John R. R. Tolkien, Beren und Lúthien

j.r.r. tolkien, beren und luthien„Das war ein großer Kummer für Beren, der diesen Ort nicht verlassen mochte, weil er hoffte, dieses schöne Elbenmädchen noch einmal tanzen zu sehen, und auf der Suche nach Tinúviel durchstreifte er die wilden und einsamen Wälder Tag für Tag.“ (S. 48)

Die Geschichte von „Beren und Lúthien“ ist die große tragische Liebesgeschichte zwischen einem Menschen und einer Elbenprinzessin und spielt im Sagenkreises rund um Mittelerde, in Tolkiens bildgewaltiger Phantasiewelt von „Der Hobbit“ und „Herr der Ringe“.

Beren flüchtet vor der Zerstörungswut des abtrünnigen und mächtigen Valars Melkor und trifft in den Wäldern von Doriath auf Tinúviel, die auch Lúthien genannt wird. Er beobachtet die Tochter des Elbenkönigs Thingol von Artanor beim Tanzen und Singen und verliebt sich unsterblich in die schöne Prinzessin, die seine Gefühle erwidert.

Lúthiens Vater lehnt ihre Beziehung zu einem sterblichen Menschen ab und versucht die Heirat durch eine unmögliche Aufgabe zu verhindern. Er fordert von Beren einen Silmaril zu stehlen, einen der drei vom Elben Feanor geschaffenen Edelsteine, in denen das Licht der „Zwei Bäume“ von Valinor eingefangen worden ist. Die Silmaril befinden sich in der Krone des dunklen und mächtigen Herrschers Morgoth, dem Schwarzen Feind und abtrünnigen Gott der Anfangszeit.

Trotz des unmöglichen Unternehmens, macht sich Beren auf den Weg zu Morgoths Festung und muss dabei zahlreiche Angriffe von Orks und Morgoths Wölfen abwehren. Als Beren schließlich Morgoth erreicht, wird er gefangen genommen und als Sklave gehalten. Währenddessen gelingt es Lúthien vom Baum zu fliehen, auf den sie von ihrem Vater gesperrt worden ist. Gemeinsam mit Huan, dem großen Hund der Götter, macht sie sich auf die Suche nach Beren.

Mit einer List gelingt es ihr zum Schwarzen Herrscher zu gelangen und Morgoth durch einen Zauber in den Schlaf zu tanzen. Beren stiehlt einen Silmaril aus Morgoths Krone und flüchtet mit Lúthien aus der Festung. Am Ausgang wartet jedoch der mächtige Wolf Carcharoth, der Lúthien anzugreifen versucht. Beim Versucht den Wolf abzuwehren, beißt Carcharoth Beren die Hand ab, in der er den Silmaril gehalten hat und verschluckt ihn. Ohne den wertvollen Stein, müssen die beiden Liebenden zu Lúthiens Vater zurückkehren.

„Beren und Lúthien“ erzählt nicht nur die Liebesgeschichte zwischen einer Elbenprinzessin und einem Menschen, sondern auch deren Entstehungsgeschichte. Christopher Tolkien bietet dazu verschiedene Versionen und Formen der Liebesgeschichte, wie sie sich aus den Aufzeichnungen seines Vaters entnehmen lassen. Die als episches Gedicht geplante Geschichte wird dabei stellenweise nacherzählt und wo vorhanden in Gedichtform wiedergegeben. Daneben werden Tolkiens Überlegungen und das Umfeld der Entstehungsgeschichte zu „Beren und Lúthien“ vorgestellt.

„Beren und Lúthien“ liest sich als überaus spannenden und beeindruckende Liebesgeschichte ganz im Stil und Universum des Schöpfers des „Hobbit“ und „Herrn der Ringe“. Die literaturwissenschaftlichen Ergänzungen und die zahlreichen Versionen der Geschichte erfordern zwar eine gewisse Konzentration, machen das Buch aber für Fans von „Mittelerde“ für ein großes Lesevergnügen.

John R. R. Tolkien, Beren und Lúthien. Hg. v. Christopher Tolkien, ill. v. Alan Lee, übers. v. Hans-Ulrich Möhring / Helmut W. Pesch [Orig. Titel: Beren and Lúthien]
Stuttgart: Klett-Cotta Verlag / Hobbit Presse 2018, 304 Seiten, 15,70 €, ISBN 978-3-608-96327-4

 

Weiterführende Links:
Klett-Cotta Verlag: John R. R. Tolkien, Beren und Lúthien
Wikipedia: John R. R. Tolkien
Wikipedia: Alan Lee

 

Andreas Markt-Huter, 22-06-2020

Bibliographie

AutorIn

John R. R. Tolkien

Buchtitel

John R. R. Tolkien

Originaltitel

Beren and Lúthien

Erscheinungsort

Stuttgart

Erscheinungsjahr

2018

Verlag

Klett-Cotta Verlag / Hobbit Presse

Herausgeber

Christopher Tolkien

Illustration

Alan Lee

Übersetzung

Hans-Ulrich Möhring / Helmut W. Pesch

Seitenzahl

304

Preis in EUR

15,70

ISBN

978-3-608-96327-4

Lesealter

Altersangabe Verlag

o.A.

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

John Ronald Reuel Tolkien 1892 Südafrika geboren und wuchs in England auf. Von 1925 an war er Professor für englische Philologie in Oxford und erwarb sich schon bald großes Ansehen als einer der angesehensten Philologen weit über die Grenzen Englands hinaus. Seine besondere Vorliebe galt den alten nordischen Sprachen. Seine weltbekannten Bücher „Der Hobbit“, „Der Herr der Ringe“, „Das Silmarillion“ haben die Fantasyliteratur entscheidend geprägt und wurden in über 40 Sprachen übersetzt. Millionen von Lesern werden seither von den Ereignissen in Mittelerde in Atem gehalten. J. R. R. Tolkien starb 1973 in Bournemouth.

Alan Lee wurde in Middlesex, England geboren und ist ein britischer Illustrator und Filmdesigner. Er gilt zusammen mit John Howe und Ted Nasmith als einer der bedeutendsten Illustratoren der Werke J. R. R. Tolkiens.