sun longji, das ummauerte ich„Das ummauerte Ich“ lautet der Kerntitel dieses Buches, das das Psychogramm der chinesischen Denk- und Verhaltensstruktur zu entschlüsseln sucht. Es befasst sich – wie der Untertitel verdeutlicht – mit der „Tiefenstruktur der chinesischen Mentalität“. Der Begriff der Tiefenstruktur kennzeichnet die Entwicklung eines Individuums sowie die (unbewusste) Verinnerlichung sozialer Normen und Regeln durch eine Person bzw. eine Gruppe, die das Denken und Verhalten steuern.“ (S. 12)

Sun analysiert die Verhaltensweisen und die chinesische Mentalität aus einer tiefenpsychologisch geprägten Perspektive, die stark von Sigmund Freud beeinflusst ist. Dabei weist er der Bedeutung der „Mauer“ als Metapher für die Auseinandersetzung mit dem chinesischen Verhalten im politischen und sozialen Leben in China eine zentrale Rolle zu.

peace research institute, die geschichte des anderen kennen lernen„Das übergeordnete Ziel des Projektes ist es, israelische und palästinensische Schulkinder im Alter von 15 bis 17 Jahren an die historischen Narrative des 20. Jahrhunderts der jeweils anderen Seite heranzuführen, denn diese lesen sie nicht in ihren Schulbüchern. Es soll den Kindern helfen, ihr Wissen über die offiziellen Versionen und Narrative der jeweiligen Seite hinaus zu erweitern. Es soll Geschichte aus einer vielseitigen Perspektive lehren, anstatt die Kinder weiter mit einseitigen Darstellungen zu indoktrinieren, und schließlich soll es Lehrer darin ausbilden, Geschichte/n aus der Sicht mehrerer Perspektiven zu lehren.“

Seit vielen Jahren zählt der Nahostkonflikt zum täglichen Bestandteil der Berichterstattung in den Medien. Die Auseinandersetzung in Palästina wurde durch den jüngsten Terroranschlag in Israel und den Krieg in Gaza verstärkt in den Focus der Weltöffentlichkeit genommen. Das vorliegende Sachbuch stellt ein Friedensprojekt dar, um die unterschiedlichen Sichtweisen auf den Konflikt der jeweils anderen Konfliktpartei vorzustellen und alttradierte Narrative aufzuweichen und in Frage zu stellen.

karin hochegger, die gabe des wassers„Das Wasser begegnet uns als Rätsel. Es hat keine Form, kann aber jede Form annehmen. Es lässt sich berühren, aber nicht halten. Es rinnt durch die Finger, als wäre es ohne Substanz, und dennoch gilt es als Grundlage des Lebens auf diesem Planeten. Wissenschaftlich ausgedrückt: Es besteht aus Sauerstoff und Wasserstoff. Das Molekül H2O, eine im Prinzip simpel erscheinende chemische Verbindung, die aber enorme Komplexität aufweist und alle klimatischen und biologischen Prozesse auf der Erde prägt.“ (S. 12)

Karin Hochegger geht in ihrem Buch ihren ganz persönlichen Erfahrungen und Überlegungen zum Wasser nach und lässt dabei ihre Gedanken zwischen poetischen Beschreibungen und sachlichem Hintergrundwissen vor sich hin mäandern.

silke müller, wer schützt unsere kinder„Es ist fünf nach zwölf. Wir können es uns nicht leisten, zu warten. Es ist entscheidend, dass wir uns sofort mit den Grundlagen und Auswirkungen der KI auseinandersetzen.“

Silke Müllers Buch „Wer schützt unsere Kinder? Wie künstliche Intelligenz Familien und Schule verändert und was jetzt zu tun ist“ ist wie auch ihr Erstlings-Werk „Wir verlieren unsere Kinder“ ein Bestseller. Die Autorin betont die Ambivalenz von Social Media bzw. Internet und zeigt eine Welt, die von Technik stark beeinflusst ist.

Der Titel verspricht Lösungen in einer durchaus fordernden Zeit. Dass es diese Lösungen braucht, veranschaulicht die Autorin durch Fallbeispiele aus dem Schulleben. Hier dürften es meiner Ansicht nach durchaus mehr davon sein. Die Lösungen, die Silke Müller vorschlägt, sind jedoch komplex und nicht so schnell umsetzbar. Sie reichen von einem neuen Arbeitszeitmodell für Lehrer:innen über den Abbau von Föderalismus bis zu landesweiten Kampagnen, die von der Politik initiiert werden sollten.

roger van de velde, knisternde schädelIn der Literatur werden Geschichten manchmal so heiß, dass man sie nur erzählen kann, wenn man gleichzeitig die Kühlelemente beschreibt, die zu ihrem Schutz installiert worden sind. „Knisternde Schädel“ sind zwanzig kleine Geschichten, die unter Überdruck in der Psychiatrie entstanden sind. Das Knistern im Kopfinnern diverser Helden deutet darauf hin, dass darin andere atmosphärische Drücke herrschen als in der sogenannten normalen Welt.

