In der Biologie gibt es die durchaus praktikable Denkvorstellung, dass das Leben aus permanent flatternden DNA-Strähnen besteht, die fallweise zu Menschen, Tieren oder Zellen ausgebildet sind. Nach dieser Logik kann ein Menschenaffe in grauer Vorzeit durchaus im Gebüsch am Rande einer Savanne sitzen und mit dem Denkwerkzeug der Gegenwart den Sinn des Lebens finden.

Klaus Ebner erzählt die Evolutionsgeschichte verblüffend einfach und gleichzeitig höchst raffiniert. Vor Millionen von Jahren sitzt eine Sippe von Hominiden in Afrika zwischen zwei Vegetationsgebieten fest. Alles läuft rudelgemäß ab, man paart sich, wenn es sich ergibt, man hält den Kreislauf im grünen Bereich und huldigt einer sozialen Ordnung, über die man nicht viel nachdenkt.

Das ganze Hotel voller Hitler-Experten, am Gang sieht man den niederländischen Rechten-Führer vorbeihuschen, in der Seitengasse werden in einem Antiquitätenladen originale Hitler-Devotionalien angeboten, am Heldenplatz imaginieren die Hitler-Forscher den Führer auf den Balkon – Wien ist für ein paar Tage der Austragungsort eines Welt-Hitler-Kongresses.

Joost de Vries tarnt seinen Roman mit einem unauffälligen Titel, es gibt kaum etwas Harmloseres, als die Republik in den Mund zu nehmen. Gegen Ende freilich klärt sich diese Harmlosigkeit auf, bei der Republik handelt es sich immer um etwas Schwaches oder gar einen Abstieg, der nach der Monarchie oder Diktatur ausgerufen wird. (255)

„Während des größten Teils der Menschheitsgeschichte galten Demokratie und Wachstum allerdings nicht als normal; sie waren nicht einmal vorstellbar. Lediglich im ersten Jahrtausend v. Chr. gab es im antiken Griechenland einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten, in denen Demokratie und Wachstum für die Bürger im klassischen Griechenland tatsächlich normal waren. Wie es dazu kam und warum das Wissen um diesen Umstand wichtig ist, führe ich in dem vorliegenden Buch aus.“ (9)

Wie war es möglich, dass sich in der Geschichtsepoche, die heute das als das „klassische Griechenland“ bezeichnet wird, jene politischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen entwickeln konnten, die eine bis dahin ungekannte kulturelle Blüte hervorgebracht hat. Josiah Ober geht in seiner Darstellung neue Wege und zieht die Erkenntnisse der Soziologie ebenso zu Rate wie aus dem Gebiet der Biologie, indem er die Zusammenarbeit zwischen Menschen ähnlich analysiert wie z.B. jene zwischen staatenbildenden Insekten, wie etwa Ameisen.

Die Überlebensgeräte von früher werden die Vergnügungsstücke der Gegenwart. Die Arbeitslandschaft der Vorfahren wird zu einer Vitrine des Tourismus. Die Müßiggänger von morgen werden auf den Autobahnkleeblättern von heute flanieren.

Oswald Stimpfl fordert mit seinem Begleitbuch entlang der schönsten Waalwege Südtirols geradezu zeitlose Vergleiche heraus. Die Waale sind nämlich nicht nur eine Einrichtung des Überlebens, womit man früher klug dosiert frisches Wasser in die trockensten Flecken des Vinschgaus gebracht hat, da in den Waalen ständig Wasser fließt, sind diese auch Sinnbild für Vergänglichkeit, Zeit, Geschichte, kurzum für das Leben.

Gute Denkmäler müssen immer wieder nachjustiert und umgebaut werden, sonst geht ihnen der Diskussionssinn verloren und sie werden zu Archivmaterial.

Der Begriff Denkmal im weiteren Sinn kann auch Gebäude und Stadtteile beinhalten, wenn sie als nacheinem Denkmal-Konzept errichtet worden sind. Die sogenannten „Südtiroler Siedlungen“ sind neben der puren Wohnraumbeschaffung für Südtiroler Optanten immer auch als gebauter politischer Wille zu sehen. Mit ihren sich an Burgen, Festungen, Grabmälern, Lauben oder Bauernhöfen orientierenden Elementen sollten sie den Übersiedelten ein Stück transplantierte Heimat geben. An die Integration mit der bereits vorhandenen Bevölkerung ist vermutlich nicht einmal gedacht worden.

