Buch-CoverGeschmeidig und handzahm springt dieses kulturhistorische Bilderlesebuch dem Benützer in die Hand und verhält sich wie ein Wanderführer, den man unauffällig griffbereit in die Überlandkleidung steckt.

Und der Umschlag schaut harmlos sicher wie eine Wanderkarte aus, hat es aber in sich, alles nämlich ist ein Fake.

Buch-CoverVor dem Essen zu duschen kann ganz schön aufregend sein, wenn eine nette Partnerin beim Einseifen hilft und die Waschung immer tiefgehender wird, öha!, und beim Hinausgehen stellt sich dann gar heraus, dass das alles ein Puff ist.

Manfred Chobot erzählt in seinen Text-Clips von aufreizend schönen Unglücksfällen, die letztlich alle ein Glück darstellen. Die Clips rauschen ungefragt vor das Leserauge, entwickeln eine überraschende Situation und ziehen sich quasi ohne Moral wieder in den Untergrund des literarischen Universaldepots zurück.

Buch-CoverBei der Bezeichnung "Werke" denkt man als Kunstinteressierter leise an ein Lebenswerk, allein schon die Art, musikalische Werke als Lebenswerk durchzunummerieren, zeigt bei Komponisten die Verbindung von singulärem Kunstwerk und Lebenswerk.

Der Kupferplattenkünstler Oswald Auer verdichtet in seinen Werken jeweils ein Thema bis in die Unendlichkeit, sein Werk ist somit nie zu Ende und im Umkehrschluss lässt sich sagen, dass viele Werke noch gar nicht begonnen sind.

Buch-CoverMorgengesichter knapp am Leichenschauhaus vorbei, blasse, zerzauste, von Fehlfarben durchzogene Gesichter, zwischendrin Augenpaare, die es vielleicht schaffen könnten.

Erika Kronabitter hat Fotos von Menschen gemacht, die am Morgen noch nicht da sind. In Filmen sind die Gesichter selbst für das größte Elend noch edeldüster geschminkt, die Realität schminkt diese Gesichter alle ab, wenn man sie zu früh belichtet.

Buch-CoverAngenommen wir hätten nur die Kunst der archaischen Höhlenzeichnung zur Verfügung, könnten wir dann unsere scheinbar so komplexe Welt darstellen?

Zumindest Jeffrey Metzner kann es. In einem verrückt einfachen Stil, bei dem das so genannte Strichmännchen bereits eine üppige Figur ist, zeichnet er sowohl dramatische Vorgänge als auch psychologische Tiefgänge.

Buch-CoverJa die Almen, sie winken wie eine hochgezogene Fahne übers Land, werden in Liedern besungen, erinnern in der Schweiz an Heidi und in Tirol an Kathi, und immer wieder gibt es dichtende Almbauern und sennende Dichter.

Die schönsten Almwanderungen in Tirol haben natürlich mit diesem Klischee am Rande zu tun, aber nach ein paar Grundsatzüberlegungen geht es in diesem klugen Handwerksbuch für Wanderungen konkret zur Sache.

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An manchen Tagen besteht das Leben bloß aus Rahmen ohne Inhalt, dann wiederum hängt der Inhalt ohne Rahmen in der Gegend herum.

Wir feiern oft gesellschaftliche Ereignisse, welche bloß aus steifem Rahmen bestehen. Und in der Literatur erfreuen wir uns bei germanistischen Meditationsübungen gar der Rahmennovelle, worin es scheinbar nur darum geht, dass niemand aus dem Rahmen fällt.

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"Vorsicht vor dem Sinnesrausch!" (48) Die Geliebten warnen sich vor einander, aber es nützt nichts, im Gebirge setzen nicht nur die scharfen Witterungen jäh ein, auch die Gefühle kommen spitz und zart und ungebändigt.

In Regina Hilbers ?ich spreche bilder? geht es um den aufregenden Ausnahmezustand, worin die Sprache scheinbar versagt und in Bilder überquillt. Die Sätze werden zu JEPGs der Empfindung und treten als großes Ereignis auf.?

Buch-CoverWenn man schnell aufgeweckt drei imposante Tiroler nennen müsste, würde einem sicher Paul Flora einfallen, nicht nur, weil seine Bilder immer einen frisch geweckten Eindruck hinterlassen. Seine jüngste Sammlung nennt sich zeitlos reif und abgeklärt Stille Bilder.

Das sagt es sehr genau, denn über den Bildern liegt jener feine Schleier aus genauem Strich, den man sich vergeblich aus den Augen reibt, und die meisten Bilder handeln zudem noch von der stillsten Zeit des Jahres, dem Winter. Der Winter ist ja die schwierigste Jahreszeit beim Zeichnen. Wer einmal als Kind versucht hat, mit weißem Buntstift auf weißem Papier Schnee zu malen, wird wissen, wie teuflisch schwer sich der Winter in Malerei und Graphik einfangen lässt.

Buch-Cover„Reprint“ ist ein Lesebuch, in dem die Diskussion zur Architektur in Tirol anhand von zeitgenössischen Textes wieder erlebt werden kann.

Wenn das Thema auf den ersten Blick vielleicht ein wenig technisch und trocken erscheinen mag, erkennen wir nach einem weiteren Blick sehr rasch, wie sehr uns diese Diskussionen, die großteils bereits vor langer Zeit stattgefunden haben, auch heute noch betreffen. Ob wir wollen oder nicht: Architektur ist einfach unübersehbar und sticht ins Auge, manchmal angenehm, manchmal mehr als einem lieb ist.