Kurt Palm, Bad Fucking
Diese semantischen Irritation-Wörter wie Bad Fucking schmeicheln uns Lesern, wir dürfen in der Rezeption ahnen, dass etwas dahinter steckt, wir dürfen beim Einschlafen seufzen, dass wir es verstanden haben, und wir dürfen in Seminaren geriatrisch-genitalen Germanisten im Propädeutikum erzählen, dass unter der Schamhaar-Wolle der literarischen Lämmer vielleicht ab und zu ein Wolf steckt oder umgekehrt.
Bad Fucking geht auf der Primär-Leiste alles durch, was die Öffentlichkeit und folglich die Leserschaft anno 2010 ausmacht. Ein Ort, wofür man sich geniert, dass er fiktional in Österreich liegt, spiegelt ein Österreich wieder, das durchaus Qualitäten entwickelt.