Fantasy | Science Fiction

Thomas Brunnsteiner, Taten

andreas.markt-huter - 19.01.2011

Buch-CoverManchmal werden Helden so wild, dass der Autor sie unter besondere Obhut nehmen muss.

Thomas Brunnsteiner schreibt in seinem Vorwort an den Leser, dass er sich keine Sorge um den Helden machen müsse, dem Helden gehe es auch nach seinem Abenteuer den Umständen entsprechend gut.

Reinhard Kocznar, Draculina

h.schoenauer - 15.04.2008

Buch-CoverModerne Vampire saugen leise und weiblich! - Draculina bringt endlich die Gender-Diskussion auch auf dem Horror-Sektor weiter.

Reinhard Kocznar schickt seine Heldinnen und Helden in ein unauffälliges Set am Immobilienmarkt. Eine Dolmetscherin aus Rumänien soll den Besuch ihrer Gräfin vorbereiten, welche östlich von Wien eine Immobilie kaufen will.

Birgit Schwaner, Lunarische Logbücher

h.schoenauer - 16.01.2008

Buch-CoverAm aufregendsten sind Bibliotheken immer dann, wenn sie als ganzes verschollen sind, wenn sie sich insgesamt als Gerücht herausstellen, oder wenn sie etwas Skurriles sammeln.

In den Lunarischen Logbüchern wird nichts anderes behauptet, als dass es eine Bibliothek mit Flaschenpost-Medien gibt, die als zeitversetzte Schätze ausgebreitet sind.

Hannelore Valencak, Das Fenster zum Sommer

andreas.markt-huter - 18.01.2007

Buch-CoverKann man die Vergangenheit planen wie die Zukunft? – Das ist vielleicht die schlimmste Situation, in die jemand geraten kann: Man wacht auf und ist in der falschen Zeit wie im sprichwörtlich falschen Film.

In Hannelore Valencaks Roman „Das Fenster zum Sommer“ wacht die Ich-Erzählerin Ursula eines Morgens auf und ist in die Vergangenheit zurückgeworfen. Eben noch war sie glücklich verheiratet, jetzt liegt sie wieder im dumpfen Kabinett bei der böswilligen Tante, wird zum Aufstehen gedrängt und geht auch brav in ihr ehemaliges Büro, wo der Alltag bissig einsetzt wie in Büros üblich.

Martin Suter, Der Teufel von Mailand

h.schoenauer - 17.07.2006

Buch-CoverWer eine schräge Wahrnehmung hat, kommt selbst auch in Schräglage. – Martin Suter ist der Spezialist für gestörte Wahrnehmungen. Ob es sich nun um die Krankheit Alzheimer (Small World) handelt, um einen formidablen Anschlag auf die Erinnerung (Ein perfekter Freund) oder um kleine Notlügen und Eintrübungen bei der wahrhaften Liebe (Lila, Lila), immer sind seine Figuren defekt, so dass sie das wahre Ausmaß ihrer Schräglage nur unzureichend wahrnehmen.

Im Roman „Der Teufel von Mailand“ gerät die Hauptfigur Sonia in einen LSD-Rausch und als sie aufwacht, hat sie ein verändertes Umfeldsensorium, sie leidet unter speziellen Formen der Synästhesie, kann Farben riechen, die Zeit schmecken und wird von Verschiebungen der Sinnesorgane heimgesucht.

Vladimir Sorokin, Bro

h.schoenauer - 28.03.2006

Buch-Cover

Wie erklärt ein 1955 geborener russischer Schriftsteller um 2005 seinen Lesern, wie das mit dem Stalinismus gewesen ist? – Ganz einfach, er bedient sich eines literarischen Januskopfes aus den Erfolgsserien Universum und Verheißung.

Der Roman Bro legt plastisch, dynamisch und russisch-realistisch los, wie man es sich von Puschkin oder Dostojewski erwarten würde, müssten sie heute noch immer schreiben. 1908 wird der Ich-Erzähler geboren und zur gleichen Zeit geht in Sibirien ein Giga-Meteor nieder. Das Kind erlebt alles easy und ist umspült von satt-bunter Leichtigkeit, wie eben die Kindheiten ausschauen, wenn sie von gesetzten Dichtern als pure Kindheit rekonstruiert werden.

Hubert Flattinger, Als ich Lord Winter war

h.schoenauer - 21.12.2005

Buch-CoverEs gibt Texte, die dem Fass der Gattung entsprungen und ohne Umhüllung etwas Eigenes sind, am ehesten mit einer Lacke ausgeronnener Flüssigkeit zu vergleichen. In Hubert Flattingers Trance-Text über seltsame Helden verschwinden die Grenzen zwischen Gelesenem und Erlebtem.

Der Erzähler macht sich anscheinend auf, Astrid Lindgren zu besuchen, die Traumfrau aller Fiktionen. Er fährt nach Stockholm, vielleicht um ein Interview mit der Grande Dame der Erfindungen zu führen, vielleicht aber auch, um den wahren Gehalt von Geschichten zu erkunden.

Brigitte Weninger / Jakob Kirchmayr, Tiroler Sagen

h.schoenauer - 09.10.2005

Buch-CoverSagen sind wie Bäche, sie fräsen sich stetig durch den Fels des Gedächtnisses eines Landes. Daher müssen Sagen immer wieder neu und zeitgemäß erzählt werden, damit der uralte Sagenkern stetig frisch bleibt.

Die erfolgreiche Kinderbuchautorin Brigitte Weninger hat nun die wichtigsten Sagen in ein aktuelles Sprachkleid gesteckt, der Illustrator Jakob Kirchmayr hat die markantesten Szenen flott ins Bild gesetzt. Beide Künstler lassen das Know-how der Gegenwart einfließen, beide wissen, wie man das Publikum zähmt und lüstern macht.

Franz Josef Weißenböck, Übrigens

h.schoenauer - 05.10.2005

Buch-CoverWenn in einem normalen Verlag plötzlich ein promovierter Theologe publiziert, heißt es für den klugen Leser: Vorsicht, ungefragte Gottesbeweise liegen in der Luft!

Mit "Übrigens" beginnen meist Ministrantenwitze, an deren Ende mäßiges Gelächter vom langen Gesicht auf die angeklatscheten Oberschenkel rinnt. Franz Josef Weißenböck erzählt uns in seinem Übrigens ungefragt neun Interviews mit Machiavelli, Erasmus, Thomas Morus, Montaigne, Pascal, Stendhal, Dostojewskij, Tolstoj und Tucholsky.