Der Schriftspracherwerb umfasst viel mehr als das Lernen von Buchstaben und Wörtern – Kinder entwickeln schon früh, vor Schuleintritt, erste Vorstellungen über die soziale Funktion von Schrift und ihren technischen Aufbau. Oftmals sind diese Einsichten noch fragmentarisch und auch fehlerhaft – Kinder brauchen daher Modelle für erste eigene Lese- und Schreibversuche, hilfreiche Rückmeldungen und individuelle Unterstützung.
Kinder sind Sinn-Sucher und scharfe Denker – sie versuchen zu verstehen! Ihre Vorstellungen von Schrift, wozu sie gut ist und wie sie „funktioniert“, sind eingebettet in ihre sehr persönlichen Alltagserfahrungen. Auf der Suche nach dem Sinn der Buchstaben kommt es oftmals zu selbsterschlossenen Regeln und Regelmäßigkeiten: „Die Kuh ist ein großes Tier, darum schreibt man Kuh auch mit einem großen Anfangsbuchstaben“ oder „Die Maus ist klein, darum verwende ich ein kleines <m> am Anfang des Wortes.“