Sachbuch

Alois Schöpf, Blasmusikfibel

h.schoenauer - 23.05.2025

Alois Schöpf, BlasmusikfibelIn der Medienkunde kursiert der sorgfältige Witz, wonach man zur App früher Fibel gesagt habe. Die Blasmusikfibel könnte man somit als nützliche App verwenden, um etwas über angewandte Hörkunst, Trachtenjoppe als soziologischen Filz und heißer Luft als Tonträger zu erfahren. Alle diese Erkenntnisfelder stecken nämlich im Phänomen Blasmusik.

Alois Schöpf hat als Dorfkind, Konservatoriumsschüler, Kapellmeister, Konzertveranstalter und Musikkritiker alle notwendigen Stationen durchlaufen, um über das Heiligtum der Nord- und Südtiroler, also die Blasmusik, einen unterhaltsamen Essayband verfassen zu dürfen.

Paolo Rumiz, Eine Stimme aus der Tiefe

h.schoenauer - 19.05.2025

Paolo Rumiz, Eine Stimme aus der TiefeItalien besteht aus mindestens zwei Ebenen. Einmal aus einer Erdoberfläche, die an manchen Tagen wegen des Overtourismus als solche nicht mehr zu erkennen ist. Und zweitens aus einem unterirdischen Kosmos aus Geräuschen, Magma, Vibration und Explosion.

Paolo Rumiz ist vielleicht einer der letzten Grenzreisenden unserer Zeit, das heißt, er reist nicht nur an eine Grenze der Wahrnehmung, sondern überschreitet sie auch.

Sabine Schiffer, Medienanalyse

Andreas Markt-Huter - 11.04.2025

Sabine Schiffer, Medienanalyse„Ob Buch, Zeitung oder Internetformate: Medien informieren und manipulieren uns. In Zeiten von »Lügenpresse«-Vorwürfen bedarf es einer besonderen Verantwortung, um zur kritischen Auseinandersetzung mit Meinungsbildungsprozessen über Medien einzuladen. In diesem Buch wird es nicht primär um auffällige Fehlleistungen von Medien gehen, sondern um die gängige Konstruiertheit medial vermittelten Wissens mitsamt der möglichen Prägung von Vorstellungen.“ (S. 9)

Das Lehrbuch „Medienanalyse“ zeigt die verschiedenen Methoden und Techniken der medialen Aufbereitung von Informationen und Beiträgen in Printmedien, Rundfunkmedien sowie im Internet auf. Dabei wird erläutert, welche Wirkungen unterschiedliche Darstellungsmöglichkeiten auf die Rezipienten ausüben können und welche Möglichkeiten der Medienanalyse es gibt, um eine möglichst objektive Distanz zu den konstruierten Darstellungen zu erreichen und einen kritischen Blick auf die Fakten zu gewinnen.

Eckhard Meineke, Studien zum genderneutralen Maskulinum

Andreas Markt-Huter - 31.03.2025

Eckhard Meineke, Studien zum genderneutralen Maskulinum„Ob es eine ‚grammatisch männliche Personenbezeichnung‘ gibt, ob Genus überhaupt etwas mit Sexus zu tun hat, und wenn ja, in welcher Weise, ob nur eine sprachhistorisch veraltete, in der Gegenwart missverständliche Benennung grammatisches Geschlecht aus der protowissenschaftlichen Zeit der Grammatikbeschreibung des Deutschen zu weitreichenden, gesellschaftlich polarisierenden Irrtümern führt, ist dabei die Frage. Die folgende Darstellung geht in ihrem Verlauf darauf ein.“ (S. 10)

Die Diskussion rund um das „genderneutrale Maskulinum“ der deutschen Sprache in der Gegenwart hat mittlerweile, über das akademische Milieu hinaus, in breiten Teilen der Gesellschaft ein Echo gefunden. Ursache dafür dürften die damit verbundenen gesellschaftspolitischen Forderungen sein, die zunehmend kontrovers und emotional diskutiert werden.

Mela Hipp, Tirol für alle Jahreszeiten

Andreas Markt-Huter - 26.02.2025

mela hipp, tirol für alle jahreszeiten„Egal ob sich im Tal vor einem ein Dreitausender erhebt oder man erschöpft aber glücklich am Gipfel steht, der Aus- und Weitblick ist sowohl von unten als auch von oben ein ganz besonderes Erlebnis – und das zu jeder Jahreszeit. Eine Reise nach Tirol ist ein Eintauchen in die unterschiedlichen Farben und Landschaften, in die vielfältigen – und auch sportlichen – Möglichkeiten, die die Berge mit sich bringen. Und in die vom Leben in den Bergen und Tälern geprägte Kultur ihrer Menschen.“ (S. 4)

Mela Hipp bietet einen praktischen touristischen Einblick in die verschiedenen Regionen Tirols und zeigt die vielfältigen Besonderheiten und Möglichkeiten, die das von Tälern und Bergen geprägte Land zu bieten hat.

