Sachbuch

Robin Lane Fox, Die klassische Welt

andreas.markt-huter - 04.09.2025

robin lane fox, die klassische welt„Über die Geschichte von etwa neun Jahrhunderten zu berichten ist eine anspruchsvolle Aufgabe, zumal angesichts des verstreuten und verschiedenartigen Quellenmaterials. Doch der Anspruch hatte seinen Reiz. Fachkenntnisse setze ich nicht voraus, hoffe aber, dass meine Darstellung die Aufmerksamkeit der Leser wecken und fesseln kann.“ (S. 13)

Den Mittelpunkt des umfangreichen Geschichtswerks bildet die klassische griechisch-römische Welt, vom ersten großen Klassiker der europäischen Literatur, der Epik Homers, bis in die Zeit Kaiser Hadrians, mit dem die Zeit der klassischen Literatur ihr Ende nahm und der sich von der bereits als Klassik empfundenen Vergangenheit der Griechen und Römer inspirieren ließ.

Caleb Everett, 1000 Sprachen - 1000 Welten

Andreas Markt-Huter - 22.08.2025

Caleb Everett, 1000 Sprachen - 1000 Welten„Während also die in diesem Buch besprochenen Erkenntnisse direkt oder indirekt mit Sprachen zu tun haben, sind die meisten von ihnen deshalb bemerkenswert, weil sie sich auf andere Aspekte des menschlichen Denkens und Verhaltens beziehen. In diesem Sinn ist dies nicht ein Buch über Linguistik an sich. Es ist vielmehr ein Buch darüber […] wie Menschen denken, wenn sie sprechen, und in manchen Fällen, wie sie denken, wenn sie nicht sprechen.“ (S. 18)

Sprachen spiegeln in der Regel ihre Umgebung wider, weshalb Menschen in Grönland z.B. verschiedene Arten von Schnee mit unterschiedlichen Bezeichnungen benennen, während der Urbevölkerung in Australien Schnee vielleicht völlig unbekannt ist. In diesem Buch werden Erkenntnisse aus der Forschung über sprachliche und kulturelle Vielfalt vorgestellt und gezeigt, wie sich diese auf die Kommunikation und das Denken der Menschen auswirkt.

Heiner Flassbeck, Grundlagen einer relevanten Ökonomik

andreas.markt-huter - 08.08.2025

heiner flassbeck, grundlagen einer relevanten ökonomik„Die ökonomische Lehre ist wie ein gewaltiges Labyrinth mit nahezu unendlich vielen Wegen, die ins Nichts führen. Das macht es so mühsam. Wer schnell einmal hindurch will, um das ganze Gebilde wieder in Ruhe von außen betrachten und beurteilen zu können, hat keine Chance. Nur wer die Geduld aufbringt, eine Sackgasse nach der anderen abzuarbeiten, kommt durch und vermag am Ende eine neue Schneise zu schlagen, die den Nachfolgenden die Möglichkeit gibt, schneller ans Ziel zu kommen.“ (S. 9)

Heiner Flassbeck fasst in diesem Grundlagenwerk seine Forschungen zur Ökonomik in einem ebenso kompakten wie verständlichen und lesenswerten Sachbuch zur Makroökonomik zusammen. Ausgehend von einem historischen Vergleich und einer Kritik der bisherigen ökonomischen Theorien der letzten 200 Jahre, entwickelt er einen eigenständigen Ansatz einer Ökonomie, die sich vor allem an den realen Verhältnissen und Auswirkungen orientiert.

Raimund Schulz, Abenteurer der Ferne

Andreas Markt-Huter - 04.08.2025

Raimund Schulz, Abenteurer der Ferne„Dieses Buch möchte erklären, wie es dazu kam, was die Alten dazu trieb, die Grenzen des Vertrauten zu durchbrechen, wie weit sie kamen und welche Konsequenzen die stete Erweiterung des Welthorizonts für die Entwicklung von Politik, Gesellschaft und hatte.“ (S. 9)“

Was wussten die Menschen der Antike von der Welt und welche Länder und Regionen hatten sie bereist? Anhand antiker Quellen geht Raimund Schulz den zahlreichen Nachrichten von der Bronzezeit bis in die Spätantike nach. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem die Entdeckungen und Reisen der Griechen und Römer, aber auch die Reisen der Phöniker, Karthager und Chinesen sind Teil der ausführlichen Monographie.

Ulf Poschardt, Shitbürgertum

Andreas Markt-Huter - 25.07.2025

Ulf Poschardt, Shitbürgertum„Warum dieses Buch mit diesem Titel? Das kann man polemisch verstehen. Oder aber als eine notwendige Diskursverschiebung, um mit unverstellter Respektlosigkeit zu signalisieren, dass ein Teil des Bürgertums den Respekt, der ihm entgegengebracht wird, zur Unterminierung freiheitlicher Grundlagen des Westens genutzt hat.“ (S. 7)

Poschardts polemische Bezeichnung „Shitbürger“ verbindet die Assoziationen der Begriffe „Schildbürger“ und „Spießbürger“ und bezeichnet Teile des Bürgertums, denen es gelungen sei, die Diskursmacht in den westlichen Gesellschaften der Gegenwart zu erringen. Ziel des Buches ist es, diese Vorherrschaft zu zerschlagen.

Bernd Marin, LebensZeiten

h.schoenauer - 04.07.2025

Bernd Marin, LebensZeitenEin „fettes“ Buch über die Lebenszeiten verlangt gerade von Lesern im Dritten Lebensalter, schroff Rente genannt, vor allem Optimismus, dass sie das Buch noch in dieser Welt fertigkriegen. Andererseits gibt es über die Angehörigen dieser Kohorte einfach viel zu berichten, weil auch im einem schmalen Leben mit der Zeit viel passiert.

