Edward van de Vendel, Der kleine Fuchs
„Der kleine Fuchs rennt zwei Schmetterlingen hinterher, denn die sind lila. Auf einmal hat er keinen Boden mehr unter den Füßen, sondern – Luft! Der kleine Fuchs fällt und fällt, der Boden kommt näher, und als er unten landet, gibt es einen SCHLAG! Und dann … dann beginnt sein Traum.“
Ein kleiner Fuchs schlendert vergnügt durch die Wald- und Dünenlandschaft, wo er auf eine Vielzahl an Tieren trifft. Er rennt zwei Schmetterlingen hinterher und achtet nicht auf seinen Weg. Als er abstürzt verfällt er in eine tiefen Traum, in der er sich als kleines Baby wiederfindet, das bei Mama mit seinen Geschwistern Milch trinkt.
Eine Woche älter sieht er Papa Fuchs mit einer Maus im Maul, das ihm sein Brüderchen wegschnappt. Er fühlt sich wohl unter seinen zahlreichen Geschwistern. Wieder etwas älter verlässt der kleine Fuchs erstmals den Bau. Es ist Nacht und er sieht zum ersten Mal den Mond am Himmel. Mit seinen Geschwistern beginnt er freudig die Welt, die großen und die kleinen Tiere sowie verschiedene Gräser und Blumen zu entdecken.
Seite an Seite trinkt er mit einem Hirsch an einer Wasserstelle. Während der Fuchs noch träumt, macht sich ein Junge mit seinem Fahrrad auf den Weg zum Sandstrand. Bei seinem Picknick begegnet er zwei Hirschen denen er mit seinem Rad hinterher fährt.
Der Fuchs träumt inzwischen weiter und hört ihn seinen Vater warnen, dass er nicht so neugierig sein solle.
„Papa sagt: Neugier ist Todesgier. Das versteht der kleine Fuchs nicht ganz.“
Im Traum kommen der kleine Fuchs und sein Bruder in die Nähe einer menschlichen Siedlung, wo unbekannte Gefahren lauern, er aber auch die Hilfe von einem kleinen Menschen erfährt.
Das Bilderbuch erzählt die abenteuerliche Geschichte eines neugierigen und lebenshungrigen kleinen Fuchses, der ohnmächtig ist und in seinem Traum zahlreiche Abenteuer erlebt und am Ende einen guten jungen menschlichen Freund gewinnt, der ihn zu seiner Familie zurückbringt.
„Der kleine Fuchs“ ist eine überaus einfühlsam erzählte Geschichte für kleine Kinder, in der die Ängste kleiner Kinder im Spannungsfeld zwischen Neugier und Geborgenheit literarisch liebevoll verarbeitet werden. Der Wechsel zwischen Traum und Realität kommt in den wunderschön gestalteten Illustrationen durch verschieden Zeichentechniken zum Ausdruck, wobei die reale Welt die Zeichnungen mit Fotos kombiniert. Ein schönes und empfehlenswertes gemeinsames Leseerlebnis für Jung und Alt.
Edward van de Vendel, Der kleine Fuchs. Ill. v. Marije Tolman, übers. v. Rolf Erdorf [Orig. Titel: Vosje], ab 4 Jahren
Hildesheim: Gerstenberg Verlag 2020, 88 Seiten, 14,40 €, ISBN 978-3-8369-6044-1
Weiterführende Links:
Gerstenberg Verlag: Edward van de Vendel, Der kleine Fuchs
Wikipedia: Edward van de Vendel
Wikipedia: Marije Tolman
Wikipedia: Rolf Erdorf
Andreas Markt-Huter, 17-09-2020