Christoph Janacs / Ludwig Laher / Gerhard Ruiss, O du mein Österreich

h.schoenauer - 19.02.2025

christoph janacs, o du mein österreichWo gibt es die schönste Nationalhymne der Welt? – In Spanien. Dort hat die Hymne keinen Text und wird umso inniger gesummt. Unter dem typisch süßlichen Titel „O du mein Österreich“ gehen ein Übersetzer, ein Germanist und ein Urheberrechtsspezialist (Janacs / Laher / Ruiss) der Frage nach, wie zeitgemäß die Bundeshymne und die einzelnen Landeshymnen noch sind. Bei dieser Gelegenheit kommt auch das „Politisch Unbewusste“ an die Oberfläche der Analysen, denn jede Hymne trägt eine geheime Botschaft in sich, die beim Absingen gerne verschluckt wird.

Im Vorspann wird auf den besonderen Charakter der Hymne hingewiesen. Im Griechischen ist ein besonderes „Tongefüge“ gemeint, das erhabene Stimmung evoziert. Bei der Bildung der Nationalstaaten ist es daher sinnvoll, mit Hymnen zu arbeiten, die ein besonderes Gefühl der Identität erzeugen sollen.

Martin Hanni, Oh! Südtirol

h.schoenauer - 17.02.2025

marrtin hanni, oh! südtirolSeit man gewisse Orte vor lauter Touristen nicht mehr sieht, müssen sich Reiseführer als sogenannte „inside Guides“ an die Einheimischen wenden. Diese reagieren mit einem verwunderten Oh!, wenn sie auf die eigene Lebenswelt zurückgeführt werden. Martin Hanni wendet sich mit seinem Reiselesebuch „Oh! Südtirol“ vor allem an die Einheimischen, die im Gewusel touristischer Prosperität sich inzwischen an den Rand der Gesellschaft gedrängt fühlen.

Um dem allgegenwärtigen Over-Tourismus ein wenig Paroli zu bieten, werden die beiden strategischen Abwehrmechanismen Südtirols vorgestellt. Reinhold Messner empfiehlt pragmatisch, die Hotspots des Landes von jeglicher Aufmerksamkeit zu entkoppeln, sodass sich der Tourismus entzerrt. Mariedl Innerhofer empfiehlt in literarischer Manier, dass die Touristen das Geld als Schutzgebühr für die Natur schicken sollen, selbst aber dem Land fernbleiben, um es nicht durch Massenauflauf zu zerstören.

Johann Hinrich Claussen, Gottes Bilder

andreas.markt-huter - 05.02.2025

johann hinrich claussen, gottesbilder„Selten kann man sich so fremd fühlen, wie beim Besuch eines Museums mit alten christlichen Bildwerken. […] Deshalb versucht dieses Buch, eine Art Ausstellung zu gestalten. Sie besteht aus zwölf Sälen, die einen Weg von den Anfängen durch die wichtigsten Epochen bis zur Gegenwart anbieten und einen Überblick über wesentliche Formen, Gattungen, Motive und Themen zu geben.“ (S. 15)

Johann Hinrich Claussen lässt in seinem Buch die Leserinnen und Leser wie durch eine Ausstellung mit zwölf Sälen wandeln, in denen christliche Kunst am Beispiel exemplarisch ausgewählter Gemälde und Darstellungen von ihren Anfängen bis in die Gegenwart vorgestellt und detailliert erläutert wird.

Susanne Schröter, Der neue Kulturkampf

andreas.markt-huter - 24.01.2025

susanne schröter, der neue kulturkampf„Woke Ideologien entstammen den Universitäten. Dort sind sie entstanden, dort werden sie gelehrt, angeeignet und erprobt. Professoren, Instituts- und Fakultätsleitungen, ja selbst ganze Präsidien werden von woken Aktivisten und ihren akademischen Unterstützern vor sich hergetrieben. Diese geben vor, im Namen von Gerechtigkeit, Humanität und Weltoffenheit zu agieren und sich dem Kampf gegen Diskriminierung verpflichtet zu fühlen. Tatsächlich geht es um die Durchsetzung einer totalitären Ideologie, die weder gerecht noch human ist.“ (S. 13)

Susanne Schröter setzt sich mit gesellschaftlich ideologischen Strömungen auseinander, die zunehmend das politische Leben und den menschlichen Alltag berühren und ihre Vorstellungen und Forderungen durchzusetzen versuchen. Das Sachbuch „Der neue Kulturkampf“ bietet dazu eine kompetente und verständliche Analyse der Grundlagen und Ziele „woker Bewegungen“.

Martin Kolozs, Kreuzwege

h.schoenauer - 09.12.2024

martin kolozs, kreuzwegeAlle Menschen unterliegen biographischen Kreuzwegen, wenn sich eigene Lebenslinien mit solchen anderer Zeitgenossen kreuzen. Im religiösen Ambiente versteht man unter Kreuzweg eine leidende Auslegung des Schicksals, im strengen katholischen Ritual hat sich daraus das Genre des Kreuzwegs herausgebildet, dabei werden in vierzehn Episoden die Leidensstationen Christi auf seinem Weg hin zur Kreuzigung nachempfunden und nachgebetet.

Martin Kolozs greift in seiner Auftragsbiographie „Kreuzwege“ zur Dramaturgie dieses Genres, indem er das Schicksal der Tiroler Jesuiten Johann Schwingshackl und Johann Steinmayr miteinander verschränkt und sie anschließend durch die politische Zeit des Nationalsozialismus begleitet, dem sie schließlich zum Opfer fallen: Beide werden hingerichtet.