Wirtschaft | Soziales

Cornelia Hermanns, Chinas Strategen

andreas.markt-huter - 30.03.2022

cornelia hermanns, chinas strategen„Die chinesischen Kommunisten haben die Formel geprägt: Der Sozialismus chinesischer Prägung. Auf den folgenden Seiten soll der Sozialismus chinesischer Prägung für Nichtchinesen verständlich werden, China und sein origineller Kommunismus für Anfänger sozusagen, für Leserinnen und Leser, die nicht sinologisch vorgebildet sein müssen.“ (S. 9)

War die Volksrepublik China mit seinen 1,4 Milliarden Einwohner 1949 bei ihrer Gründung noch eines der ärmsten Länder der Welt, hat sich das Land seit den 1980-er Jahren sukzessive an seiner Industrialisierung und Modernisierung gearbeitet. Heute setzt China an die USA als führende Wirtschaftsmacht abzulösen. Ein guter Grund die Herrschaftsstrukturen und führenden Politiker des Landes seit seiner Gründung näher zu beleuchten.

Leopold Federmair, Parasiten des 21. Jahrhunderts

h.schoenauer - 28.03.2022

leopold federmair, parasitenParasiten sind Spezialisten, die im Kampf um Ressourcen eine Abkürzung nehmen. Oft wird dabei die Fresslinie Wirt-Zwischenwirt-Verbraucher eingehalten. Der Begriff Parasiten lässt sich aber in so gut wie allen Bedeutungsfeldern ausstreuen und anwenden. Wegen seiner Anwendung durch die Nazis im gesellschaftlichen Kontext hat er seine Unschuld verloren und gilt als Achtung!-Wort, bei dessen Anwendung es ,aufpassen‘ heißt.

Leopold Federmair setzt die Parasiten in vier Essais aus. Die Schreibweise Essai ist eine Würdigung an Montaigne, der als Schöpfer eines Genres gilt, bei dem objektive Wissensinseln mit subjektiven Reiserouten angesteuert und neu verbunden werden.

Ulrike Kotzina, Jenseits des Abgrunds

h.schoenauer - 21.03.2022

ulrike kotzina, jenseits des abgrundsTotalitäre Systeme vereinnahmen die Literatur seit jeher durch Sanktionen, Marktbereinigungen und Ehrungen. Am Beispiel der DDR-Literatur lassen sich diese Maßnahmen aus heutiger Sicht nüchtern beschreiben. Es gibt freilich auch sublimere Formen des Totalitarismus, etwa wenn in einem Land nur mehr Bergbau, Digitalisierung oder Tourismus das Sagen haben. Diesen monumentalen Wirtschaftsformen ist eigen, dass sie in Sprache, Promotion und Leitbildern die Literatur kalt übernehmen und deren Bücher und Helden zu Werkzeugen des Regimes machen.

In Tirol ist beispielsweise das öffentliche Leben vollends dem Tourismus unterworfen, so dass es kein Wunder ist, wenn auch die Literatur mittlerweile mehr oder weniger freiwillig zu einer Tourismuseinrichtung geworden ist.

Silvia Ferrara, Die große Erfindung

andreas.markt-huter - 18.03.2022

silvia ferrara, die große erfindung„Dieses Buch handelt weder von der griechischen Antike noch vom Alphabet, und es auch kein historischer Essay, sondern gewissermaßen eine Erzählung, die von einer Erfindung handelt: von der größten der Welt. Gewissermaßen, weil sie zwar einen Anfang hat und von einer abenteuerlichen Reise um die Welt handelt, ihr Ende aber erst noch geschrieben werden muss.“ (S. 9)

Silvia Ferrara betrachtet die Schrift als Manifestation des menschlichen Bedürfnisses zu kommunizieren, unsere Existenz „auf einem fest Grund zu verankern“ und unsere Bewusstsein die Zeiten überdauern zu lassen. Als Helden steht dabei der Menschen selbst im Mittelpunkt, mit seiner Fähigkeit mit dem Leben zu interagieren und zu kommunizieren. In der Schrift tritt uns eine ganze Welt entgegen, die es zu entdecken gilt und durch die wir die Erscheinungen der Welt filtern.

Hannes Hofinger, Nasca-Healing

h.schoenauer - 11.03.2022

hannes hofinger, nasca-healingDer Tiroler Menschenschlag setzt sich generell aus jenen Elementen zusammen, die in touristischen Saison-Prospekten geoffenbart werden. Darin werden Begriffe hochgehalten wie: Schmalz, Almvieh, Brunft, Hormone, Schlitzohr, hinterfotzig, überirdisch oder bodenständig. – Ein Tiroler Roman muss das alles berücksichtigen, was ihn zum schwierigsten Genre der Literatur macht.