Der Journalist und Schriftsteller Roger Van de Velde wird zwangsweise und ungeplant zu einem Medium, das die Druckverhältnisse in den Schädeln von Psychiatrie-Insassen als Geschichten wiedergibt und über seine Frau in Zigarettenschachteln nach draußen schmuggeln lässt, wo angeblich die Realität vorherrscht.

susanne schröter, der neue kulturkampf„Woke Ideologien entstammen den Universitäten. Dort sind sie entstanden, dort werden sie gelehrt, angeeignet und erprobt. Professoren, Instituts- und Fakultätsleitungen, ja selbst ganze Präsidien werden von woken Aktivisten und ihren akademischen Unterstützern vor sich hergetrieben. Diese geben vor, im Namen von Gerechtigkeit, Humanität und Weltoffenheit zu agieren und sich dem Kampf gegen Diskriminierung verpflichtet zu fühlen. Tatsächlich geht es um die Durchsetzung einer totalitären Ideologie, die weder gerecht noch human ist.“ (S. 13)

Susanne Schröter setzt sich mit gesellschaftlich ideologischen Strömungen auseinander, die zunehmend das politische Leben und den menschlichen Alltag berühren und ihre Vorstellungen und Forderungen durchzusetzen versuchen. Das Sachbuch „Der neue Kulturkampf“ bietet dazu eine kompetente und verständliche Analyse der Grundlagen und Ziele „woker Bewegungen“ auseinander.

j. j. voskuil, die nachbarnTrabanten veredeln das Muttergestirn, indem sie unermüdlich darum herumkreisen. In der Literatur veredeln posthume Editionen oft das Hauptwerk, indem sie sich ungeniert als pfiffige Text-Trabanten ausgeben.

J. J. Voskuil ist in der Literaturgeschichte mit einem ungewöhnlichen Titel verankert: „Das Büro“. Darin altert ein Volkskundler vor den Augen der Leserschaft in seinem Büro für Wichtelmänner. Und nach Tausenden Seiten, sieben Bänden und vier Jahrzehnten erzählter Zeit merkt der Leser, dass er im gleichen Maße mit gealtert ist.

Im aktuell erschienenen Roman „Die Nachbarn“ kommt dieses Erzählkonzept abermals zum Zuge, dieses Mal geht es freilich um das Altern und das Verlöschen des Lebenskonzeptes „Ehe“. Herausgefordert wird die Ehe des Erzählers Maarten und seiner Frau Nicolien durch das schwule Paar Peer und Petrus, das als Horror einer Nachbarschaftsbeziehung an den Ehe-Alltag andockt.

esther bockwyt, woke„Der zentral vorgebrachte Anspruch der Bewegung, Diskriminierung und Unterdrückung von bestimmten Gruppen abbauen zu wollen, macht Wokeness auf den ersten Blick unangreifbar und attraktiv. Ihre Appelle nach Gerechtigkeit, Diversität oder Antirassismus sind positiv besetzt. Das macht ihr destruktives Potenzial viel schwieriger zu erkennen als das anderer radikalisierter Orientierungen.“ (S. 9)

Die sogenannte „Woke-Bewegung“ hat sich von ihrem Schwerpunkt an den Universitäten immer mehr in die breite Öffentlichkeit bewegt. Welche Theorien, Inhalte und Forderungen sich unter dem breiten Label „Woke“ finden lassen, was die psychologischen Hintergründe für die zunehmend aggressiver auftretenden Gruppierungen sind und welche Erklärungen und Hilfen die Psychologie dazu bieten kann, steht im Mittelpunkt des informativen Sachbuchs.

marcus willaschek, kant„Immanuel Kant ist der bedeutendste Philosoph der Neuzeit, die Kritik der reinen Vernunft ein Meilenstein der Geistesgeschichte. Seit Platon und Aristoteles hat niemand über so viele und unterschiedliche Themen tiefer und innovativer nachgedacht als Kant. Er «zermalmte» die traditionelle Metaphysik – und begründete eine neue. Er erklärte die Entstehung unseres Planetensystems und formulierte den kategorischen Imperativ. Er war Wegbereiter des Kosmopolitismus und der modernen Idee der Menschenwürde.“ (S. 13)

Immanuel Kant zählt zu den wichtigsten Philosophen der Neuzeit, der in seinem Denken den Versuch unternommen hat, die Philosophie auf neue, gesicherte Beine zu stellen. Dabei hat er sich mit einer breiten Vielfalt an Themen auseinandergesetzt, von der Metaphysik bis hin zur Entstehung der Planetensysteme. Dabei hat er Vorstellungen formuliert, die heute noch das gesellschaftliche Denken bewegt, wie die bahnbrechenden Ideen von Kosmopolitismus und Menschenwürde.

johannes huber, mann-frau-geheimnis„Dieses Buch handelt von Unterschieden zwischen Frauen und Männern, die dem Postulat der biologischen Gleichheit der Geschlechter unwiderlegbare naturwissenschaftliche Fakten entgegenhalten. Von Unterschieden, die den meisten Frauen, vor allem den Müttern, aber auch den meisten Männern intuitiv bewusst sind, die aber, wissenschaftlich herausgearbeitet, doch immer wieder Aha-Erlebnisse bewirken.“ (S. 7)

Johannes Huber setzt sich im Sachbuch „Das Mann-Frau-Geheimnis“ mit den zahlreichen evolutionären Unterschieden zwischen den Geschlechtern auseinander und zeigt dabei auf, in welchen Bereichen diese Unterschiede besonders zum Tragen kommen.