Tiroler Kulturservicestelle: „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele“ (Pablo Picasso)

Welch hoher Stellenwert Kunst und Kultur in den Tiroler Schulen zukommen, konnte im umfangreichen Programm des Tiroler Kulturservice für das Schuljahr 2012/13 nachgelesen werden. Im vergangenen Schuljahr besuchten ca. 73.000 Tiroler Schülerinnen und Schüler die 2.791 Veranstaltungen aus allen Bereichen des kulturellen Lebens.

In einer Pressekonferenz an der Innsbrucker Musik-Volksschule Allerheiligen wurde am Montag, 29. Oktober 2012 Bilanz über die Tätigkeit der beim Landesschulrat für Tirol angesiedelten Tiroler Kulturservicestelle (TKS) gezogen und das Programm für das Schuljahr 2012/13 präsentiert.

Landesschulratspräsident Dr. Hans Lintner konnte darauf hinweisen, dass im vergangenen Schuljahr 2.791 mal Kulturschaffende von der Kulturservicestelle direkt in Tiroler Klassenzimmer vermittelt wurden – von der Volksschule bis zur Matura. Das entspricht einer Steigerung um 305 Kulturservice-Veranstaltungen bzw. um rund 12 % gegenüber dem Vorjahr. Damit gab es pro Unterrichtswoche gerechnet 73 Einsätze an den Schulen und eine Steigerung um 8 Veranstaltungen pro Unterrichtswoche.

Was die Tiroler Kulturservicestelle (TKS) mit dieser höchst erfolgreichen Tätigkeit leistet, ist einzigartig in ganz Österreich, vor allem auch deshalb, weil dies alles mit einem äußerst schlanken Verwaltungsaufwand verwirklicht wird: Derzeit teilen sich zwei Lehrpersonen eineinhalb Dienstposten, unterstützt von einer Sekretärin mit einem Beschäftigungsausmaß von 30 Wochenstunden.


Landesschulratspräsident Dr. Hans Lintner bezeichnete die Tätigkeit der Tiroler
Kulturservicestelle als einzigartig in ganz Österreich.
Foto: Markt-Huter

 

Die Ressourcen werden zur Verfügung gestellt:

  • vom Land Tirol, das den Löwenanteil der Geldmittel beisteuert,
  • von der Bundesbehörde Landesschulrat, die für das Personal und die nötige Infrastruktur sorgt,
  • von KulturKontakt Austria, der die Veranstaltungen ebenfalls finanziell unterstützt, und
  • von der Tiroler Versicherung, die als Hauptsponsor fungiert.

Auch Kultur- und Bildungslandesrätin Dr. Beate Palfrader zeigte sich von der Bilanz des vergangenen Jahres überaus begeistert und bemerkte:

Wir alle – ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene – unterliegen allzu oft den Zwängen des Alltags, der oft auch von Routine geprägt ist. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich mitunter eben auch der ‚Staub des Alltags‘ ansetzt. Wir dürfen ihn nicht die Oberhand über unsere Seelen gewinnen lassen. Daher ist alles von unschätzbarem Wert, was uns hilft, den ‚Staub des Alltags‘ von der Seele zu waschen.

Große Künstler wie Pablo Picasso haben dafür ein besonderes Sensorium. Auch junge Menschen besitzen es, denn sie wollen sich nicht in die Zwänge von Routine und Langeweile pressen lassen.

Damit sie sich dieses Sensorium auch für ihr Leben als Erwachsene erhalten, ist es unerlässlich, dass sie schon in ihrer Kindheit und Jugend jene Möglichkeiten kennen und einzusetzen lernen, die den Staub von der Seele zu waschen vermögen. Eine der besten Möglichkeiten ist ohne Zweifel die Kunst.
Dr. Beate Palfrader, Landesrätin für Bildung und Kultur

Besonders wichtig sei in diesem Zusammenhang auch, dass die Schülerinnen und Schüler die eigenen kreativen und gestalterischen Talente entdecken können, aber auch die Offenheit für bisher Unbekanntes und Fremdes.


Für Landesrätin Dr. Beate Palfrader bietet die Kunst eine der besten Möglichkeiten den
‚Staub des Alltags‘ von der Seele zu waschen.
Foto: Markt-Huter

 

Das Land Tirol unterstütze daher mit großer Überzeugung die wertvolle Tätigkeit der Kulturservicestelle mit einer Jahressubvention in Höhe von 200.000 Euro.

Martin Reiter nahm an der Pressekonferenz als Vertreter des Hauptsponsors teil und hob hervor, dass die Tiroler Versicherung ebenfalls gerne die Arbeit der TKS fördere, denn das zur Verfügung gestellte Geld sei zweifellos gut angelegt. Er lobte auch, dass die Kulturservicestelle gegenüber dem Sponsor stets den Einsatz der Mittel auf vorbildliche Weise dokumentiert.

Da er selbst auch als Buchautor immer wieder Schulen besucht, könne er überdies mit Freude feststellen, dass die TKS-Angebote von den Schülerinnen und Schülern sehr gut aufgenommen werden und dass diese durch die Vielfalt des Gebotenen für ihr späteres Leben den Blick für die Kultur schärfen könnten.


Prof. Mag. Kurt Arnold präsentierte die überaus erfolgreiche Bilanz der Tiroler
Kulturservicestelle des Jahres 2011/12 und ein nicht weniger ambitioniertes Programm
für das aktuelle Schuljahr 2012/13.
Foto: Markt-Huter

 

Der Leiter der TKS, Prof. Mag. Kurt Arnold, konnte berichten, dass im vergangenen Jahr zusätzlich Ressourcen zur Verfügung standen und damit die Steigerung der Veranstaltungszahl möglich war. Damit konnten rund 73.000 Schülerinnen und Schüler, also etwa drei Viertel der Gesamtschülerzahl vom Angebot profitieren. Dies sei vor allem deshalb erfreulich, weil ohnehin immer mehr Wünsche von den Schulen an die Kulturservicestelle herangetragen werden, als erfüllt werden könnten.

Das Programm des Schuljahres 2012/13 enthält 340 Angebote in den Bereichen Literatur, Theater, Musik, Tanz, bildende Kunst, Museumspädagogik, Medien und Sonderprojekte mit insgesamt rund 400 Kulturschaffenden (Einzelpersonen und Ensembles) sowie Medienexperten.


VS-Dir. Bramböck, LR Dr. Palfrader und LSR-Präsident Dr. Lintner im Kreis der Kinder bei
der TKS-Veranstaltung „Neues Märchen mit Alter Musik“ in der VS Allerheiligen mit
Verena Wolf (Traversflöte) und Peter Walder (Spinett).
Foto: Markt-Huter

 

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