Lesekompetenz und Literatur im Deutschunterricht - Teil 1
Welche Rolle spielt das Lesen von Literatur im Unterricht bei der Ausbildung von Lesekompetenz und für die Leseentwicklung und persönliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Diese Frage stellt sich speziell für Lehrerinnen und Lehrer, die das Fach Deutsch unterrichten und ihren Schülerinnen und Schüler die Potenziale von Literatur vermitteln wollen.
Dabei geht es nicht nur um die Inhalte von Literatur, sondern auch um die Entwicklung von Lesekompetenz, die Anwendung von Lesestrategien und die Ausbildung von Textkritik und Textanalyse für das Verständnis von Texten im Allgemeinen. Doch eins nach dem anderen.
Geht es um das Verstehen von Texten, lassen sich fünf Teilprozesse des Verstehens unterscheiden. Zu den zwei hierarchieniedrigen Teilprozessen gehört einmal die proportionale Textrepräsentation. Diese vollzieht sich beim Lesen im Kopf, wenn Kernaussagen des Textes nach und nach zur Kenntnis genommen werden. Wichtig dabei sind die semantischen Zusammenhänge und ein pragmatischer Kontext. Dann die lokale Kohärenzbildung, bei der inhaltlich-sprachliche Bezüge zwischen Teilsätzen und Sätzen erkannt werden. Hier erfolgt eine noch begrenzte, erste inhaltlich orientierte Verarbeitung des Gelesenen
Wenn es um Leseförderung im schulischen Unterricht geht, denken die meisten an den Deutschunterricht und an literarische Texte. Dabei kommt Sachtexten in allen Schulfächern und ganz besonders in der Sekundarstufe eine zentrale Bedeutung im Unterrichtsgeschehen zu.
Das Salzburger Lesescreening (SLS) 2-9 ist ein Verfahren zur Identifikation von Schülerinnen und Schülern mit Schwierigkeiten in der basalen Lesefertigkeit, das sich zur pädagogischen Diagnostik durch die Lehrpersonen eignet, da es als Klassenscreening konzipiert ist und die Durchführung ökonomisch gestaltet ist.
Sabine Presslauer stellt einige Methoden und Ideen vor, die sie an der Mittelschule Sillian testen konnte. Ziel der unterschiedlichen Ansätze ist es genaues Lesen und das Verständnis des Gelesenen gezielt und spielerisch zu fördern.
Spätestens seit dem Beginn der Corona-Pandemie hat sich der Unterricht über das Internet und mit digitalen Medien als neue Lernform etablieren können. Damit ist auch die Bedeutung geeigneter Lernmaterialien für Schülerinnen und Schüler gestiegen.
Damit Leseförderung funktionieren kann, muss diese in allen Fächern praktiziert werden. Wichtig dabei ist, dass diverse Projekte sich unkompliziert umsetzen lassen, damit hier auch ein gewisses Maß an Scheu verloren geht.
Für Prof. Mag. Angelika Pichler vom BRG Schwaz setzt Leseförderung an unterschiedlichen Lebensbereichen von Kindern an. Während in der Schule die gemeinsame Klassenlektüre im Deutschunterricht im Mittelpunkt steht, ist es auch wichtig Lese-Anreize zu schaffen. Beim Lesen sollte auch auf die Vorbildwirkung der Eltern nicht vergessen werden. (AM-H)