Regina Hilber, Mein Amerika? America Me!
Zumindest in der Literatur, sagt man, kann es Austria mit Amerika aufnehmen. Und dann werden gleich wuchtige Beispiele von Kürnberger, Kafka, Roth und Handke genannt, worin von Europa aus ein kontinentales Weltbild von Amerika entwickelt worden ist.
Das sogenannte Amerikabild wird in der heimischen Literatur immer wieder hinterfragt, schließlich sind die Einflüsse über Beat, Musik, Shortstory und Filmepik immer noch virulent, mittlerweile ergänzt durch die Eruptionen von Sozialmedia, KI und Fake-Kultur.
Im Idealfall beschreibt ein einziges Wort einen Kosmos voller Gefühle, Erinnerungen und Träume. In der Lyrik sind diese Zauberbegriffe oft in rätselhaften Gedichten versteckt, manchmal werden sie auf das Cover gespült und schalten dabei das Licht an für eine wundersame Imagination – Lunapark.
Welches Werkzeug passt zu welchem Kunstwerk? – Wenn Literatur als Kunstwerk die Gegenwart erhellen soll, braucht es auch einen Blick auf das Genre, das als Medium diese Gegenwart betreut.
Wenn zwei lyrische Kerne als Projekte aufeinandertreffen, entsteht eine Art lyrische Kettenreaktion, die sich in einem plastischen Kunstwerk äußert. - Im Falle von OUT NOW lässt sich diese lyrische Plastizität als flugschrift N° 51 geradezu mit Händen und Augen greifen.
„Während historische Lieder […] fester Bestandteil der Geschichtsdidaktik geworden sind, sind die Publikationen zu populärer Musik sowie ihrem didaktischen Einsatz im Geschichtsunterricht bis lang bis auf wenige Ausnahmen eher ein Randthema gewesen, obwohl sie sowohl als Gegenstand als auch als Quelle ein hohes Lern- und Motivationspotential bieten und zur Sensibilisierung beitragen sowie unterstützend für die Förderung des Geschichtsbewusstseins sein können.“ (S. 5)
„Die ganze Welt ist eine Bühne – das ist nicht nur eine vielzitierte, ebenso universell wie beliebig verwendbare Sentenz aus William Shakespeares Wie es euch gefällt, sondern muss heute auf ganz neue Weise durchaus ernst genommen werden. Längst geht es um mehr und anderes als einen wohlfeilen programmatischen Anspruch irgendwelcher Propheten des sogenannten ‹performative turn› in den Kulturwissenschaften.“ (S. 15)
Der Verwicklungsroman ist kein bloßes Tagebuch, sondern eine „Lebenscollage“. ‒ Mittlerweile in vierzehn Bänden ausgeführt, lässt sich daraus ein einmaliges Kaleidoskop von Leben, Lesen, Schreiben und Lieben aufspannen.
In der Medienkunde kursiert der sorgfältige Witz, wonach man zur App früher Fibel gesagt habe. Die Blasmusikfibel könnte man somit als nützliche App verwenden, um etwas über angewandte Hörkunst, Trachtenjoppe als soziologischen Filz und heißer Luft als Tonträger zu erfahren. Alle diese Erkenntnisfelder stecken nämlich im Phänomen Blasmusik.
In beinahe geheim überlieferten Lebenserfahrungen ist oft die Rede davon, dass die fettesten Gräser am Rande eines Feldes anzutreffen sind. Und auch im weiten Feld der Kultur gilt die Erfahrung, dass sich die essentiellen Dinge oft am Rand abspielen.
Zwölf Wiener Dialektlieder auf CD, ein Booklet mit den Texten im Dialekt und in einer interlinearen Übertragung, Biographien der Künstler, prägnante musikhistorische Annotation – beglücktes Herz, was willst du mehr!