Der römische Brunnen - ein Gedicht im Mittelpunkt des Unterrichts

Der römische Brunnen ist ein Gedicht von Conrad Ferdinand Meyer. Die letzte Fassung davon ist Version 7, der Autor hat sich über Jahre an dem Gedicht abgearbeitet, bis er 1882 die endgültige Version vorlegte.

Lesen Sie eines der wohl berühmtesten Brunnengedichte der deutschen Literatur:

Aufsteigt der Strahl und fallend gießt
Er voll der Marmorschale Rund,
Die, sich verschleiernd, überfließt
In einer zweiten Schale Grund;
Die zweite gibt, sie wird zu reich,
Der dritten wallend ihre Flut,
Und jede nimmt und gibt zugleich
Und strömt und ruht.

Im Unterricht der NMS 2 Schwaz stand das Gedicht eine Woche lang im Fokus verschiedener Fächer. Der Projektunterricht wurde mit der Textbegegnung im Fach Deutsch eröffnet. Dabei notierte im Teamteaching eine Lehrperson Vers für Vers an der Tafel, wobei mögliche Fortsetzungen mit den Schüler/innen diskutiert wurden. Die andere Lehrperson entwickelte gleichzeitig das im Gedicht dargestellte Bild des Brunnens. Auch die Kinder übertrugen den Text in ihr Heft und zeichneten danach.


Textbegegnung

Eigene Textproduktion stand auf dem Stundenplan, als die Kinder einerseits eine englische Version (The jet ascends ...) ins Deutsche zurückübersetzten bzw. das Gedcht in ihre Muttersprachen von Russisch bis Serbisch übersetzten.

Andere Schüler/innen bearbeiteten Meyers Version 4, die an die Situtaion der Klasse angepasst wurde. Im selben Jahr fand nämlich eine Exkursion anch Südtirol statt, wo in Neustift ein Brunnen in der Art des römischen begegnet war. Aufgabe war es, die Prosaversion des Brunnengedichtes in Verse und Strophen zu setzen.

In einem Neustifter Garten in der Mitte steht ein Bronne, behütet von dem zarten Leuchten der Mittagssonne, er steigt in schlankem Strahle über des Gartens Pracht und sinkt in eine Schale und übergießt sie sacht. Die Wasser steigen nieder in zweiter Schale Mitte, und voll ist diese wieder, sie fluten in die dritte: Ein Nehmen und ein Geben, und alle bleiben reich, und alle Fluten leben und ruhen doch zugleich. Den Brunnen im Klostergarten, seine Becken, die kühlen, nassen, besuchen die Schwazer Klassen auf ihren Bildungsfahrten.

 

Im Werkunterricht entstand der Brunnen von Conrad Ferdinand Meyer aus Ton, mit einer elektrischen Pumpe versehen, sodass das Wasser von Schale zu Schale fließen konnte und immer wieder non neuem sprudelte. Ganz nebenbei entsanden auch Brunnen für die Hosentasche, die im Ofen der Schule gebrannt wurden.

Schließlich war der Brunnen auch Thema in Ernährung und Haushalt. Zum Abschluss der Woche durften sich alle an einem Schokobrunnen gütlich tun.

 

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