Tiroler Kulturservicestelle „movere – delectare – docere“ – „bewegen – erfreuen – belehren“

Jedes Jahr im Oktober stellt die Tiroler Kulturservicestelle das neue Veranstaltungsprogramm für das laufende Schuljahr vor und zieht Bilanz über die Kulturveranstaltungen an den Tiroler Schulen im abgelaufenen Schuljahr. Bis 21. Oktober können die Tiroler Schulen wieder aus einem Angebot von 340 Veranstaltungen mit 410 Kulturschaffenden und Medienexperten aus den Bereichen Musik, Literatur, Theater, Tanz, Bildende Kunst, Museumspädagogik, Medien und verschiedener Sonderprojekte auswählen und ihre Wünsche digital anmelden.

Die Präsentation des Jahresberichts 2015/16 der Tiroler Kulturservicestelle fand in diesem Jahr in der Volksschule Franz-Fischer-Straße in Innsbruck statt, wo Bildungslandesrätin Dr. Beate Palfrader die hervorragende Arbeit der Kulturservicestelle lobte, eine Einrichtung, die in dieser Form Österreich einmalig ist.

Bildungslandesrätin Dr. Beate Palfrader bemerkte über die Arbeit der Tiroler Kulturservicestelle:

Von Johann Sebastian Bach wissen wir, dass ein Anspruch, den er an seine Musik stellte, unter anderem auch war, sie sollte „movere, delectare, docere“ also „bewegen, erfreuen und belehren“. Dies können wir auch als Motto für die Tätigkeit der Tiroler Kulturservicestelle ansehen. Denn wenn Künstlerinnen und Künstler die Schulen besuchen und den Schülerinnen und Schülern direkt gegenübertreten, dann wollen diese persönlichen Begegnungen ebenfalls bei den Kindern und Jugendlichen innere Bewegung hervorrufen, ihnen die Freude vermitteln, die sich durch die Beschäftigung mit Kunst und Kultur erfahren lässt und sie über die jeweilige Kunst belehren.

Von besonderer Bedeutung spiele dabei, dass junge Menschen den Reichtum kennenlernen, den Kunst und Kultur eröffnen können, vor allem in einer Zeit, in der die Umgebung immer digitalisierter und hektischer werde und Oasen der Ruhe und Zeiten der Muse immer mehr an Bedeutung gewinnen würden.


V.l.n.r.: Direktor Martin Müller BEd, Dr. Beate Palfrader, Landesrätin für Bildung, Familie und Kultur und Amtsführende Präsidentin des Landesschulrates für Tirol, Martin Reiter, Tiroler Versicherung und Prof. Mag. Kurt Arnold, Tiroler Kulturservicestelle. Foto: Markt-Huter

 

Direktor Martin Müller berichtet von der Begeisterung, mit der Lehrer, Schüler und Eltern an seiner Schule das Angebot der Tiroler Kulturservicestelle aufnehmen würden. Dabei habe sich aus Gesprächen mit Künstlern schon so manches größere Projekt entstehen können, wie z.B. ein Buch, das ein Künstler gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern gestaltet habe.


Kurt Arnold, Leiter der Tiroler Kulturservicestelle, zeigte sich mit der großen Anzahl durchgeführter Kulturveranstaltungen an den Tiroler Schulen überaus zufrieden. Foto: Markt-Huter

 

Auch der Bericht vom Leiter der Tiroler Kulturservicestelle fiel durchwegs erfreulich aus, konnten doch im vergangenen Jahr 2.632 Veranstaltungen organisiert werden, wobei die angemeldeten Wünsche der Schulen mit ca. 6.500 Anträgen wie jedes Jahr wesentlich höher lag. Dabei werden pro Unterrichtswoche an den Tiroler Schulen mehr als 70 Kulturveranstaltungen durchgeführt und damit insgesamt zwischen 60.000 bis 70.000 Schülerinnen und Schüler hautnah mit Kunst und Kultur in Kontakt gebracht.

Die Hauptlast der Finanzierung des Kulturangebots an den Schulen finanziert das Land Tirol, während der Bund die personellen Ressourcen und die administrative Infrastruktur zur Verfügung stellt. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die Tiroler Versicherung als Hauptsponsor der Kulturservicestelle.


Grafik: Markt-Huter

 


Grafik: Markt-Huter

 


Grafik: Markt-Huter

Das Jahresprogramm für das Schuljahr 2016/17 umfasst 340 verschiedene Angebote mit insgesamt rund 410 Kulturschaffenden und Medienexperten aus den Bereichen Literatur, Theater, Musik, Tanz, Bildende Kunst, Museumspädagogik, Medien sowie Sonderprojekte.

Das Veranstaltungsangebot für das Schuljahr 2016/17 kann erneut auch mit großen Künstlernamen aufwarten. So finden sich im Bereich der Literatur Schriftsteller wie Ilija Trojanow, Anna Kim, Alfred Komarek, Julian Schutting, Franz Sales Sklenitzka, Georg Bydlinski und Werner Egli, um nur einige zu nennen. Für den Bereich Medien konnten Friedrich Orter, Alexandra Föderl-Schmid, Armin Wolf, Tarek Leitner u.a. gewonnen werden. Für die Musik werben Rene Clemencic, Eberhard Kummer, Thomas Larcher, Mathias Breit u.a.

 


„Bodypercussion – Rhythmisches Klassenmusizieren ohne Instrumente“ mit Juliana Haider und Schülerinnen und Schülern der VS-Franz-Fischer-Straße.
Foto: Markt-Huter

Geprägt sind die Veranstaltungen durch den persönlicher Einsatz von Menschen aus der Praxis in zweifacher Hinsicht: Zum einen sind die Kulturschaffenden im wahrsten Sinne des Wortes Praktikerinnen und Praktiker der Künste, die sie vertreten, und reisen teilweise von weit an, weil sie den direkten Kontakt zu den jungen Menschen schätzen und sich dadurch auch selbst bereichert fühlen und zum anderen stehen die in der TKS tätigen zwei Lehrer durch ihr eigenes Unterrichten mit beiden Beinen auf dem Boden der täglichen Schulpraxis.

Veranstaltungswünsche zu TKS-Veranstaltungen für das Schuljahr 2016/17 können die Schulen noch bis Freitag, 21. Oktober 2016, bei der Tiroler Kulturservicestelle online anmelden.

 

Andreas Markt-Huter, 10-10-2016

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