Wolfgang Falch, Die Geschichte einer Tötung

Buch-Cover

Ein Flugzeugabsturz löst immer eine ganze Kettenreaktion an Vermutungen aus. Wie kann es möglich sein, dass trotz aller Checks und Sicherheitsvorkehrungen die Luft einfach unter den Tragflächen zusammenbricht und die Maschine am Boden zerschellt.

Wolfgang Falch, begeisterter Flieger und Spezialist für abgestürzte Flugzeuge, lässt zu Beginn seines Romans eine russische Sportmaschine in den Tiroler Alpen abstürzen. Orgler, der Inhaber eines kleinen Flugunternehmens, fliegt zur Unfallstelle und muss feststellen, dass Pilot und Maschine vollkommen verloren sind.

Der Pilot stammte aus New Orleans und hatte ein abenteuerliches Leben hinter sich. Als Orgler nach New Orleans kommt, um den Hinterbliebenen die Todesnachricht zu überbringen, wird er mit einem seltsamen Typen konfrontiert. Es geht um die geheimnisvollen Flüge, die der verunglückte Pilot absolviert haben soll, um seltsame Nachrichten aus der Geheimdienstszene und schließlich gar um Nazigeld, das auf einem Schweizer Bankkonto gebunkert sein soll.

Orgler wird bald klar, dass er sich diesen Machenschaften stellen muss, denn auch er ist in seiner Vergangenheit schon ziemlich heftig mit dieser internationale Mafiaszene in Verbindung gekommen.

Als dann nach einer Warnung mit Hilfe eines abgesägten Gummi-Arms tatsächlich eine Firmenangehörige ermordet wird und auf einem Parkplatz Halbagenten und Unschuldige liquidiert werden, wird es für Orgler Zeit, zu handeln. Er lässt seine Beziehungen spielen und man serviert ihm seinen Gegner, den er bloß noch umzubringen braucht. Die Gefühle bei dieser Hinrichtung sind die eigentliche Geschichte einer Tötung.

Wolfgang Falch hält sich an zwei extreme Erzählweisen. Einerseits artet der Roman Kapitelweise in einen puren Tätigkeits-Text mit dem Charakter von abgearbeiteten Checklisten aus. Also da wird jeder Pedaldruck beim Fliegen, jeder Zentimeter am Steuerknüppel und jedes Wackeln am Ruder beschrieben, wenn es ums Fliegen geht.

Aber auch bei der Bergung eines Wracks erfährt man so ziemlich jede Schraubendrehung, die man für dieses Unterfangen aufwenden muss. In diesen Kapiteln gibt es so gut wie keine Psychologie. Andererseits überschlagen sich die Ereignisse, wenn die diversen Piloten von ihren Harakiri-Einsätzen in Afrika berichten, wo die einen für die Mafia und die anderen für die Caritas fliegen und beide Sorten der Fliegerei mit haarsträubenden Erlebnissen garniert sind.

Die Geschichte einer Tötung endet als Abenteuerroman, knapp an der Grenze des Wahrscheinlichen.

Wolfgang Falch, Die Geschichte einer Tötung. Roman.
Innsbruck: Kyrene 2009. 288 Seiten. EUR 14,90. ISBN 978-3-900009-62-7.

 

Helmuth Schönauer, 09-11-2009

Bibliographie

AutorIn

Wolfgang Falch

Buchtitel

Die Geschichte einer Tötung

Erscheinungsort

Innsbruck

Erscheinungsjahr

2009

Verlag

Kyrene

Seitenzahl

288

Preis in EUR

EUR 14,90

ISBN

978-3-900009-62-7

Kurzbiographie AutorIn

Wolfgang Falch, geb. 1966 in Innsbruck, lebt in New Orleans.

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