Welche didaktischen und methodischen Möglichkeiten gibt es, um einen Geschichtsunterricht spannend und motivierend zu gestalten und gleichzeitig die Erkenntnisse der Geschichtswissenschaft anzuwenden?
Im Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht finden sich knapp 40 Beiträge, die sich auf mehr als 700 Seiten mit den Prinzipien des Geschichtsunterrichts, mit den Methoden historischen Denkens, mit Kommunikationsformen und Kooperationsformen im Geschichtsunterricht und mit der Unterrichtsplanung auseinandersetzen. Die 26 Autorinnen und Autoren der Beiträge zählen zu den ausgewiesenen Fachleuten im Bereich der Geschichtsdidaktik, die für die Aufbereitung von Geschichtsunterricht bereits in zahlreichen Einzelpublikationen wertvolle Impulse geliefert haben.
Das Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht bildet neben dem Handbuch Medien den praktischen Teil, wo sich die theoretischen Grundlagen, wie sie im Handbuch der Geschichtsdidaktik zu finden sind, umgesetzt werden. Das Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht stellt eine Zusammenfassung gegenwärtiger Methodik historischen Lernens dar. Sie soll sowohl Hilfe für den Unterricht bieten als auch ?eine grundsätzliche Debatte über Prinzipien und Verfahrensweise historischen Lernens anregen. (9)
Im Themenbereich "Prinzipien" setzt sich u.a. Gerhard Henke-Bockschatz mit dem forschend-entdeckenden Lernen auseinander. Bodo von Borries thematisiert in seinem Beitrag "Wissenschaftsorientierung" das Geschichtslernen in der "Wissensgesellschaft" und Bärbel Völkel äußert sich zum Stand der Diskussion von Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht. Klaus Bergmann beleuchtet die theoretischen und praktischen Grundlagen zur Multiperspektivität im Geschichtsunterricht. Weitere Beiträge sind "Problemorientierung" von Michel Barricelli, "Gegenwarts- und Zukunftsbezug" von Klaus Bergmann, sowie "Alters- und Schulstufendifferenzierung" von Bodo von Borries.
Der Themenbereich "Methoden historischen Denkens" bietet Beiträge von Klaus Bergmann zum Thema "Ideologiekritik", "Quelleninterpretation" und "Bildinterpretation" von Hans-Jürgen Pandel, sowie "Sachüberreste" und gegenständliche Unterrichtsmedien von Gerhard Schneider. Die weiteren Beiträge dieses Abschnittes lauten "Umgang mit Statistiken", "Umgang mit Karten" und "Umgang mit dem Schulbuch".
Der dritte Abschnitt behandelt die Kommunikationsformen im Geschichtsunterricht. Hier finden wir die Beiträge "Gesprächsformen", "Wissenschaftspropädeutisches Arbeiten", "Rollenspiel", "Simulation", "Zeitzeugenbefragung", "Geschichtsvermittlung im Museum", "Historische Orte als Lernorte", "Erzählen", "Lernspiele" und "Archivarbeit".
Der vierte Abschnitt thematisiert mit folgenden Beiträgen das Thema Kooperationsformen des Geschichtsunterrichts: "Klassenunterricht", "Partnerarbeit", "Gruppenarbeit", "Lernen an Situationen", "Kursunterricht" und "Projektarbeit".
Der letzte Abschnitt "Unterrichtsplanung" bietet die Beiträge "Didaktische Analyse", "Artikulationsformen", "Einstiege", "Erarbeitung", "Verarbeitung, Dokumentation und Präsentation von Lernergebnissen", "Transfer", "Test und Klausuren" sowie "Üben, Hausaufgaben, Wiederholen".
Das Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht bietet auf einzigartige und komprimierte Weise einen ausgezeichneten Überblick über methodische und didaktische Möglichkeiten, wie Geschichtsunterricht heute aussehen kann. Alle Lehrerinnen und Lehrer des Faches Geschichte, die einen spannenden, abwechslungsreichen Geschichtsunterricht gestalten wollen, können in dieser wertvolle Sammlung an Beiträgen sicherlich fündig werden und Anregungen für den eigenen Unterricht holen.
Ulrich Mayer / Hans-Jürgen Pandel / Gerhard Schneider (Hg.), Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht. Aus der Reihe: Forum Historisches Lernen
Schwalbach: Wochenschau-Verlag 2011, 704 Seiten, 45,10 €, ISBN 978-3-89974-342-5