„Und dann erzählte ich Miki doch von Weißhaupt und immer begann meine Geschichte so: »Es gibt einen Mann, der Kinder für sich schuften lässt, der Kinder benutzt, als wären sie Tiere. Tief drinnen in diesem Mann, dort, wo bei anderen Menschen die Seele sitzt, ist es so leer und kalt wie in einer Eishöhle.«“ (9)

Siri lebt mit ihrem kranken Vater und ihrer siebenjährigen kleinen Schwester Miki auf einer der zahlreichen Inseln im nördlichen Eismeer. Als Siri eines Tages mit Miki auf einer nahegelegenen Insel Winterbeeren sammelt, wird ihre kleine Schwester vom berüchtigten und grausamen Piratenkapitän Weißhaupt entführt, von dem erzählt wird, dass er alles Raubgut seinen Piraten überlässt und sich selbst nur für kleine Kinder interessiert, die in seiner Diamantenmine nach Edelsteinen graben sollen.

„Alma baut am Ufer ein Baumhaus aus Treibholz. Milan schaut aus seinem Garten lange zu. Plötzlich ruft er: »Mama! Ich will ein Baumhaus bauen!« Heute ist Almas Baumhaus schon viel weiter: Aber auch Milan hat jetzt Material: Den Woodpecker-XXL Bausatz.“

Milan ist begeistert von Alma, die sich aus Treibholz aus dem Fluss ihr eigenes Baumhaus zusammenbaut. Gleich lässt er sich von seinen Eltern ein kleines Gartenhäuschen bestellen und beginnt eifrig mit dem Zusammenbau, bis er plötzlich bemerkt, dass auf einmal Bretter fehlen.

„Bevor ich sechs wurde, lebte ich mit meinen Großeltern in den Bergen fern der Stadt. Nachts sind die Sterne dort sehr groß und hell. Damals vermisste ich meine Eltern in der Stadt. Jetzt vermisse ich meinen Opa in den Bergen und meine Oma im Himmel.“

„Die Sternennacht“ erzählt die Geschichte eines jungen Mädchens, das in einer großen Stadt lebt und seit ihrer Kindheit unter großer Einsamkeit leidet. Als ihre Eltern aus beruflichen Gründen vom Land in die Stadt gezogen sind, bleibt sie bei ihren Großeltern zurück. Später zieht sie ihren Eltern nach und vermisst ihre Großeltern.

„Schwarze Wolken bedeckten den Himmel, als Mika uns verließ. Der Himmel grollte. Der Regen tollte. Doch wir nahmen nur wahr, wie Mikas letzte, allerletzter Atemzug über den Rand ihres Körbchens strich.“

Die drei Geschwister begleiten Mika, die alte Hündin, die gerade ihren letzten Atemzug aushaucht. Ein Gewitter und Regen scheinen den Schmerz zu teilen. Aber als das Fenster geöffnet wird, teilen sich die Wolken kurz, als würden sie Mikas Seele direkt in den Himmel aufnehmen.

Was wäre ein Vorlesetag ohne Vorlesebuch? Man wüsste nicht wohin mit den Händen und wäre beim Vorlesen von inwendig gelernten Geschichten auch bald am Ende. So ist es geradezu zwingend logisch, dass es zum Vorlesetag ein Vorlesebuch gibt, mit Lesebändchen sogar, damit man immer wieder weiterweiß, sollte man eine Pause einlegen.

Das Vorlesebuch ist eigentlich eine große Sache, die sich später einmal auf fünf Bände erstrecken wird, jeder Band widmet sich einem sogenannten Lesealter. Den Beginn machen die Kinder bis fünf Jahre, etwa zwanzig Geschichten sind zusammengestellt von Tiroler Autorinnen, Tiroler Verlagen oder Tiroler Themen.

