Martine Laffon, Ein merkwürdiges Tier
„Es war vor langer Zeit, vor sehr langer Zeit, vor so langer Zeit, dass sich niemand mehr erinnert. Denn es war zu der Zeit, als es noch keine Menschen gab… An jenem Tag stieg der Dabbadaoben, der den Himmel erschuf und alles, was mit Flügeln fliegt, ja sogar den Wind, vom Berg hinunter, um seinen Bruder zu besuchen …“
Die beiden riesigen Brüder Dabbadaoben und Dabbadaunten treffen sich auf der Erde und Dabbadaoben erzählt seinem Bruder von einem merkwürdigen Traum, in dem er ein komisches Tier gesehen hat. Beide beschließen, dieses Tier, das es noch nicht gibt, zu erschaffen.
„Die Hirsche machen heute einen Ausflug. In ihrem extraschnellen Cabrio brausen sie durch Felder und Wiesen. Bis zum See geht die Fahrt. Dort stellen sie den Motor aus und schauen sich um. Ganz still ist es hier. Und irgendwie besonders.“
„Es ist eigentlich nichts besonders überraschend, dass der Tag, an dem mir fast von einem gemeinen Monster das Gesicht weggekratzt worden wäre, ein Donnerstag war. Seit ungefähr dem Anbeginn aller Zeiten […] sind den Leuten aus meiner Familie an Donnerstagen schlimme Dinge widerfahren.“ (S. 13)
„»Das Gliss bedeckt fast unseren gesamten Planeten, und es ist rutschiger als alles, was wir kennen«, erklärte mir Großmutter. »Daher der Name. Tatsächlich gibt es auf Gliss überhaupt keine Reibung. Wir wissen nicht, wie so etwas möglich ist, aber wir wissen, dass es so ist. Man kann es messen.« Ich verstand damals nicht, was sie damit meinte und wieso sie es so nachdenklich sagte. Dass das Gliss das große Wunder unserer Welt ist, habe ich erst später begriffen.“ (S. 6)
„Normalerweise kochte sich Snöfrid jeden Morgen ein schönes Schüsselchen Haferbrei. Allerdings kam bisweilen etwas Unvorhergesehenes dazwischen. Und das sollte auch an diesem speziellen und übrigens recht angenehmen Morgen so sein. Nur ahnte Snöfrid noch nichts davon.“ (S. 14)
„»Ich habe das Gefühl, du hast das Tier gesehen, das wir suchen«, sagte Reynard. »Und ich glaube, du wirst uns helfen.« Silas antwortete nicht. Er war ein wenig überrascht, dass der Fuchs sprach, aber nicht so sehr, wie ihr vielleicht denkt. Ein sprechender Fuchs wirkte gar nicht so seltsam, wenn er direkt vor einem saß und einen aus freundlichen goldenen Augen anschaute.
„Es war vielleicht gerade Zeit, diese Märchen festzuhalten, da diejenigen, die sie bewahren sollen, immer seltener werden. […] Wir wollen in gleichem Sinne diese Märchen nicht rühmen oder gar gegen eine entgegengesetzte Meinung verteidigen: ihr bloßes Dasein reicht hin, sie zu schützen.“ (S. 8 f)
„Zitternd bewegte sich die Zange durch die Vibration aus ihrer Reichweite. In diesem Moment überschritt der Druck die kritische Grenze. Metall verbog sich und riss auf, der Lärm wurde ohrenbetäubend. »Raus da, Florance!«, brüllte Monsieur Pignon. »Der Verteiler ist nischt mehr zu retten! Er wird gleisch explodieren!«“ (S. 13)
„Milla hat schlechte Laune. sie sitzt am Frühstückstisch und matscht mit dem Löffel durch ihr Müsli. Sie ist sechs Jahre alt und erst vor Kurzem eingeschult worden. Warum hat sie schlechte Laune? Sie will nicht zur Schule gehen.“ (S. 6f)
„Auf einem winzig kleinen Planeten, in einer weit entfernten Galaxie, steht das Häuschen von Sternenmann. Tagsüber schläft der Sternenmann. Aber sobald es dunkel wird, steht der kleine Mann auf und macht sich bereit, die Sterne zum Leuchten zu bringen und am Abendhimmel zu verteilen.“