Hans-Jürgen Pandel u.a. (Hrsg.), Wörterbuch Geschichtsdidaktik

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Jede Wissenschaft und jede Berufsgruppe verwendet ihr spezifisches Vokabular. Dieses zu beherrschen sollte nicht nur als grundlegende Voraussetzung verstanden werden, sondern auch als Hilfe für ein besseres Verständnis des eigenen Fachbereichs.

64 Autoren haben an der Zusammenstellung für das Wörterbuch Geschichtsdidaktik mitgearbeitet und Artikel zu knapp 190 Begriffen aus der Geschichtsdidaktik verfasst, die von A wie "Alltagsgeschichte" bis Z wie "Zeitzeugenbefragung" reichen.

Das Wörterbuch stellt einen Grundbestand geschichtsdidaktischer Begriffe zusammen. Reflexive, klassifikatorische und empirische Begriffe, Kategorien oder auch Sprachschlüsselwörter werden in ihm vereinigt. Es sind diejenigen Begriffe (etc.), die im Sprachgebrauch von Geschichtslehrern und Geschichtsdidaktikern zu finden sind. (11)

Damit ist sowohl der pädagogische Blickwinkel der Darstellung als auch die primäre Zielgruppe für das Wörterbuch benannt. Begriffe aus der Geschichte selbst, wie z.B. Feudalismus oder Faschismus u.a. werden im Lexikon nicht behandelt, für sie wird auf einschlägige historische Lexika verwiesen.

Das Wörterbuch, so wie es vorliegt, wendet sich auch an praktizierende Geschichtsdidaktikerinnen und -didaktiker und erinnert sie an ihre unerledigte Hausaufgabe, die Präzisierung ihrer Begriffe vorzunehmen und das Grundvokabular der disziplinären Geschichtsdidaktik auszubilden. (11)

Die Beiträge zu den einzelnen Begriffen zur Geschichtsdidaktik geben gezielt über die unterschiedlichen Aspekte und Verwendungsweisen in verschiedenen Disziplinen Auskunft. Am Ende eines jeden Beitrags bietet eine Literaturliste die Möglichkeit, sich näher mit einem einzelnen Thema auseinander zu setzen.

Gezielt bietet das Wörterbuch Geschichtsdidaktik die Möglichkeit sich sachlich über wichtige Begriffe aus dem Bereich der Geschichtsdidaktik und über deren Bedeutung für den Geschichtsunterrichts zu informieren. Wie sehr das Wörterbuch auf die Pädagogik im Geschichtsunterricht ausgerichtet ist, zeigen Begriffe wie "Einstiege", in dem die Eingangsphase des Geschichtsunterrichts erläutert wird oder !Empathie", die u.a. als die "erlernbare Fähigkeit des Perspektivenlernens und des Verstehens von Handlungsmotiven sowie der Gewinnung von Handlungsalternativen" (51) erklärt wird.

Unter den vorgestellten geschichtsdidaktischen Begriffen finden sich dabei Begriffe aus der Geschichtswissenschaft wie Historismus, Archiv, u.a. ebenso wie auch aus der Pädagogik. Gemeinsam ist allen Begriffen aber ihre Relevanz für den Geschichtsunterricht, weshalb sich auch Begriffe wie Historienfilm, historisches Jugendbuch, Museum, Multimedia, Lehrervortrag, Karikatur u.a. finden lassen, die vor allem für die Unterrichtsgestaltung von Bedeutung sind.

Das überaus empfehlenswerte Wörterbuch Geschichtsdidaktik ist klar und verständlich geschrieben und bietet nicht nur allen angehenden Geschichtslehrern und -didaktikern einen Einstieg in das sprachliche Rüstzeug eines Geschichtspädagogen sondern auch wertvolle Anregungen für den Unterricht sowie wichtige Hinweise über Herkunft und Bedeutung verschiedener Methoden und Begriffe der Geschichtsdidaktik.

Hans-Jürgen Pandel / Ulrich Mayer / Gerhard Schneider / Bernd Schönemann (Hg.), Wörterbuch Geschichtsdidaktik
Schwalbach: Wochenschau-Verlag 2010, 208 Seiten, 14,20 EUR, ISBN 978-3-89974257-2

 

Weiterführende Links:
Wochenschau-Verlag: Hans-Jürgen Pandel u.a., Wörterbuch Geschichtsdidaktik
Wikipedia: Hans-Jürgen Pandel

 

Andreas Markt-Huter, 30-06-2010

Bibliographie

AutorIn

Hans-Jürgen Pandel u.a. (Hrsg.)

Buchtitel

Wörterbuch Geschichtsdidaktik

Erscheinungsort

Schwalbach

Erscheinungsjahr

2010

Verlag

Wochenschau-Verlag

Herausgeber

Hans-Jürgen Pandel u.a.

Seitenzahl

208

Preis in EUR

14,20

ISBN

978-3-89974257-2

Kurzbiographie AutorIn

Dr. Hans-Jürgen Pandel ist ein deutscher Historiker, Geschichtsdidaktiker und emeritierter Professor an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.