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stanislav struhar, das gewicht des schattensJe größer die Heimat, umso verlorener bewegt sich darin der Heimatlose. Stanislav Struhar versetzt seine Helden in den Modus von Schatten, alles ist seltsam leicht und dennoch bunt, die Konturen der Handlungen gleichen Erinnerungen und fransen zwischendurch aus, die Stabilität der Körper zuckt fahl über jene Oberflächen, auf denen sie agieren. Bald kommt einem die „Höhlenparabel“ von Platon in den Sinn, worin auf der Suche nach Wahrheit alles zu Schatten wird.

Der Roman startet mit der luziden Fröhlichkeit eines Airbnb-Wochenendes, Elias fliegt von Wien nach Lissabon, um die Wohnung seiner verstorbenen Großeltern zu übernehmen. Eine intime Erkundung einer fremden Stadt beginnt man am besten im Treppenhaus des Hauses für die Nacht, Elias lässt sich vom kühlen Turm des Treppenschachtes in die Höhe reißen zur Wohnung seiner Vorfahren. Ein gewisser Diego weiht ihn in die wichtigsten Handgriffe für Lissabon ein, auf der Kommode steht ein Bild der Großeltern und überwacht das Heimischwerden.

armin groh, die blinden flecken der demokratie„Da begann ich mich zu fragen, ob hier nicht etwas grundlegend falsch lief in unserer Stadt. War das das die >Demokratie<, die immer so gelobt wurde, wenn mein Vater und seine Freunde sich so einfach durchsetzen konnten, weil sie gute Verbindungen hatten. Die Sozialhilfeempfänger hatten wenige Aussichten, sich gegen diese Entscheidung zu wehren, Ihre Stimme würde kaum wahrgenommen werden. Hatte mein Vater mehr Macht verdient als andere?“ (S. 21)

Die Leserinnen und Leser begleiten Lukas und Leon in ihrem Alltag und entdecken dabei grundsätzliche Fragen und Probleme der Demokratie, die durch die unterschiedliche soziale Herkunft der beiden zu Tage treten. Dabei steht die Bedeutung von Demokratie und die Möglichkeit demokratischer Teilhabe und Mitbestimmung im Mittelpunkt der spannenden Entdeckungsreise durch die Welt der Herrschafts- und Gesellschaftsformen.

buchverlosung kindergarten"Lesen in Tirol" verlost Buchpakete mit Büchern für Kindergartenkinder an Tiroler Kindergärten. Teilnahmeberechtigt sind alle Tiroler Kindergärten, die kurze Beiträge mit Beispielen zur Leseförderung für kleine Kinder einsenden.

Neben der ersten Lese- und Sprachförderung in der Familie bietet vor allem der Kindergarten die Möglichkeit, unterschiedliche familiäre Voraussetzungen und Erfahrungen von Kindern mit dem Lesen auszugleichen und damit auch jenen Kindern die Freude am Lesen und an Geschichten zu vermitteln, denen zu Hause nur selten oder gar nicht vorgelesen werden kann oder denen nur wenige Bilderbücher zur Verfügung stehen.