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Buch-CoverAb einer gewissen Größe sind doch alle Orte gleich, möchte man meinen. Nicht ganz, sagt das erzählende Ich. "Der Ort ist es, der spricht." (15)

Eine Verschiebung der inneren Kräfte stellt sich ein, wenn man einen neuen Ort betritt, die Aufmerksamkeit gestaltet sich um, fast in jedem Augenblick verwandelt sich etwas.

Buch-CoverOft lässt sich das Leben anhand der kaputt gefahrenen Autos beschreiben, die der Held im Laufe seiner Biographie erledigt hat. Eine Kindheit anhand der verbrauchten Kinderwagen zu beschreiben, ist natürlich eine raffinierte Methode, das anstehende Leben in den Griff zu bekommen.

David Wagner erzählt in leisen Portionen von jener aufregenden Welt, worin Kinder leben und dabei Erwachsene mitreißen.

Buch-CoverWäre dieses Buch ein Ratgeber, fehlte im Titel etwas wie mit den Frauen leben, mit den Frauen denken, mit den Frauen alt werden. Als Roman aber bleibt es letztlich ein Geheimnis, was mit den Frauen los ist.

Dante Andrea Franzetti greift zu einem genialen Erzähl-Trick. Er spaltet die Hauptfigur, einen Mann, der im Laufe der Zeit mit allerhand Frauen durchs Leben überwintert, in zwei Charaktere auf.

Buch-CoverFilmfiguren müssen immer das aussprechen, was im Drehbuch steht, während wir als Publikum alles sagen dürfen, was uns am Herzen liegt.

Was also will die Erzählerin dieser wundersamen Geschichte jenem Helden Mickey Rourke sagen, der für sein hartes Anfassen und seinen Wrestler-Ausdruck weltweit bekannt ist? - Nein, kein Sex jetzt! (43)

Buch-CoverVielleicht sind Gefühle die idealen Mathematiker, denn sie arbeiten punktgenau und stringent, ein ideales Gefühl ist vielleicht zielstrebig wie eine Gerade, und wenn einmal der Wende-Punkt gekommen ist, biegt es ab im rechten Winkel.

Bei einer Dreiecks-Geschichte denken wir Leser meist an komplizierte Situationen, vorne wird etwas anderes geredet als hinten getrieben wird, es gibt Enttäuschungen und Zerwürfnisse, der Haussegen hängt bei einer saftigen Dreiecks-Geschichte meist schief.

Buch-CoverIn professionellen Katastrophen-Filmen rasen noch vor dem Anspann die beteiligten Helden in scharfem Gegenschnitt auf einander zu.

Die Filmmusik tut das ihre, damit wir uns als Zuseher emotional zugespitzt auf die Katastrophe vorbereiten können. Dann sehen wir die Figuren noch einmal harmlos im Alltag herum wuseln, ehe unvermittelt das Desaster einsetzt.

Buch-CoverAuf einem Weinfass im Himmel nuckelt Andreas Hofer durch die Ewigkeit, ab und zu schaut er auf den irdischen Boden, wo zu seinen Ehren ständig Paraden abgehalten werden.

Auf einem himmlischen Meterband sind die Stationen ewigen Ruhms aufgelistet, 1810 berichtet die Wiener Presse mit keinem Wort vom Tod des Sandwirts, 1823 werden die Gebeine heimlich nach Innsbruck geholt, 1899 besucht Kaiser Franz Josef den Sandhof, ab 1909 gibt es im 25-Jahr-Rhythmus immer größere Paraden, ehe 2008 der wunderbare Comics erscheint.

Buch-CoverDas kürzeste Lebensprogramm lässt sich meist mit einem Seufzer zusammenfassen: "Egal". Die Steigerung ist naturgemäß scheissegal.

In Friedrich Hahns Therapie-Roman kommt diese Seufzer-Orgie der Hauptperson Tina auch sofort über die Lippen, so bald sie dem Bewährungshelfer Harald erzählen soll, was mit ihr los ist.

Buch-CoverManche Erzählungen bleiben einem unvergessen wegen eines ewig weiter klingenden Schlusssatzes. "Er hörte noch hinter sich die Tür ins Schloss fallen. Er hatte sie nie mehr gesehen. Er hatte gehört, sie sei Lehrerin geworden, habe geheiratet und Kinder zur Welt gebracht." (66)

In den drei Erzählungen von Elmar Drexel geht es um das Verklingen der eigenen Geschichte und der erzählten Geschichte. In der Titelgeschichte ?Die silberne Gasse kehrt ein mittlerweile alt gewordener Bub als Universalerbe in seine Kindheit zurück.

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Am ehesten erfährt der Mensch die Wahrheit über sich selbst, wenn er in eine bodenlose Krise gerät. Reinhard Kocznar testet so einen Krisenfall am Beispiel eines Ich-Erzählers, der jäh in ein Katastrophengebiet geraten ist.

Und was fürs erste einmal herauskommt ist ein Öko-Thriller, der den Leser bis zum Schluss nicht in Ruhe lässt.