„Die meisten historischen und rezenten Weltsprachen, d. h. Sprachen mit globalem Kommunikationspotential, gehören genealogisch zur indoeuropäischen Sprachfamilie […]. Wie kam es zu dieser Erfolgsgeschichte der indoeuropäischen Sprachen? Wo liegen ihre Ursprünge?“ (11)

Bereits im Mittelalter gab es erste Versuche Sprachfamilien wie romanische und germanische Sprachen zu unterscheiden. Im 17. Jahrhundert wurden erstmals ernstzunehmende Versuche unternommen übergreifende Sprachfamilien zu erkennen, was aus der Beschäftigung europäischer Gelehrter mit der indischen Sprache und Kultur zurückgeht. In dieser Zeit setzte eine zahlreiche Sammeltätigkeit von Sprachen ein, wie z.B. in Russland und den Zaren Peter I. und Katharina II. oder in Amerika, wo George Washington die Inventarisierung der Indianersprachen vorantrieb.

Kräuter gelten als magische Wunderstoffe und als Lebens-Elixiere schlechthin. In der Literatur treten sie immer dann auf, wenn die Fiktion in die Realität umschlägt und die Schwerkraft in Luftigkeit. Drogenfahnder misstrauen Kräutern generell, weil ihre Anwender den Fahndern immer einen Schritt voraus sind. Vor allem ist die Zahl der Kräuter unendlich. Und in der Küche werden Kräuter als flächendeckender Trüffel eingesetzt, alles, was mit ihnen in Berührung kommt, gilt als veredelt.

„Die gute Landkräuterküche“ strotzt schon im Titel vor lauter ermunternden Begriffen, am liebsten würde man einzeln ins Land zu den Kräutern und in die Küche reisen. Vor allem wenn das alles von Alexia Zöggeler betreut wird, die sich augenzwinkernd Kräuterpädagogin nennt, die stets von einer Riesenschar an Kräutern umgeben ist.

Hinweise auf künstlerischen Umgang mit Tieren, lassen immer auch heftige Fragen aufkommen: Ist dem Tier auch nichts geschehen, das im Film zu Tode gekommen ist? Ist das Tier auch vegan, das vor der Heldin auf dem Bühnen-Teller liegt? Ist der Sex auch jugendfrei, den der Maler zu Ausstellungszwecken mit einem Tier bewerkstelligen will?

Christian Futscher luchst seine besten Geschichten den Tieren ab, darin gleicht er einem Heiligen, der die Vögel auf den Schultern landen lässt, damit sie vorne singen und hinten das Gewand voll machen. Die besten Pointen liefern angeblich die Erdmännchen, weil ihre Geschichten bodenfest und geerdet sind. Der Untertitel ist quasi eine Warnung, es handelt sich um Texte mit Tieren. Wer Tiere nicht mag, wird auch mit den Tier-Texten nichts anfangen können.

„Schon in der Antike beobachteten die Menschen ihre nächsten Nachbarn im Weltraum. Für Seefahrer und Landwirte, die den Himmel als Kompass und Kalender nutzten, waren die Planeten mysteriöse, wandernde Sterne, die unabhängig von den Sternbildern ihren eigenen Wegen am Himmel folgten.“ (7)

Mit der Erfindung des Teleskops und dem Beginn der neuzeitlichen Naturwissenschaften war es möglich, die Planeten als Welten wie die Erde zu begreifen und die moderne Weltraumtechnik lieferte mit ihren Raumsonden bisher unbekannte Bilder und Daten von den Planeten unseres Sonnensystems, die unsere Vorstellungswelt bei weitem übertrafen.

„Offensichtlich will es den etablierten Ökonomen seit Generationen nicht gelingen, die Ursachen unserer Dauerkrisen richtig zu erfassen, geschweige denn zielführende Lösungen zu deren Überwindung anzubieten.“ (11)

Wie ist es möglich, dass eine Wissenschaft, die vorgibt, sich an naturwissenschaftlichen Prinzipien auszurichten und komplexe mathematische Modelle für die Wirtschaftsentwicklung zu berechnen, so wenig zur Verhinderung von Wirtschaftskrisen und zu ihren Lösungen beizutragen hat. Dieser spannenden Frage der Gegenwart geht der Wirtschaftswissenschaftler und Politologe Frank Niessen nach und kommt dabei zu erstaunlichen Antworten.