Das wirklich heftige Leben ist ein Song, der aus Dutzenden von Balladen zusammengesetzt ist. Er lässt sich authentisch nur auf einer Gitarre mit fehlenden Saiten abspielen.

Hubert Flattinger setzt in seinem Jugendroman „Sommersprossen auf dem Asphalt“ einer prekären und peripheren Restfamilie einen Überlebenssong ins Ohr, der sie über die Runden bringt, wenn auch mit ziemlich viel Blues. Im Mittelpunkt steht Robin, der sich erst für das Leben sortieren muss. Momentan versucht er, Songs zu schreiben und mit einer Gitarre zurechtzukommen, welcher die entscheidende Saite fehlt.

„Die anderen werden kommen, um mich zu holen. Ich wage es zu hoffen. Jedes Mal, wenn die Tür aufgeht, schlägt mein Herz höher, weil ich eine Sekunde lang erwarte, Cal oder Kilorn oder Farley zu sehen, vielleicht auch Nanny in der Maske eines anderen Menschen. […] Aber es kommt niemand. Niemand kommt, um mich zu holen.“ (30]

Seit Mare Barrow erkannt hat, dass ihre außergewöhnliche Fähigkeit, Elektrizität und den Blitz zu beherrschen, von der herrschenden Klasse der Silbernen als Bedrohung betrachtet wird, haben sich die Ereignisse überschlagen. Gemeinsam mit dem silbernen Prinzen Cal, ihren Freunden und ihrer Familie findet sie sich bei der Widerstandsgruppe der Scharlachroten Garde wieder und bringt Maven, den neuen jungen König des silbernen Königreichs von Norta an den Rand der Niederlage. Nach einer verlorenen Schlacht bietet sich Mare König Maven als Opfer an, um ihre Freunde zu retten.

„Das Vergangene ist Teil unseres Lebens. Unsere heutigen Gesellschaften wurden durch das Handeln unserer Vorfahren geprägt, das seinerseits einer Kette von Ereignissen entsprang, die in versunkene Vergangenheiten führen. Das Ziel von »Geschichte« ist es, das Vergangene zu ordnen und begreiflich zu machen.“ (10)

„Geschichte – Kompakt und Visuell“ erzählt kurz und prägnant eine Weltgeschichte von den Anfängen der Menschheit bis in unsere Gegenwart und lässt dabei trotz der gebotenen Kürze, allen Regionen der Welt die gebührende Aufmerksamkeit zukommen.

„Die Ente hatte kein Glück mit ihrem Bauern. Faul lag der Bauer im Bett, den ganzen Tag, das ganze Jahr. Und die Ente ackerte, den ganzen Tag, das ganze Jahr. Die Ente holte die Kuh von der Wieder. »Was macht die Arbeit?«, rief der Bauer. »Quak!«, sagte die Ente.“

Die arme Ente schuftet tagein tagaus für den faulen Bauer, der nur im Bett liegt und sich von ihr bedienen lässt. Nicht nur, dass der Bauer keinen Finger rührt, erweist er sich noch dazu als grober und unfreundlicher Antreiber, der die Ente bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit ausbeutet.

„Wir werden dir erzählen, was wirklich passiert ist. An diesem Tag. In diesen 143 Minuten. Wir werden dir erzählen, was wirklich passiert ist. Kann sein, dass es dich verändert. Kann sein, es lässt dich kalt. Kann sein, dass du schon davon gehört hast, im Fernsehen oder in den Schlagzeilen. […] Wenn ja, vergiss es, nichts davon ist wahr.“ (5)

Über den Lautsprecher eines Gymnasiums wird eine Sicherheitswarnung verlautbart, in der alle Schüler und Lehrer aufgefordert werden, sich in einen geschlossenen Klassenraum zu begeben und weitere Anweisungen abzuwarten. Allen ist rasch klar, dass es sich um keine Übung handelt, als plötzlich eine Stimme vor dem verschlossenen Klassenzimmer zu hören ist.