Erwin Moser, Winzig. Das große Buch vom kleinen Elefanten
„Es war einmal ein Elefantenkind, das war sehr klein auf die Welt gekommen. Ja, es war nicht bloß klein, es war sogar winzig! Es war so winzig, dass man es kaum einen Elefanten nennen konnte. Doch es besaß einen Rüssel und Schlappohren und sah auch sonst wie ein Elefant aus.“ (5)
Zwei Tage nach seiner Geburt schläft der winzige Elefant unter dem Blatt einer Blume ein und geht verloren. Nach langer Suche macht sich die Elefantenherde und seine Eltern traurig auf den Weg. Als der winzige Elefant aufwacht, bemerkt er, dass ihm etwas fehlt. Er weiß nicht was es ist, aber er beschließt danach zu suchen.
Der winzige Elefant fühlt sich einsam und versucht jemanden zu finden, der ihm ähnlich ist, wie die Biene, die auch einen Rüssel hat oder die Schnecke, deren Haus wie sein eingerollter Rüssel aussieht. Aber alle haben Angst vor ihm und ergreifen die Flucht. Erst eine Musikantengruppe mit einem Frosch und vier Grillen ist bereit ihn aufzunehmen, weil er so schön trompeten kann.
Als der winzige Elefant zu wachsen beginnt, wird seine Trompete viel zu laut für die Musikband, die er wieder verlässt, um sich allein auf die Suche zu machen. Er ist allein und traurig und selbst zwei Mäusen gelingt es nicht ihn aufzuheitern. Als er in einen Fluss stürzt, rettet ihn eine Schildkröte vor dem Ertrinken und bringt ihn zu den Flussschweinen, die keine Kinder haben und sich um ihn kümmern. Endlich fühlt er sich richtig wohl und zu Hause.
Nach einer Zeit bei den Schweinen wird ihm aber langweilig und er sucht verzweifelt nach einem Spielkameraden. Aber das Krokodil macht sich nur über ihn lustig.
Wenn es Winzig sah, verspottete es ihn. „Bist du nun ein Elefant oder ein Schwein?“, sagte es. „Ich weiß, was du bist! Ein Schweinefant! Haha! Ein Elefantenschweinchen! [...]“ (S. 40)
Als er eines Tages in der Steppe Fußabdrücke entdeckt, die wie eine große Ausgabe seiner eigenen aussehen, verfolgt er aufgeregt die Spur und findet bald Freunde, die ihm bei seiner abenteuerlichen Suche helfen.
Erwin Mosers Geschichte von einem kleinen Außenseiter, der sich am Ende als größer entpuppt als alle glauben, erzählt mit viel Herz, was es bedeutet allein zu sein. Doch der kleine Held gibt nicht auf und findet mit viel Hartnäckigkeit und Herz neue Freunde und seine Familie wieder.
Ein überaus schönes Buch, das in kindergerechter Sprache und mit schönen Bildern über Freundschaft spricht und einen Appell an alle richtet, nie aufzugeben, auch wenn Vieles im Augenblick trüb erscheinen mag.
Erwin Moser, Winzig. Das große Buch vom kleinen Elefanten, ill. v. Erwin Moser, ab 3 Jahren
Weinheim: Gulliver Verlag 2017, 126 Seiten, 8,30 €, ISBN 978-3-407-74027-4
Weiterführende Links:
Gulliver Verlag: Erwin Moser, Winzig. Das große Buch vom kleinen Elefanten
Wikipedia: Erwin Moser
Die wunderbare Welt des Erwin Moser
Andreas Markt-Huter, 21-09-2018