Hannes Hofinger nennt sein Projekt des totalen Tirolromans „Nasca-Healing“. Dabei wird gekonnt eine Erzählstaffelei aufgestellt, die Unwahrscheinliches, Reales, Unwirkliches und Geträumtes in Gestalt eines Multi-Hybrids zum Ausmalen bringt. Die Genres Krimi, Schnulze, Romanze, Heimat- und Heiler-Roman sind dabei unauffällig ineinandergesteckt, sodass man bei jedem Umblättern irritiert ist, welche Dramaturgie nun schon wieder am Werk ist.

Eske Schlüters, Alles kann ein Bild von allem sein

h.schoenauer - 02.03.2022

eske schlüters, alles kann ein bild von allem seinEine Dissertation ist eine Textsorte, über die schon einmal Rechtschreib-, Gender- und Plagiatsprogramme drübergelaufen sind. In einer barrierefreien Uni kann mittlerweile jeder eine Dissertation abliefern, wenn es nicht klappt, liegt es am akademischen Personal, aber nicht an der einreichenden Person.

Diese in der Öffentlichkeit weitverbreitete Einschätzung soll vor allem eines ausdrücken: wissenschaftliche Texte sind Blasentexte. Verlassen sie ihr Biotop, gelten sie bald einmal als unlesbar.

Lukas Meschik, Einladung zur Anstrengung

h.schoenauer - 25.02.2022

luas meschik, einladung zur anstrengungIn der analogen Welt hat man früher in der Grundschule mit dem Setzkasten gearbeitet. Dabei wurden dem Kind allerhand Buchstaben angeboten, aus denen es jene Wörter nachbauen konnte, die auf der Tafel standen.

Lukas Meschik verwendet eine ähnliche Methode, wenn er sich in einem Essay darüber Gedanken macht, „wie wir miteinander sprechen“. Dabei steht in diesem Fall die Sprache an der Tafel, die wir in einem anstrengenden Verfahren abzuschreiben und anzuwenden versuchen. Der Titelgebende Abschnitt „Einladung zur Anstrengung“ weist darauf hin, dass wir wohl täglich in Routine und Flachsinn verfallen, und dass es sich allemal lohnt, Anwender der Gespräche und ihre Resonanz auf die Gedanken zu beobachten.

Wolfgang Endres, Resonanzpädagogik in Schule und Unterricht

andreas.markt-huter - 23.02.2022

wolfgang endres, resonanzpädagogik in Schule und Unterricht„Wenn wir also Unterrichtssituationen wie auch Begegnungen im Alltag neu oder anders betrachten, können wir die verblüffende Wirkung neuer Denkmuster spüren. Zu solchen Resonanzerlebnissen will das vorliegende Buch mit anschaulichen Beispielen anregen.“ (S. 14)

Neue Perspektiven können im Nachhinein, aus der Distanz früher Erlebtes, Handlungen und Ereignisse in einem völlig neuen Licht erscheinen lassen und ein einst positives Bild ins Negative kippen lassen aber auch umgekehrt. Auch wenn es gelingt negative Denkmuster zu erkennen, lassen sich durch Veränderung der Perspektive verblüffende positive Wirkungen im Alltagsgeschehen erzielen.

Alfred J. Noll, „Alles, was geschieht, geschieht mit Recht.“

andreas.markt-huter - 09.02.2022

alfred noll, alles was geschieht, geschieht mit recht„Wenn es etwas gibt, das uns als Zeitgenossen verbindet, dann ist es die fast feindlich gesonnene Abstinenz von allem, was nach Recht und Gesetz aussieht. Die Reste der res publica leiden an unter einer ubiquitären Rechtsphobie. Je mehr der Gesetze, desto weniger wollen wir davon wissen …“ (S. 7)

Alfred Noll bietet in seinem Sachbuch zum Thema „Recht“ ein kompaktes Panoptikum zu den zentralen Fragen einer Gesellschaft wie das Recht auf Eigentum, Sicherheit, zur Justiz oder den rechtlichen Dimensionen einer Revolution.

Hubertus Buchstein, u.a., Demokratietheorien. Von der Antike bis zur Gegenwart

andreas.markt-huter - 07.02.2022

hubertus buchstein, demoktratietheorien„Häufig existieren utopische und idealisierte Vorstellungen von Demokratie und überzogenen Erwartungen und Anforderungen bezüglich der Leistungsfähigkeit eines demokratischen Systems, die sich weit von der Realität entfernt haben und vor denen die alltägliche Praxis demokratischer Wirklichkeit unscheinbar, wenn nicht sogar abstoßend wirkt.“ (S. 12)

Um die Demokratie der Gegenwart besser zu verstehen ist es wichtig, sich ihre Entwicklungsschritte im Laufe der Geschichte näher zu betrachten. Das Sachbuch „Demokratietheorien“ bietet dazu mit ausgewählten Quellentexten und erläuternden Interpretationen eine Einführung in die Demokratietheorien und Theorien zur Demokratie von der Antike bis in die Gegenwart.