Die Kraft der Terrorregime besteht unter anderem darin, dass sie im Augenblick der Folter höchst persönlich werden. Die malträtierte Person empfindet den Schrecken in dem Glauben, dass er höchst persönlich für sie ausgewählt wird.
Ralf Rothmanns Roman „Die Nacht unterm Schnee“ baut eine Nachkriegsbiographie rund um eine Vergewaltigung auf, die1945 bei Kriegsende im Osten geschieht. Das Mädchen Elisabeth wird Opfer einer Schändung und wünscht, ewig vom Schnee bedeckt zu bleiben. Der Vergewaltiger ruft mehrmals „Devushka“ (161), was so viel wie Mädchen heißt.