warwick, The North Wind

Andreas Markt-Huter - 09.07.2025

Alexandria Warwick, The North Wind„Der Wandel vollzog sich nicht von einem Tag auf den anderen. Er geschah nach und nach, wie das Abnehmen des Mondes, nach dem Wachstum ein Schwinden, ein Verblassen bis das Licht fast gänzlich erloschen war. Über die Jahre verkürzten sich die Sommer, und die Winter wurden länger und härter. Der Himmel verdunkelte sich. Die Erde gefror steinhart. Die Sonne versank hinter dem Horizont, monatelang bekam man sie nicht mehr zu Gesicht.“ (S. 17)

Vor dreihundert Jahren wurden die Graulande noch als Grünlande bezeichnet, mit einer üppigen Pflanzen- und Tierwelt und wo den Menschen Hunger unbekannt war und in den Städten Wohlstand herrschte. Als die Welt langsam von eisiger Kälte überzogen wurde, überschien wie aus dem Nichts ein Schattenwall, der die Welt der Lebenden von der Welt der Toten trennte. Und mit der Kälte kam der Hunger in die Graulande.

Sarah Iles Johnston, Von Göttern und Menschen

Andreas Markt-Huter - 31.05.2025

Sarah Iles Johnston, Von Göttern und Menschen„Nichts in unserer Kultur lässt sich damit vergleichen – nichts erweckt bei uns allen eine ähnliche Begeisterung und hat ähnlich treue Anhänger wie die Mythen im antiken Griechenland. Sicher gibt es Geschichten, von denen wir alle (oder fast alle) schon einmal gehört haben, doch selbst die populärsten haben unsere Kultur nicht so tief durchdrungen wie die Mythen die antike griechische Kultur.“ (S. 14)

Die griechische Mythologie spielt eine zentrale Bedeutung für die Entwicklung der europäischen Kultur. Ihre Geschichten, Figuren und Symbole finden sich in allen Bereichen der Kunst, Literatur und Philosophie und haben auch die Werte und das Selbstverständnis Europas nachhaltig beeinflusst. Seit der Antike prägen sie das Denken und Handeln der Menschen und sind bis heute, neben dem Christentum, ein fester Bestandteil der europäischen Identität.

Sophie Kim, Kings & Thieves – Der Schrei der Schwarzkraniche

Andreas Markt-Huter - 06.05.2025

Sophie Kim, Der Schrei der Schwarzkraniche„Aus einem Tunnel wabernder Dunkelheit treten eine Assassine und ein Dokkaebi auf die nächtliche Straße. Schatten tanzen um das Paar auf dem unebenen Kopfsteinpflaster, während sie auf das heruntergekommene Königreich zu ihren Füßen schauen. Die sommerliche Luft ist drückend heiß und riecht nach Schweiß, Schmutz und den elenden, verdorbenen Dingen, die die Amsalja nur zu gut kennt.“ (S. 9)

Nachdem Shin Lina, die letzte Überlebende des Clans der Sturmkrallen, das Königreich Gyeulcheon und ihren König, den Spielmann Dokkaebi wieder verlassen hat, macht sie sich auf den Weg nach Hause, um sich am Clan der Schwarz-Kraniche und ihrem Anführer Konrardn Kalmin für den Tod ihrer Freunde zu rächen.

Manfred Schwarz, Schloss Ambras Innsbruck

andreas.markt-huter - 29.04.2025

manfred schwarz, schloss ambras innsbruck„»Im Buch werden zwei Kinder mit ihrem Onkel ein Museum besuchen und jede Menge Schätze entdecken. Und ratet mal, wer die drei sein werden?« Die Kinder grübeln und grübeln. Dann fällt David fast sein Kinn auf den Boden: »Was? Etwa wir?« »Genau «, grinst Manfred breit. »Ich werde berühmt!«, springt Anna in die Luft. Auch David ist sehr aufgeregt. »Und was müssen wir machen?« »Wir könnten uns zunächst vorstellen«, schlägt Manfred vor.

Die beiden Geschwister Anna und David freuen sich immer auf den Besuch von Onkel Manfred, der es liebt, Museumsführungen für Kinder zu machen. Diesmal schlägt er ihnen vor ein Kinderbuch mit ihnen als Helden zu verfassen. Es soll ein Buch über einen Museumsbesuch mit vielen Fotos, Zeichnungen, Fragen, Ideen und Rätseln sein. Begeistert machen sich die drei nun auf den Weg ins Museum Schloss Ambras.

Gregor Wolf, Liva Bärentochter – Wildes Kind des Waldes

Andreas Markt-Huter - 01.04.2025

Gregor Wolf, Liva Bärentochter„Johan senkte den Kopf und legte die Pfeife auf seinen Oberschenkel. »Wir waren gierig geworden und hatten uns aus dem Wald genommen, was wir wollten. Viel mehr als wir zum Leben brauchten. Das hat die Waldgeister erzürnt. Und sie haben Bärenmutter geschickt. Sie kam also, um uns zu bestrafen und zu warnen. Niemals mehr sollte auch nur ein Krautsaumer einen Baum schlagen oder ein Tier des Waldes töten. Sie hat es uns einfach verboten. Aber nicht alle haben sich daran gehalten.« Johan verstummte.“ (S. 5)

Livia ist eine Waldtrollige, die die gerne heimlich die Menschen besucht. Gemeinsam mit ihrer Mutter Lamilivasursamilva, kurz Mila, lebt sie weit weg von den Menschen, in einem abgeschiedenen Wald. Doch Ruhe und Frieden werden gestört, als der Küchenjunge Anders um sein Leben fliehen muss und in ihrem Wald Schutz sucht.