Johann Kapferer, Schattenzwillinge
Schon vom Titel an steht eine schicksalshafte Verwechslung im Vordergrund. Die Ähnlichkeit von Zwillingen erzwingt nicht direkt einen Gleichklang der Lebensläufe. – Das ist die Stunde der Pädagogen und Gutwilligen, sie können sich nämlich die erfolgreiche Intervention auf die Fahnen schreiben, wenn die Erziehung des einen Zwillings gelingt, während der andere ohne Pädagogik vor die Hunde geht.
Johann Kapferer schreibt seine Jugendkrimis oft aus der Haltung einer romantischen Tiroler Welt heraus, wo man Gut und Böse auf hundert Metern Entfernung entscheiden kann, wo alle guten Willens sind, ein sportlich-laszives Leben hinzukriegen mit viel Schmäh im Smalltalk, und wo die Bauern im Dorf noch das Sagen haben, auch wenn sie längst ihre Grundstücke verkauft haben.