Bernd Marin gilt als Österreichs Parade-Soziologe für das Thema Pension. Ihm sind nicht nur die aktuellen Ruheständischen zu Dank verpflichtet, weil er dieses Thema als zentrales Lagerfeuer politischen Agierens angezündet hat, ihm werden auch noch kommende Generationen dankbar sein, wenn sie beim Auslöffeln des finanziellen Desasters wenigstens ein Lesebuch zur Verfügung haben, worin die Kerndiskussionen für eine alternde Gesellschaft abgebildet sind.

Holger Schmenk, Populäre Musik im Geschichtsunterricht I - 1948–1989

andreas.markt-huter - 02.07.2025

holger schmenk, populäre musik im geschichtsunterricht„Während historische Lieder […] fester Bestandteil der Geschichtsdidaktik geworden sind, sind die Publikationen zu populärer Musik sowie ihrem didaktischen Einsatz im Geschichtsunterricht bis lang bis auf wenige Ausnahmen eher ein Randthema gewesen, obwohl sie sowohl als Gegenstand als auch als Quelle ein hohes Lern- und Motivationspotential bieten und zur Sensibilisierung beitragen sowie unterstützend für die Förderung des Geschichtsbewusstseins sein können.“ (S. 5)

Das Geschichtsdidaktik-Sachbuch „Populäre Musik im Geschichtsunterricht“ bietet am Beispiel von dreizehn ausgewählten Pop-Songs wie sich Musik als historische Quelle für die Analyse der politischen und sozialen Verhältnisse zwischen 1948–1989 gezielt im Geschichtsunterricht verwenden lässt.

Michael Sommer, Schwarze Tage - Roms Kriege gegen Karthago

Andreas Markt-Huter - 18.06.2025

Michael Sommer, Schwarze Tage - Roms Kriege gegen Karthago„Das gute Jahrhundert zwischen 264 und 146 v. Chr. ist nicht nur die Epoche, in der Rom den Grundstein für sein Imperium legte, sondern eine Zeit enormer Umbrüche für die gesamte antike Mittelmeerwelt. Während Rom immer mächtiger wurde, versanken große Reiche in Trümmern, vor allem, aber längst nicht nur, Karthago. Die Frage, die schon der Zeitgenosse Polybios stellte und deren Beantwortung er zu unserem Glück ein kolossales Geschichtswerk gewidmet hat, beschäftigt uns bis heute: Warum Rom? Was war der Grund dafür, dass die Tiberrepublik ihre Konkurrenten um die Hegemonie einen nach dem anderen vom Spielfeld nahm?“ (S. 9)

Die punischen Kriege zählen zu den markantesten Ereignissen in der Geschichte der römischen Republik und Hannibals Alpenüberquerung mit seinen zigtausenden Fußsoldaten, Reitern und Kriegselefanten gehören heute noch zum Allgemeinwissen über die antike Welt. Michael Sommer geht der spannenden Frage nach, wie es zum Krieg zwischen Rom und Karthago gekommen ist, der den Niedergang Karthagos besiegelt und den unaufhaltsamen Aufstieg Roms zur Weltmacht eingeleitet hat.

Karl-Joachim Hölkeskamp, Theater der Macht

andreas.markt-huter - 10.06.2025

karl-joachim hölkeskamp, theater der macht„Die ganze Welt ist eine Bühne – das ist nicht nur eine vielzitierte, ebenso universell wie beliebig verwendbare Sentenz aus William Shakespeares Wie es euch gefällt, sondern muss heute auf ganz neue Weise durchaus ernst genommen werden. Längst geht es um mehr und anderes als einen wohlfeilen programmatischen Anspruch irgendwelcher Propheten des sogenannten ‹performative turn› in den Kulturwissenschaften.“ (S. 15)

Karl-Joachim Hölkeskamp bietet in seiner umfangreichen Monographie einen tiefen Einblick in die politischen und sozialen Strukturen der Römischen Republik. Dabei stehen die symbolischen und rituellen Gesichtspunkte der politischen Kultur in Rom ganz speziell im Mittelpunkt. Gezeigt wird, wie durch öffentliche Inszenierungen und Rituale die Machtverhältnisse gefestigt und aufrechterhalten worden sind.

Philipp R. Rössner, Einführung in die Wirtschaftsgeschichte - Frühe Neuzeit

Andreas Markt-Huter - 02.06.2025

Philipp R. Rössner, Einführung in die Wirtschaftsgeschichte - Frühe Neuzeit„Wirtschaftsgeschichte ist also vor allem Geschichte ökonomisch tätiger Menschen in ihrem jeweiligen sozialen, rechtlichen, kulturellen und religiösen Handlungskontext, eine Geschichte der Politik, der gesellschaftlichen Zusammenhänge, der Eigentumsordnung […], der Marktanbindung oder der Verflechtung mit anderen Märkten. Daneben ist wirtschaftliches Handeln stets auch in die jeweiligen geographischen, naturräumlichen, klimatischen Bedingungen eingebettet.“ (S. 14)

Philipp Rössners „Einführung in die Wirtschaftsgeschichte“ der Frühen Neuzeit setzt sich mit den Grundlagen der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Europa vom Spätmittelalter bis zur Französischen Revolution auseinander. Dabei kommen die unterschiedlichsten Aspekte wirtschaftlicher Bereiche zur Sprache, die von Klima und Umwelt, über die Bevölkerungsentwicklung, der Landwirtschaft bis hin zu den Themenbereichen Handwerk, Handel, Geldwirtschaft und Wirtschaftstheorie reichen.